der Augen der Hunde, Katzen, Pferde, Schaafe und
mehrerer anderer Säugthiere, das nach frühem Beobachtungen
phosphorischer Art zu seyn schien, haben
P r é v o st* ) und Esser**) Untersuchungen bekannt
gemacht, woraus sie schliessen, dafs dasselbe blos
Folge der Reflection des äussern Lichts durch die
glänzende Tapete des Auges ist. Die von ihnen mit-
getheilten Thatsachen sprechen zwar für diesen Schlufs.
Allein R e n g g e r j ) hat beim Leuchten des Auges
mehrerer Thiere in Südamerica, worunter manche dieses
Licht in weit höherm Grade als die Augen unserer europäischen
Hausthiere zu verbreiten scheinen, Umstände
wahrgeriommen, die damit nicht vereinbar sind. Bei einem
Nachtaffen (Nyctipithecus trivirgatus )b emerkte er das
Licht nur bei grofser Finsternifs, und dieses hatte eine
solche Stärke, dafs Gegenstände, die in einer Entfernung
von anderthalb Fufs vor den Augen des Affen
lagen, sich vermittelst desselben unterscheiden Hessen.
Bei einem blinden Canis Azarae, der an einer Amaurose
zu leiden schien, leuchteten die Augen nicht mehr,
und bei einem andern, dem die Crystallinse des einen
Auges verdunkelt war, gab dieses Auge dann noch
am Rande der Pupille einen, doch nur schwachen
Schein, wenn sich die letztere sehr erweiterte. Die
Lichterscheinung hörte auch nach Durchschneidung
in dem Wasser, das dadurch erleuchtet wird, seine Beute zu entdecken,
klingt zu fabelhaft, um darauf zu bauen.
*) Biblioth. britannique. A. 1810. T. 45.
**) K a s tn e r’s Archiv f. d. gesammte Naturkunde. B. VIII. S. 394.
t) Naturgeschichte der Säugthiere von Paraguay. S. 383.
und selbst schon nach Verletzung des Sehenerven auf;
hingegen Verletzungen der Hornhaut und der Iris hatten
darauf keinen Einflufs. Sie trat nur dann ein, wenn
ein Eindruck auf das Gesicht oder Gehör die Aufmerksamkeit
des Thiers erweckte, oder wenn ein Trieb
oder eine Leidenschaft dasselbe aufregte. Es mufs
hiernach im Hintergründe des Auges jener Thiere
eine Lichtentwickelung statt finden, die unter dem
Einflufs des Nervensystems steht. Ob sie aber von der
Einwirkung der Sehenerven oder von der der Ciliarnerven
abhängt, darüber läfst sich aus Re n g g e r ’s
Beobachtungen nicht entscheiden: denn bei den Versuchen
mit der Durchschneidung oder Verletzung des
Sehenerven blieben gewifs auch die Ciliarnerven nicht
unbeschädigt. Dafs durch die glänzende Tapete des
Auges die Stärke des Lichts vermehrt wird, indem
sie dasselbe wie ein Hohlspiegel concentrirt, ist nicht
zu bezweifeln. Unmöglich aber ist es, dafs sie in dem
kleinen Auge des erwähnten Affen und in grofser Finsternifs
blos durch Zurückwerfung äussern Lichts einen anderthalb
Fufs weit entfernten Gegenstand sollte erhellen
können. Alles andere, an Wirbelthieren im Zustande
des Lebens vorkommende Lieht geht immer blos von
Auswurfstoffen aus, und war da, wo man genauere
Beobachtungen darüber hat, eine ungewöhnliche Erscheinung.
So sähe man in einzelnen Fällen einen
leuchtenden Schweifs und Urin bei Menschen. Unentschieden
ist es noch, ob die Phosphorescenz des Harns
der Viverra Mephitis und V. Putorius, wovon einige