dieses Eingeweide nicht nur von dem Schlunde und
Kropfe, sondern auch von dem vordem Theile des
Darms, welcher ebenfalls eine einförmigere Textur
jener Haut hat. Der letztere ist ausserdem noch durch
die Gegenwart von Zotten oder andern, deren Stelle
vertretenden Gebilden seiner innern Fläche von dem
Magen verschieden Und in der Regel auch durch eine
Verengerung, oder selbst durch eine Klappe von demselben
gesondert. Jene Zotten fehlen dem Magen
entweder ganz, oder sind doch weniger darin als im
obern Theile des Darmcanals entwickelt. Die innere
Fläche des Magens ist entweder bewaffnet, oder unbewaffnet.
Der bewaffnete ist auf Zermalmung, der
unbewaffnete blos auf Fortbewegung seines Inhalts
eingerichtet. Von der verschiedenen Art der Bewaffnung
des erstem war schon vorhin die Rede. Der
letztere ist inwendig entweder glatt, oder gefallen.
Die Falten sind bald wulstig und verlaufen einzeln
der Länge oder Queere nach; bald bilden sie, sich
mit einander verbindend, ein engeres oder weiteres
Netzwerk, und bald erheben sie sich zu Blättern.
Mit dieser Verschiedenheit der Structur ist auch eine
verschiedene Wirkung des' Magens auf seinen Inhalt
verbunden. Im Allgemeinen findet in ihm nicht blos
eine von oben nach unten fortschreitende Bewegung,
sondern auch eine rückgängige von unten nach oben
statt. Beide Bewegungen können in seinen entgegengesetzten
Wänden zu gleicher Zeit vorgehen und auf
seinen Inhalt umwälzend wirken. Dafs sie wirklich
sich ereignen, beweiset das Zusammenballen der Haare,
die sich die Thiere ablecken, zu Bällen (aegagropilae),
die nur eine rotirende Bewegung des Magens bilden
kann, und das Abschleifen von Steinen und Glasstücken
im schwieligen Magen der hühnerartigen Vögel,
welches ebenfalls ohne eine solche Bewegung nicht
möglich wäre. *
Der Magen kann sich aber auch an einzelnen
Stellen zusammenziehen und in mehrere Säcke theilen,
von welchen jeder dann in gewissem Grade seine eigene
Bewegung hat. Diese Theilung sahen Wepfer und
H a lle r bei lebendig geöffneten'Thieren.*) Durch sie
geschieht es, was Waläus ebenfalls an lebenden
Thieren beobachtete, dafs der Magen das Verdaute
ausleeren kann, während er mit der Verdauung eines
andern Theils der Speise noch beschäftigt ist.**) Sie
tritt bei dem Menschen und denen Thieren, die einen
einfachen Magen haben, nur unter gewissen Umständen
ein und ist nicht dauernd. Bei andern Thieren aber
ist sie fortwährend. In der Familie der Nagethiere
sieht man, deutlich den Uebergang von dem einfachen
Magen, der sich nur gelegentlich theilt, zur beständigen
JTheilung desselben. Bei der Hausmaus ist der
rechte Theil des Magens von dem linken auswendig
blos durch einen weissen Streifen geschieden. Bei Mus
Lemmus, Lagurus, gregalis und mehrern andern Mäusen
trennt ihn schon eine, inwendig stark hervorspringende
Falte in. zwrei Kammern.***) Die Zahl dieser Ab*)
Biologie. B. 4. S. 383 fg.
**) Ebendas. S. 398.
. +**) Nach P a lla s. Nov. spec. quadruped. e gl hi um ord. p. 203, 215,
223, 246 U. s. w.