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 Schaale,  oder  da,  wro  eine  solche  fehlt,  durch  ein  
 undurchsichtiges,  oft  schwartzes  Pigment  der  äussern  
 Eihaut,  oder,  wie bei vielen  Insecteneiern,  durch  einen  
 Ueberzug  von  einer  leimigen  Materie  vor  dem Lichte  
 geschützt.  Ein  schwartzes  Pigment  bedeckt  z.  B.  die  
 inwendige  Seite  der  dünnen  äussern  Haut  des  Froscheies, 
   und  von  dunkeier,  oft  schwartzer  Farbe  sind  
 alle  Saamenkörner,  die  eine  dünne  äussere Haut haben  
 und  auf  der  Oberfläche  der  Erde  keimen. 
 Nothwendig  ist  dagegen  zur  Entwickelung  des  
 Fetus  in  den  Eiern  der  meisten  Thiere,  so  wie  in  
 allen  Saamenkörnern  der  Pflanzen  und  in  allen,  vom  
 Mutterstamme  abgelösten Sprossen  der  letztem  ein gewisser  
 Grad  von  äusserer  Feuchtigkeit,  obgleich  im  
 Wasser  selber  keinesweges  die  Früchte  aller Eier  zur  
 Reife  kommen.  Die  Eier  der  Weinbergschnecke  verderben  
 eben  sowohl  im  Wasser,* *)  als  die  Eier  der  
 Wasserschnecken  auf  dem  Trocknen. 
 Wärme,  ein  gewisses  Maafs  von  Sauerstoffgas  
 '  und  von  Feuchtigkeit  sind  die  einzigen  Bedingungen  
 ♦der  Erzeugung  im  Allgemeinen.  Bei  der  Erzeugung  
 durch  Eier  findet  noch  eine  vierte  statt:  die  Befruchtung. 
   Wie  diese  geschieht,  ist  für  jetzt  kein  Gegenstand  
 unserer  Untersuchung.  Es  kömmt  hier  nur  auf  
 ihre  Nothwendigkeit  zur  Bildung  des  Embryo  an. 
 Zur  Erzeugung  eines  vollständigen  Embryo  ist  
 die  Befruchtung  ein  nothwendiges  Erfordernifs  bei 
 *)  G a sp a rd   a.  a.  O.  T.  II.  p.  330. 
 allen  Wirbelthieren.  Man  sähe  nie  ein  Säugthier  eine  
 vollständige  Frucht  ohne  vorhergegangene  Paarung  
 gebähren,  und  nie  bei  demselben  eine  einmalige  Befruchtung  
 mehr  als  eine  einmalige  Geburt  zur  Folge  
 haben.  Dieses Letztere  gilt nicht mehr von den Vögeln.  
 Das Huhn  legt  in Zwischenzeiten  viele Eier  nach einer  
 einmaligen  Paarung,  und  es  läfst  sich  nicht  genau  
 angeben,  auf  wie  lange  Zeit  sich  die  Wirkung  einer  
 einmaligen Befruchtung  bei  demselben  erstreckt.  Doch  
 ist  soviel  gewifs,  dafs  auch  die  Vögel  im  jungfräulichen  
 Zustande niemals  fruchtbare Eier hervorbringen.*)  
 Es  ist  möglich,  dafs  bei  denen  der  übrigen  Wirbel-  
 thiere,  wobei  die  Befruchtung  ebenfalls  im  Körper  
 des  Weibchens  geschieht,  die  Wirkung  derselben  
 sich  auf  noch  weit  längere  Zeit  als  bei  den  Vögeln  
 erstreckt.  Auf jeden  Fall  rührte  es  von  einer  frühem  
 Befruchtung her,  dafs Wurfbain  und B lum enb a ch   
 Erdsalamander,  die  fünf  Monate  ohne  Gemeinschaft  
 mit  einem  andern  Thier  ihrer  Art  gewesen  waren,  
 Junge gebäliren sahen. *”*)  Beobachteten  doch Rö sel,  
 S p a lla n za n i,  Pre'vost  u.  s.  w.  bei  ihren  vielen  
 Versuchen über  die  Fortpflanzung  der  Frösche,  deren  
 Eier  erst  nach  dem  Legen,  ausserhalb  dem  Körper  
 des  Weibchens  befruchtet  werden,  und  wobei  also  
 das  letztere  durch  die  Paarung  nicht  fähig  wird,  
 künftig  ohne  Zuthun  des  Männchens  fruchtbare  Eier  
 zu  erzeugen,  nie  Entwickelung  unbefruchteter  Eier.  
 Der  Analogie  nach  läfst  sich  diese  Unfähigkeit  auch 
 *)  Biologie.  B.  3.  S.  263. 
 **)  Ebendas.  B.  3.  S.  264.