die Lungen und bekömmt nach ihrem Eintritt allent- o
halben Oeffnungen in ihren Wänden, die zu den, der
Luftröhre zunächst liegenden Zellen führen, in welchen
letztem es Zugänge zu den übrigen Zellen giebt.
Die Frösche und Salamander haben keine Luftröhre.
Ihre Stimmritze führt zu einer, gleich unter der Muskelhaut
des Schlundes liegenden Höhlung, in deren
Hintergrund auf jeder Seite ein unmittelbarer Zugang
zur Lunge ist. * *)*)'*)
Die Lungen aller Thiere, mit Ausnahme der Vögel,
stehen mit keinen andern Höhlungen in Verbindung.
Die der Vögel aber haben auswendig fünf bis sieben
Oefihungen, woraus die geathmete Luft in grofse,
durch eigene Häute gebildete Säcke der Brust, des
Halses und des Unterleibs, und bei den meisten auch
in die markleeren Höhlungen der Knochen gelangt.
*) Ick habe in Rücksicht auf diesen Bau Emys reticulata, Terrapene
clausa und Chelonia imbricata H e rr, näher untersucht. Bei den beiden
erstem Arten erweitert sich der, jeder Lunge zugehörige Zweig der Luftröhre,
sobald er in sie gedrungen ist, zu einem länglichrunden, knorpelartigen
Behälter, dessen Wände weite Oeffnungen haben. Jedes dieser
Löcher führt zu einem aus Zellen bestehenden Sack. Bei Chelonia Imbricata
erstrecken sich die beiden Zweige der Luftröhre mit abnehmender
Weite und Beibehaltung ihrer knorpeligen Ringe vom vordem bis zum
hintern Ende jeder Lunge. Sie haben zwei Reihen gröfserer Oeffnungen
und eine Menge kleinerer Löcher, die in die Lungenzellen übergehen.
**) Bemerkungen über viele einzelne, doch zum Theil minder wichtige
Puncte des Baus der Luftröhre und der Lungen bei den Amphibien von
J. F. M e rk e l finden sich in dessen Archiv für Physiol. B. IV. S. 60.
B. V. S. 213.
***) Eine sehr vollständige Beschreibung dieser Luftbehälter enthält
T ie d em a n n ’s Anat. und Naturgesch. der Vögel. B. 1. S. 612fg. Dafs
sie nicht blofse Zwischenräume zwischen Verdoppelungen des Herzbeutels
und des Bauchfells sind, fand R a th k e . A. a. O. S. 190.
Beim Chamäleon hat jede der beiden Lungen lange,
cy lindrische, an den beiden Enden zugespitzte Fortsätze,
die mit diesen Enden an der innern Fläche
der Bauchhöhle befestigt sind und beim stärkern Ein-
athmen so sehr aufgetrieben werden, dafs der Leib
davon anschwillt. ’")
Das Ein- und AuSathmen geschieht endlich auch
durch einen verschiedenen Klechanisrous in den verschiedenen
Classen der Lungenthiere. Das Hauptmittel,
wodurch die äussere Luft bestimmt wird, in die Lungen
zu dringen, ist für die Säugthiere Erweiterung dei
Brusthöhle; für die Vögel und einen Theil der Amphibien
Erweiterung sowohl der Bauch- als der Brusthöhle;
für andere Amphibien Ausdehnung der Mundhöhle,
und für die niedern Thiere unmittelbare Ausdehnung
der Lungenhöhle. Die Lungen der Säugthiere
liegen dicht an den innern Wänden der Höhlungen,
worin sie sich befinden. Es mufs daher, wenn diese
vergrössert werden, die äussere Luft durch die geöffnete
Stimmritze in die Lungen einströhmen. Die
Vergrösserung der Brusthöhle nach den Seiten geschieht
durch die Zusammenziehung der Zwischen-
rippemnuskeln, wodurch die Rippen um ihre Enden
*) V a llis n ie r i (Istoria del Camaleonte afdcano. Venedig. 1714;
p. 67. Opere diverse T. I) wollte gefunden haben, dafs die Enden der
Lungenfortsätze des Chamäleon in feine Röhren übergingen, welche die
Bauchhaut durchbohrten und woraus eingeblasene Luft unter der äussein
Haut hervordränge. Diese Angabe ist irrig. Ich konnte bei einem Clia-
jnaeleo carlnalus Merr. aus jenen Enden weder die mindeste Luft
hervorpressen, noch einen Uebergang derselben in luftführende Canäle
entdecke«.