worin sich die Spalte befindet, mit Muskeln versehen,
vermittelst welcher die Oeffnung erweitert werden kann,
und es sind die Ränder der Spalte zuweilen ausgezackt,
oder auch mit Wimpern besetzt. Bei den Larven der
Gattungen Geotrupes, Cetonia, Melolontha und wahrscheinlich
aller Scarabäiden giebt es noch eine dritte
Form. Der Ring des Stigma dieser Insecten umschliefst
eine steife Haut, die auswendig convex, inwendig
concav ist, und auf deren convexen Fläche sich sehr
feine Tracheen verbreiten. S p r en g e l, *) der diese
Form an den Larven der Melolontha solstitialis und
des Geotrupes nasicornis fand, nennet die Haut siebförmig
durchlöchert. Ich konnte aber bei der Larve
der Cetonia marmorata keine Spur von Oeffnungen
darin bemerken. Man sieht auch nichts Durchlöchertes
an den von K au lfu fs verfertigten Zeichnungen eines
Stigma der Larve des Geotrupes nasicornis in der
S p r en g e l’schen Schrift.**) Ich glaube daher nicht,
dafs bei diesen Thieren die Luft anders als vermittelst
Einsaugung durch die erwähnten Luftröhrenzweige in
das System der Tracheen gelangen kann. Eine ähnliche
Bildung fand ich auch am Bauch der Formica
ligniperda Latr. Es führt hier der ganz offene Ring
jedes Stigma zu einer Höhlung mit hornartigen Wänden,
deren innere Oeffnung mit einer nach innen gewölbten
Haut bedeckt ist, worin man unter einer starken Ver-
gröfserung ein Netzwerk und dunkle Puncte, aber keine
wirkliche Durchlöcherung findet. Bei den beiden ersten
*) Commenlar. de pavtibus, quibus jnsecta apiritas ducunt. p. 3.
**) Tab. I. %. 5. 6.
Formen führt übrigens die Oeffnung des Stigma entweder
grades Weges zum Ursprung der Luftröhren;
oder der Ring des Stigma setzt sich erweitert noch
bis auf eine gewisse Strecke fort, ehe die Luftröhren
ihren Anfang. nehmen. Das Letztere ist an den Stig-
maten des Bauchs der Bienen, Wespen und Hornissen
der Fall.
Die Luftröhren entspringen bei den mehrsten
Insecten atis häutigen Säcken, worin sich die Stigmate
öffnen, und verbreiten sich verzweigt in allen Theilen
des Körpers, nur die Flügel und die hornartigen
Theile ausgenommen. Bei einigen Insecten steht jeder
dieser Säcke mit dem vorhergehenden und folgenden
in Verbindung; bei andern giebt es keine Verbindung
unter ihnen, sondern nur unter den Stämmen der
Luftröhren. Diese Röhren bestehen' aus einer zarten
Haut, die zwischen engen, schraubenförmigen Windungen1
eines platten, sehr elastischen Draths ausgespannt
ist. Sie verzweigen sich entweder mit gleichförmig
abnehmender Weite und unveränderter Textur;
oder sie öffnen sich in Luftsäcke. Das Erstere ist der
Fall bei den Apteren, den meisten Käfern, den Raupen,
Schaben, Hemipteren und Dipteren; das Letztere bei
denen Käfern, deren Fühlhörner eine blättrige Keule
haben, (Lucanus, Prionus, Geotrupes), den männlichen
Sphinxen, den Heuschrecken, Libellen und Hymenop-
teren. Hiernach würden die Luftsäcke denjenigen Insecten
eigen seyn, die hoch und anhaltend fliegen,
wenn nicht die Dipteren eine Ausnahme machten.
Wir werden indefs in der Folge sehen, dafs diese
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