sie ohne Zweifel auf ähnliche Art wie die Embryonen
der Blutegel die Flüssigkeit des Eies verschlucken.
Sie bringen die Bewegungen vermittelst Wimpern
hervor, womit ihre Oberfläche besetzt ist, und schwimmen
nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei frei herum,
bis sie sich angeheftet haben, worauf die Wimpern
verschwinden.
Kein Ei dieser Thiere der untersten Classen
enthält einen weitern Bestandtheil als Eiweifs und
den Keim. Bei den Mollusken, Insecten, Crusta-
ceen und Wirbelthieren kömmt noch der Dotter
hinzu, eine Substanz, die bei den Vögeln, Amphibien
und Fischen sehr fetthaltig, in einer eigenen
Haut eingeschlossen und durch diese Haut mit
dem Keim in Verbindung ist. Wenn dem Ei
einiger jener, über den Anneliden stehenden Thiere
dieser Theil abgesprochen ist, so rührt dies von
Mangel an Genauigkeit der Untersuchung oder davon
her, dafs entweder der Dotter von ungewöhnlicher
Form und deswegen verkannt ist, oder dafs die Bildung
des Eis nicht zuläfst, ihn zu der Zeit, wo er noch
nicht vom Fetus aufgenommen ist, wahrzunehmen.*)
*) So hat R u s c o n i (Les amours des Salamandres aquatiques. p. 45)
dem Fetus des Wassersalamanders und Home in seiner Erklärung der
ß a u e r s c h e n Zeichnungen der Entwickelung des Embryo der Frösche
(Philos. Transact. Y. 1825. p. 81) dem des Frosches den Dotter abgesprochen,
aber mit Uurecht. Home sagt selber bei Erläuterung der
I lte n Figur der 5ten Tafel, die ein noch unentwickeltes Froschei vorstellt:
zwischen dem flüssigen Inhalt des Eies haben sich Oeltropfen gezeigt.
Von diesen ist doch auf die Gegenwart einer dotterartigen Materie zu
schliessen. Man findet zwar, sobald die Rudimente des Frosches zu erkennen
sind, keine Dotterblase mehr. Dies lehren schon Swammer-
Diese Substanz tritt da, wo sie vorhanden ist, schon
gleich beim Erwachen des Lebens im Ei mit dem
Keim und dem Eiweifs in Wechselwirkung. Bei
den Wirbelthieren, Sepien*) und Krebsen bekömmt
der Dotter, sobald sich der Nahrungscanal zu bilden
anfängU eine Umhüllung, den Do t t e r sack,
wodurch er mit diesem Canal verbunden wird. Es ist
nicht ausgemacht, ob diese Verbindung bei andern
wirbellosen Thieren eintritt. Aber immer findet ein
Gegensatz in der Lage des Dottersacks bei den Wirbelthieren
und den wirbellosen Thieren statt. Bei
jenen liegt er unter, bei diesen über dem Nahrungscanal.
Jene nehmen insgesammt denselben vor der
Geburt von der Rückenseite in die Bauchhöhle auf.
Bei diesen geschieht die Aufnahme von der entgegengesetzten
Seite, oder der Sack bleibt an dieser Seite
ausserhalb der geschlossenen Bauchhöhle bis zur
Gebürt hängen. Bei den Gasteropoden mufs zwischen
dieser Periode der Aufnahme des Dotters und der
Zeit des Ausschlüpfens aus dem Ei noch eine Form
der Existenz statt finden, wo der Embryo, auf gleiche
d äm m ’ s (Bibi. nat. p. 811) und R o s e P s (Hist, ranar. nostrat.) Beobachtungen.
Aber der Froschembryo läfst sich in der ersten Zeit seines
Entstehens ohne Vorbereitung nicht wahrnehmen, weil die innere Haut
des Eies mit einein schwartzen Pigment bedeckt ist. Dafs schon während
dieser Zeit der Dotter in den Unterleib aufgenommen wird, würde
schon nach der Analogie des Bufo obstetricans und des Landsalamanders
glaublich seyn , deren Eier nach Du Tr o c h e t (Mém. de la Société
d’Émulation. A. VIII. p. 1) und Ca r us (Belirb. der Zootomie. S. 680)
bestimmt einen Dotter enthalten, wenn es auch nicht durch von Baei s
Beobachtungen (in B u r d a c h ’ s Physiol. B. 2. S. 322) erwiesen wäie.
*) C av o liu i über die Erzeugung der Fische und Krebse. S. 54.