Kohlenstoffs beim Athemhohlen entstände. Für das
Kaninchen selber, das nach der obigen Berechnung
bei 13 bis 14° Wärme der Luft 8 , 4° Wärme erzeugt,
wovon 4° auf die Bildung der durch die Haut und
die Lungen entweichenden Wasserdünste verwandt werden,
können nicht mehr 4, 4° übrig bleiben, wofern
nicht entweder bei der abnehmenden Temperatur mehr
Kohlenstoff verbrannt wird, oder weniger Wasserdünste
entweichen. Jenes geschieht aber nicht. Dafs dies
geschehe, läfst sich wohl annehmen. Es ist aber nicht
wahrscheinlich, dafs die Transpiration sich in einem
so grofsen Verhältnifs mit der abnehmenden Wärme
der Luft mindere, wie sie bei der obigen Hypothese
sich mindern müfste.
2. Nach den im Obigen (S. 358 fg.) mitgetheilten
Versuchen und Berechnungen wird nicht nur kohlensaures
Gas, sondern auch Stickgas beim Ausathmen
excernirt. Dieses hat aber eine weit gröfsere Capacität
für Wärme als das Sauerstoffgas, einen soviel gröfsern,
dafs, ungeachtet bei den warmblütigen Thieren weit
weniger desselben als kohlensaures Gas ausgesondert
wird, doch alle Wärme, die beim Verbrennen des
letztem entbunden werden kann, bei der Bildung des
Stickgas wieder gebunden werden mufs.
3. Meine, oben (S. 370) angeführten Versuche
über das Athemhohlen der wirbellosen Thiere beweisen,
dafs die Bienen, Hummeln und Tagschmetterlinge in
einer hohen Temperatur viel mehr Sauerstoffgas absorbiren
und kohlensaures Gas* excerniren, als je von
einem warmblütigen Thier geschieht. Hinge die thie-
rische Wärme von dieser Absorbtion und Excretion ab,
so müfsten jene Insecten bei einer Temperatur von
22° eine Hitze erzeugen, die ihrem Leben bald ein
Ende machen würde.
4. Das beim Ausathmen entweichende, kohlensaure
Gas geht, wie oben (S. 362) gezeigt wurde, schon
gebildet aus dem Blut in die Atmosphäre über. Wenn
aber Wärme bei der Entstehung dieses Gas frei wird, so
geschieht dies sonst immer nur da, wo sich Kohlenstoff
mit Sauerstoff an der Luft vereinigt. Dafs auch bei der
Verbindung dieser Stoffe in einer tropfbaren Flüssigkeit
Wärme entbunden wird, dafür giebt es keine Beweise.
Es läfst sich annehmen, dafs die, welche sich hierbei
entwickelt, gleich wieder auf die Bildung einer andern
gas- oder dampfförmigen Materie ganz verwandt wird.
Hiernach halte ich die Voraussetzung, woraus ich
im 5ten Bande der Biologie (S. 46 fg.) die Entstehung
der thierischen Wärme zu erklären versucht habe, noch
für die richtigere. J. Davy fand das Arterienblut von
geringerer specifischer Schwere als das Blut der Venen.
Diese Flüssigkeit dehnt sich also beim Uebergang aus
den Venen in die Arterien aus, und zieht sich beim
Rückfliessen aus den Arterien in die Venen zusammen.
Die Ursache der Expansion und Contraction kann nicht
Erwärmung und Abkühlung seyn: denn jene und diese
würden auf beide Blutarten gleichmäfsig wirken. Es
ist auch, wie oben (S. 407) gezeigt wurde, im lebenden