Kohlensäure verwandt wird, sich mit Wasserstoff zu
vereinigen und Wasser zu bilden. Aber diese Verbindung
kann nur im Innern des thierischen Körpers vor
sich gehen.
Wir haben noch keine Erfahrungen, woraus sich
bestimmen läfst, ob es auf den verschiedenen Stufen der
vegetabilischen Organisation einen höhern und niedern
Grad des Athemhohlens giebt. Es sind aber der That-
sachen hinreichende, die beweisen, dafs mit der höhern
thierischen Bildung und mit der stärkern Thätigkeit
gewisser Organe ein stärkerer Verbrauch des atmosphärischen
Sauerstoffgas und eine stärkere Aussonderung
von kohlensaurem Gas verbunden ist. Die Säugthiere
und Vögel entziehen im Zustande des vollkommenen
Lebens der Atmosphäre mehr Sauerstoffgas als unter
gleichen Umständen die Amphibien und Fische; die
Vögel mehr als die Säugthiere; die luftathmenden
Thiere weit mehr als die, welche unter dem Wasser
leben; manche Insecten nicht nur mehr als die Mollusken
und Würmer, sondern auch als manche Amphibien,
ja bei einer höhern Temperatur der Luft und,
wenn sie in starker Bewegung sind, mehr als selbst
die Säugthiere und Vögel; das Thier in der Blüthe
des Alters mehr als das neugebohrne und dieses mehr
als der Embryo. Dagegen aber besitzen die niedern
Thiere, vermöge ihrer gröfsern Lebenstenacität, das
schon erwähnte Vermögen, von einer gewissen Quantität
atmosphärischer Luft, womit sie eingeschlossen
sind, weit mehr Sauerstoffgas zu absorbiren, als die
höhern Thiere verzehren, die lange vorher sterben,
ehe sie noch ein weit kleineres Maafs des Sauerstoffgas
dieser Luft aufgenommen haben. Die Energie ihrer
Respiration ist indefs ganz abhängig von der Temperatur
des Mediums, worin sie sich befinden.
Zum Beweise und zur Erläuterung der vorstehenden
Sätze theile ich in der folgenden Tafel eine Reihe von
Verhältnifszahlen mit, die ich für die Säugthiere, Vögel
und Fische nach den Angaben einiger Schriftsteller,
für die Amphibien und wirbellosen Thiere nach den
Resultaten meiner eigenen Versuche berechnet habe.
Die bisherigen Erfahrungen über die Wirkungen des
Athemhohlens des Menschen auf die äussere Luft werden
sich aber mit diesen nicht zusammenstellen lassen.
Sie betreffen blos das Athmen durch die Lungen, und
für dieses ist die absolute Quantität des ausgeschiedenen
kohlensauren Gas und verzehrten Sauerstoffgas von allen
Andern, ausser A llen und P e p y s , auf eine unsichere
Art bestimmt w orden. Die letztem geben als das sicherste
Resultat ihrer Versuche eine Erfahrung an, bei w elcher,
während der Barometerstand 30, 4 englische Zoll, der
Thermometerstand 50° Fahr, war, binnen AI Minuten
3460 engl. Cubikzoll eingeatlimet, 3437 Cubikzoll aus-
geathmet w urden und die ausgeatlimete Luft in hundert
Tlieilen 8 , 5 koklensaures Gas, 12, 5 Sauerstoffgas
enthielt. *) Wenn ich die englischen Zolle auf Pariser,
nach dem Verhältnifs von 1 : 0, 938, die Fahrenheit-
schen Grade auf Reaumursclie, die Ausdehnung der
eingeatlimeten Luft auf den Barometerstand von 28 Pa')
A. a. O. Y. 1808. p. 254. exp. 11.