wurde, welches aber in der That jenem Eingeweide
der Schnecken ganz analog ist. Bei den Aplysien
liegt, nach Cuvier’s Beschreibung,*) ein eigenes Eingeweide
neben der Aorta, worin sich Zweige dieser
Arterie ausbreiten und woraus andere Zweige das darin
ergossene Blut wieder zu derselben zurückführen.
Wenn bei den Nacktschnecken und Schnecken auf
den Flufs des Bluts, das durch das kalkabsondernde
Eingeweide zum Herzen zurückkehrt, dieses von keiner
Wirkung seyn kann, so ist es noch weniger möglich,
dafs der Lauf des Blnts durch das Secretionsorgan
der Aplysien von der Zusammenziehung und Erweiterung
des Herzens bewirkt werde, vorausgesetzt, dafs
C u v i e r richtig beobachtet hat. Ich möchte nun
zwar nach meinen Untersuchungen bei der Aplysie
die Rückkehr des Bluts zu demselben Gefäfs, wovon
es ausgegangen ist, nicht für gewifs ausgeben. Das
erwähnte Eingeweide hängt mit dem Herzbeutel zusammen,
in welchem Venen enthalten seyn können,
welche das aus dem Herzen in das Eingeweide ergossene
Blut aufnehmen und zu einem andern Theil
als dem Herzen oder der Aorta führen. Allein so
schwer es zu begreifen ist, wie ein und dasselbe
Gefäfs Blut zuführend und rückführend seyn kann, so
mufs diese doppelte Eigenschaft, wenn auch nicht den
Gefäfsen des Eingeweides der Aplysie, doch einem der
Stämme des Gefäfssystems der Holothurien zukommeu.
Bei der Röhrenholothurie geht, nach Tiedemann,**)
*) Annales du Mus. d’Hist. nat. T. IE. p. 301.
**) Anatomie der Röhren - Holothurie u. s. w. S. 15.
ein Hauptstamm längs dem ganzen Nahrungscanal auf
der äussern Seite, und ein zweiter längs der vordem
Hälfte dieses Canals auf der innern Seite fort. In
dem erstem bemerkte T ied em an n Pulsationen. Von
dem letztem läuft ein Fortsatz zum rechten Ast des
Respirationsorgans, auf dem er sich nach Art einer
Lungenarterie verzweigt. Aus den feinsten Zweigen
dieses Fortsatzes gelangt das Blut in andere feine
Gefäfse, die sich wieder zu gröfseren Zweigen vereinigen
und endlich sich in einen Gefäfsstamm ergiessen,
der längs der innern Seite der hintern Hälfte des
Nahrungscanals verläuft. Dieser Stamm wäre also eine
Lungenvene. Aus demselben gelangt aber das Blut
nicht unmittelbar dahin, wohin der Weg gehen würde,
wenn hier der Blutumlauf von gleicher Art wie bei
den höhern Thieren wäre, in den ersten Gefafsstainm,
sondern wieder zurück in den zweiten. Dabei giebt
der dritte Stamm auf der einen Seite Zweige an den
Danncanal, während er auf der andern Seite Zweige
von den Respirationsorganen aufnimmt.
In den wirbellosen Thieren ist aber der Lauf des
Bluts in manchen Theilen unabhängig nicht nur von
der Einwirkung des Herzens, sondern auch der Gefäfse.
In den Kiemenblättem der meisten Crustaceen lassen
sich keine Gefäfse entdecken. Mehrere derselben,
besonders die der Onisken, bestehen aus zwei häutigen
Platten, die am Rande mit einander Zusammenhängen
und zwischen sich einen freien Raum haben, worin
sich das Blut ergiefst und einen halbkreisförmigen