Rand, die Gefafse unzerästelt verlaufen. Einfacher sind
sie bei der Garnele (Crangon vulgaris F.). Hier ist
jede derselben ein Schaft, der in'der Mitte seiner
Länge befestigt und auf beiden Seiten mit steifen,
häutigen Blättchen besetzt ist. Die Squillen, so nahe
sie von manchen Seiten den Krebsen stehen, sind
doch im Bau der Respiratiousorgane von diesen verschieden.
Ihre Kiemen liegen längs dem Bauche und
jede ist von zwei knorpeligen Blättern bedeckt, mit
deren Basis sie zusammenhängt. Die Blätter articuliren
mit einer Art von Hüftknochen, durch dessen Höhlung
zu ihnen die Muskeln gehen, ■wodurch sie und die
Kiemen bewegt werden. Jede der letztem besteht aus
Büscheln dünner, einfacher, höchst zarter, frei im
Wasser schwimmender Röhren, die nichts anderes als
die letzten Zweige des blutführenden Kiemengefäfses
sind, und worin, wie schon oben (S. 230) bemerkt
wurde, das Blut sowohl zufliefst als zurückkehrt.
Wenn man die zu Cyamus gehörigen Thiere ausnimmt,
so athmen auch die übrigen Crustaceen, die
nicht Stigmate und Luftröhren haben, mit Ausnahme
einiger Gattungen (Lucifer Le ach. Mysis Latr.),
woran sich bisjetzt noch gar keine Respirationsorgane
nachweisen liessen,*) entweder durch Idätterartige,
oder durch röhrenförmige Kiemen. Aus Blättern bestehen
die Kiemen bei den Branchipoden des Geschlechts
Apus und den Verwandten desselben, bei
den Asseln und den Arachniden; röhrenförmig sind
') M iln e -E dw a rd s , Annales des sc. nalur. T. XIX. p. 457.
sie bei den Daphnien und denen der übrigen Kiemen-
füfsler, welche mit den Daphnien einen ähnlichen Bau
haben. Sie hängen frei am Leibe oder an den Füfsen
bei den Branchipoden. Sie liegen am Bauche unter
Kiemendeckeln bei den Asseln, in Höhlungen des
Leibes bei den Scorpionen und Spinnen. Die Scor-
pionen haben auf jeder Seite soviele Kiemenmassen
als Bauchsegmente. Die mehresten Spinnen besitzen
deren nur Ein Paar am Anfänge des Hinterleibs.
Bei De G eer’s Aranea rufa fand ich ausser diesem
gewöhnlichen Paar noch ein zweites in der Mitte des
Bauchs. Von den blätterartigen Kiemen der Branchipoden
und Asseln besteht jede aus zwei Blättern, die
am Rande mit einander verbunden sind und zwischen
sich einen Raum enthalten, worin sich das Blut er-
giefst, das darin einen Kreislauf macht, ohne in Ge-
fäfsen eingeschlossen zu seyn. Diese Blätter hängen
an der inwendigen Seite ihres Randes mit dem Körper
zusammen, an der auswendigen sind sie unbefestigt.
Die Kiemen der Arachniden bestehen aus einer grofsen
Menge sehr zarter, einfacher, häutiger Platten, die
wie die Blätter eines Buchs auf einander liegen und
worin ich nur bei De G eer’s Scorpio testaceus, nicht
aber beim europäischen Scorpion und bei keiner Spinne
Gefäfse habe entdecken können. Die auswendigen
Ränder der Platten stehen etwas von einander ab
und lassen zwischen sich kleine Räume, wrorin die
Luft eindringen kann. Die inwendigen Ränder liegen
auf einander, ohne unter sich verbunden zu seyn.
Obgleich man von aussen Luft in die Zwischenräume