dieser erstreckt sich der Länge nach das Segel in
der Gestalt eines muskulösen, gefaltenen Kammes.*)
Es läfst sich nach dem, was bisjetzt an diesen Zo-
ophyten beobachtet ist, über die Art, wie die Schwimmblase
mit Luft angefüllt wird, nichts bestimmen. Dafs
aber die Anfüllung und Ausleerung vom Belieben des
Thiers abhängt, beweisen die Physsophoren, deren
durchsichtiger Körper im Innern eine solche Blase
enthält, aus welcher sie, um unterzutauchen, die Luft
entweichen lassen, und worin sich, wenn sie sich
wieder erheben wollen, von neuem Luft entwickelt.**)
Die Luftblase der Physalien ist länglich und hat an
beiden Enden eine,—mit einem Schliefsmuskel versehene
OefFnung, woraus sich die Luft durch Drücken
hervortreiben läfst. In andern Gattungen der Acalephen
giebt es nur Eine OefFnung am obern Ende der Blase.***)
Viele dieser Thiere besitzen auch Fangfäden, die sie,
wie die Hydern, weit ausstrecken und wieder einziehen
können, und "die bei einigen Medusen mit grofsen
Saugwarzen versehen sind.
Die Schwimm Werkzeuge der medusenartigen Thierpflanzen
sind nicht bei den Actinien, Asterien, Seeigeln
und Holothurien (Echinodermata pedata Cuv.)
zugegen. Aber in der Familie dieser Thiere ist es
augenscheinlich, wie die Bewegung der Säfte von dem
Willen derselben abhängt und ein Mittel zur örtlichen
*) P e r o n ’s Entdeckungsreise nach den Südländern. Hebers. von
H a n s le u tn e r . B. 1. S. 35.
**) P d ro n ebendas. S. 36.
***) E sch sch o ltz a. a. O. S. 7.
Bewegung ist. Die Füfse und Fühlfäden der Asterien,
Seeigel und Holothurien besitzen hierzu eigene, von
T ied eman n*) entdeckte und trefflich dargestellte
Gefäfse, die aus einem gröfsern, gemeinschaftlichen
Behälter entspringen und, indem sie aus diesem mit
Flüssigkeit angefüllt werden, den Theil, worin sie
sich verbreiten, in Turgescenz versetzen. Aehnliche
Gefäfse fand E sch sch o ltz* * ) in den Fangfäden der
Acalephen, und ich in den Füfsen der Aphroditen. ***)
Bei diesen Thieren machen indefs jene Saftbehälter
kein zusammenhängendes System aus. Jeder Theil hat
ggmg eigene Blase, woraus ein G"efäfs zu ihm geht,
welches durch Zusammenziehung der Blase strotzend
von Flüssigkeit gemacht wird: Bei denen Ringwürmern,
welche keine äussere, weiche Organe besitzen, die der
Ausstreckung fähig sind, fehlen solche Gefäfse. Doch
aber besitzen dieselben das Vermögen, den ganzen
Körper auszudehnen, und das nehmliche Vermögen
ist in noch höherm Grade den sämmtlichen Mollusken,
besonders den Gasteropöden, eigen. Alle Handlungen
der letztem setzen Turgescenz des ganzen Körpers
und der einzelnen äussern Organe voraus. Ohne Anschwellung
des ganzen Körpers kann die Schnecke
weder kriechen, noch Athem schöpfen. Durch Anschwellung
geschieht das Umstreifen ihrer Fühlfäden
und ihrer Ruthe. Ich habe bei der schwartzen Nackt-
*) Anatomie der Röhren-Holothurie, des pomeranzenfarbigen Seesterns
und, Stein-Seeigels. S. 19. 52. 82.
**) A. a. O. S. 8.
***) Zeitschr. für Physiologie. B. 3. S. 167.