phibien und Fische befindet. Sie ist vermöge dieser
Structur bei den Amphibien eben so sehr ein ein-
saugendes als aussonderndes Organ, und so zeigte sie
sich auch bei den Versuchen R. T ow n son ’s, nach
welchen die in ihr enthaltene Flüssigkeit bei den
Fröschen und Kröten klar und geschmacklos, und
gefärbtes Wasser, worin eine Testudo orbicularis gesessen
hatte, in sie aufgenommen war.*) Hiernach
besitzen vielleicht auch die wirbellosen Thiere eine
Art von Harnblase, die nicht immer mit absondernden
Organen in Verbindung steht. Ich glaube, dafs in der
That die blinden Säcke am Mastdarm der Spinnen
und Lepidopteren, der Dintenbeutel der Cephalopoden
und die Blase, die bei den Gasteropoden sich durch
einen, oft sehr langen Ausführungsgang neben der
äussern Mündung der Geschlechtstheile nach aussen
öffnet, für eine Harnblase anzunehmen sind.**)
Eine, von gewissen Seiten weitere, von andern
beschränktere Verbreitung als die Nieren haben die
Speicheldrüsen. Sie finden sich bei den Säugthieren,
*) Biologie. B. 4. S. 599.
, **) In einem Aufsatz lieber die Zeugungstheile und die Fortpflanzung
der Mollusken (Zeitschrift für Physiologie. B. I. S. 10) habe ich bemerkt:
bei Limax. ater offne sich der Ausführungsgang der Drüse, die
ich für die Niere hielt, in die Blase, die mir eine Harnblase zu seyn
schien. Ja c o b so n (Bidrag til Blöddyrens Anatomie og Physiologie. H. 1.
S. 89) hat dagegen erinnert: es sey eine Vene, was ich für einen Ausführungsgang
gehalten hätte. Nach wiederhohlten Untersuchungen dieser
Theile der Nacktschnecke habe ich mich von der Richtigkeit dieser Einwendung
nicht überzeugen können. Doch finde ich allerdings bei andern
Schnecken keinen solchen Verbindungscanal zwischen der Niere und der
Harnblase. Diese aber kann aus den obigen Gründen deinungeachtet mit
der Harnblase der hohem Thiere verglichen werden.
Vögeln und Amphibien, aber nicht bei den Fischen;
sie kommen bei manchen Crustaceen und Insecten vor,
bei manchen aber auch nicht; sie erscheinen wieder
bei den Cephalopoden und Gasteropoden, fehlen hingegen
den Acephalen; sie zeigen sich endlich noch
bei den Holothurien, während sie bei den Anneliden
und den übrigen Thieren der untersten Classen nicht
vorhanden sind. Es ist also nicht etwa das Y er-
schlucken der Nahrungsmittel unter Wasser und vermischt
mit Wasser die Ursache, dafs sie nicht den
Fischen eigen sind. Sie würden, wenn dies der Fall
wäre, auch den Cephalopoden, den unter dem Wasser
lebenden Arten der Gasteropoden und den Holothurien
fehlen müssen. Es bedürften dann auch ihrer nicht die,
sich blos von Flüssigkeiten nährenden Landthiere.
Die Cimiciden, Dipteren und Lepidopteren besitzen
aber Speicheldrüsen, und zum Theil einen grofsen
Apparat derselben, obgleich sie blos von Flüssigkeiten
leben.
Beschränkter als die Verbreitung der Nieren und
Speicheldrüsen ist die des Pancreas. In der Gestalt
und der Verbindung mit dem Flockendarm, worin
dieses beim Menschen zugegen ist, besitzen dasselbe
nur die Säugthiere, Vögel, Amphibien, Rochen und
Haien, aber weder die übrigen Fische, noch die
mehresten wirbellosen Thiere. Von den letztem sind
vielleicht nur einige Krebse mit einem Organ dieser
Art, welches dem der hohem Thiere ähnlich ist,
versehen. Bei dem Flufskrebs, dem Hummer und der
Garnele habe ich zwar nichts Aehnliches gefunden.