ligen Thieren nähren und nicht Zähne besitzen, die
das Futter sowohl in kleine Theile zerschneiden, als
vollkommen zerreiben, haben daher entweder mehrere
Magen von verschiedener Structur, wie die Wiederkäuer,
die Faulthiere, die Wallfische und die Mollusken
der Gattungen Aplysia und Pleurobranchus, oder zwar
einen einfachen, doch sehr langen, oder sehr Weiten,
und durch starke Bündel von längs- und queerlaufenden
Fasern in mehrere Kammern theilbaren Magen, wie
das Känguruh, die Nagethiere und die Pacbydettnäten.
Bei mehrern dieser Thiere ist auch die Länge des
Flockendarms in Verhältnifs zur Länge des Körpers
vom Munde bis zum Anfänge des Schwanzes weit
gröfser als bei denen, die sich von Fleisch, Früchten
und andern, mehr nahrhafte Stoffe enthaltenden’, vegetabilischen
Substanzen nähren. Es verhält sich z. B;
die letztere Länge gegen die erstere bei dem asiatischen
Elephanten, dem Bieber, Hasen, Hirsch und
Pferde ungefähr wie 1: 7, beim Stier wie 1: 17,
hingegen bei dem Löwen, Parder, mehrern Affen,
Raub- und Sumpfvögeln wie 1: 3 bis 1 : 4. Allein
dieses Verhältnifs ist auch bei den von Baumblättern lebenden
Faulthieren und bei vielen Nagethieren ürib 1: 3.
Es mufs also die Entwickelung des Flockendarms noch
durch andere Umstände als blos durch die Qualität
der Nahrungsmittel bestimmt werden. Noch weniger
läfst sich die Ausbildung des Colons blos von diesem
Moment ableiten. Bei den Nagethieren ist der Grimmdarm
entwickelter als bei den übrigen Säugthieren.
Die mehresten Nager aber nähren sich von vegetabilischen
Substanzen wie die Faulthiere, ohne einen
so zusammengesetzten Magen wie diese zu besitzen.
Hiernach liesse sich vermuthen, dafs ihnen ein grösseres
und mehr zusammengesetztes Colon die Stelle
des vierfachen Magens der Faulthiere vertrete. Aber
warum fehlt denn dem Siebenschläfer der grofse
Blinddarm, der einen Haupttheil des Grimmdarms der
übrigen Nager ausmacht? Warum ist das Colon nur
den Säugthieren und Insecten eigen, da es doch in
den übrigen Thierclassen ebenfalls Gattungen giebt,
z. B. die“ Schildkröten, die bei einem einfachen Magen
sich von Pflanzenblättern nähren?
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In der Länge des ganzen Nahrungscanals findet
eine gewisse Stufenfolge nach der Gradation der Thiere
statt. Die Säugthiere haben im Allgemeinen einen
längern Nahrungscanal als die Vögel; diese gehen in
der Länge desselben den Amphibien vor, und noch
kürzer als *bei den Amphibien ist er bei den Fischen.
Unter den * wirbellosen, Thieren findet man ihn am
längsten bei manchen geflügelten Insecten, am kürzesten
bei den Würmern. Hiernach ist es also der Grad
der Ausbildung des Gehirns, wodurch seine Länge
bestimmt wird. Allein da z. B. der Krebs einen so
sehr viel kürzern Flockendarm als manches, ihm in
der Nahrungsweise ähnliche Insect hat, so mufs auch
dieses Moment noch durch ein anderes beschränkt seyn.
Ich habe sonst geglaubt,, man dürfe, bei den Insecten
für ein zweites die Mannichfaltigkeit der äussern Be