Munde entgegengesetzten Oberfläche des Körpers.
Diese ist aber eine blofse Wasserrohre.*) Die höhern
Thiere haben immer einen Darm. Doch in manchen
Gattungen, z. B. bei Syngnathus Acus, Esox Belone
und Cyprinus Tinea ist er vom Magen sowohl im
Aeussern, als in der innern Bildung wenig oder gar
nicht verschieden.
Der Schlund ist eine einfache Röhre bei allen
Thieren, die nur durch Eine Oeffnung ihre Nahrung
einnehmen. Bei den Wanzen, die sich durch mehrere
Saugstacheln nähren, führt der Canal jedes dieser
Stacheln zu einer eigenen Röhre, die sich mit den
übrigen in einen gemeinschaftlichen Schlund öffnet. **)
Er fehlt da, wo die Speisen unzerstüekelt und ohne
durch Speichel befeuchtet zu seyn, in den Magen
gelangen, wie bei den zweischaaligen Mollusken und
den meisten Zoophyten geschieht. Dagegen hat er
bei denen Thieren, die das Verschlungene schon im
Munde durch Zermalmen und durch Befeuchtung mit
Speichel in Flüssigkeit verwandeln, zu welchen die
Säugthiere, mehrere Insecten und die auf dem Bauch
kriechenden Mollusken gehören, an seinem obern Ende
einen Fortsatz, den S ch lu n d k op f, der durch Muskeln,
die in ihrer Bildung mit den willkührlichen Übereinkommen,
ohne doch unter der Herrschaft des Willens
zu stehen, hervorgestreckt und zurückgezogen wird.
*) Eschscholta! a. a. O. S. 12.
**) Eine nähere Beschreibung dieser Bildung von Cimex rufipes habe
ich in den Annalen der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammten
Naturwissensch. B. 1, H. 2, S. 172 gegeben.
Dieser Theil ist ganz einerlei mit dem Rüssel der saugenden
Thiere; nur wird er nicht wie dieser bei seiner Wirkung
durch eine Saugblase, wohl aber durch die vor ihm
liegenden, muskulösen Theile des Mundes unterstützt,
die das Aufzunehmende nach seiner erweiterten Mündung
hindrücken. Er ist sehr ausgebildet bei den meisten
auf dem Bauche kriechenden Mollusken. Viele Thiere
haben auch eine Erweiterung am untern Ende des
Schlundes, den Kropf. Dieser findet sich immer da,
wo ein wahrer Kaumagen vorhanden ist, und ist meist
Absonderungsorgan einer Flüssigkeit. Die krebsartigen
Crustaceen haben zwar keinen Kropf, obgleich man
ihnen einen Zahnmagen zuschreibt. Der letztere ist
aber vielmehr, wie schon oben gesagt wurde, ein mit
Zähnen besetzter Mund als Magen. Es führt zu ihm
kein Schlund, und beim Hummer liegt vor dem hintern
Ausgang desselben eine fleischige Zunge. Dafs im Kropf
der Vögel eine Flüssigkeit abgesondert wird, ist allgemein
bekannt. Ich fand ihn aber auch bei Dystiscus
marginalis und Blatta orientalis auf seiner inwendigen
Fläche allenthalben mit Drüsen besetzt.
Die Bewegungen des Schlundes bestehen in einem
Wechsel von Zusammenziehung und Ausdehnung seiner
Wände, die im gewöhnlichen Zustande von vorne nach
hinten in ihm fortschreitet und wodurch das Aufgenommene
vom Munde zum Magen gebracht wird.
Dieser Wechsel wird durch längslaufende und queer-
liegende Fasern seiner Muskelhaut bewirkt. In der
Muskelhaut des Magens haben die Fasern einen weit
mannichfaltigern Verlauf, und hierin unterscheidet sich