einen mit dem Schlunde verbundenen Luftsack haben,
der ihnen die Stelle derer, worin sich die Tracheen
der übrigen Insecten öffnen, zu ersetzen scheint. Die
Säcke haben in ihrer Textur weder den elastischen
Drath der Luftröhren, noch Muskelfasern. Sie sind
nur Bläschen bei den angeführten Käfern, hingegen
zum Theil sehr grofs bei den Sphinxen, Libellen,
Bienen und Wespen. Die grossem liegen im Bauch.
Bei den männlichen Sphinxen, den Bienen, Hummeln
und Wespen ist jede der Höhlungen, zu welchen die
Stigmate des Bauchs führen, mit der folgenden durch
einen solchen Sack verbunden. Bei den Bienen, Hummeln
und Wespen liegen im Vordertheile des Bauchs
zwei Säcke, die von ausgezeichneter Gröfse sind.
Oft gelanget die Luft aus jedem Sack durch die daraus
entspringenden Tracheen noch weiter in kleinere
Säcke. So entstehen, wie man vorzüglich bei d§n
Libellen sieht, deren sämmtliche Luftbehälter in frischem
Zustande von rother Farbe sind, traubenförmig
zusammenhängende Blasen. Hingegen bei den Schmetterlingen
entspringen keine Luftröhren aus den Luftsäcken,
und jene erweitern sich auch bei ihrem Verlauf
nicht zu solchen Luftbehältern. Die Luftröhren legen,
ehe sie sich endigen, ihre elastischen Dräthe ab und
vereinigen sich als höchst zarte, blos häutige Zweige
so mit den Häuten der übrigen Organe, dafs sie sich
von diesen nicht weiter unterscheiden lassen.
Wenn man Insecten im frischen Zustande unter
Wasser öffnet, so steigen aus ihren durchschnittenen
Tracheen Luftblasen auf. Ihre Luftsäcke findet man
bald von Luft ganz ausgedehnt, bald zusammengefatlen.
Bei gröfsern lebenden Insecten sieht man die Spalten
der Stigmate sich abwechselnd öffnen und schliessen,
und dabei sich heben und senken. Alle Insecten ersticken,
wenn man durch Bestreichen der Luftlöcher
mit Oel, Gummischleim und dergl. den Zugang der
äussern Luft zum Innern ihres Körpers verschliefst.
Die, welche unter Wasser ihrer Nahrung riachgehen
und nicht durch Kiemen athmen, oder nicht lange
der atmosphärischen Luft entbehren können, bedecken
sich beim Üntertauchen mit einer grofsen Luftblase,
woraus sie athmen. *) Diese Sätze sind durch so zahlreiche
Erfahrungen bewiesen, dafs an der Beziehung
der Stigmate und Tracheen auf das Athemhohlen kein
Zweifel seyn kann. **) Da indefs die Luft durch die
hat die Art beschrieben, wie sich die Dytisken und
Hydrophilen bei diesem Bedecken mit Luft benehmen. (Biol. B. 4. S. 150.)
Am Körper der Aranea aquatica und des Gyrinus Natator sähe ich immer
eine Luftblase, w4nn 'ich’sie unter Wasser brachte, ohne dafs sie zur
Bildung der. Blase -willkührlich etwas beitrugen. Bei einer Wasserspinne,
der ich ausserhalb dem W asser die Brust zerdrückt hatte, bedeckte sich,
nachdem sie wieder ins Wasser gebracht war, der Hinterleib nach wie
vor mit I.uft. Sie blieb aber jetzt an dér Oberfläche des Wassers hängen
und tauchte,, wenn ich sie niederdrückte, immer wieder auf. Als ich
ihr dann die Haare mit Weingeist bestrichen hatte, sank sie im Wasser
ohne Luftblase unter und bekam diese nicht wieder. Es folgt hieraus:
dafs die Wasserspinne sich nicht Willkührlich mit Luft bedecktj dafs
nicht blos der dichte Haarpelz ihres Hinterleibs die Ursache des Luftüberzugs
ist, sondern dafs die Haare einen gewissen Stoff ausdünsten, oder
mit einer Materie" überzogen seyn müssen, wodurch das Wasser, nicht
aber die Luft von den Zwischenräumen derselben abgehalten wird, und
dafs das Thier sich,, -wenn es mit Luft bedeckt ist, nur durch Anhalten
vermittelst der Füfse unter dem Wasser behaupten kann.
**) Biologie. B. 4. S. 151 fg.