Nach Cavolini*) sollen sich aber bei einigen Krebsen
in den Anfang des Danncanals ausser den Lebergängen
zwei fadenförmige Anhänge öffnen, die eine weisse
Materie enthalten. Diese Anhänge entspringen bei
Cancer Phalangium L. auf jeder Seite des Magens
aus einem Geflecht, welches eine weisse Masse bildet.
Bei Cancer Pagurus und depressus breiten sie sich
über die Leber aus, und bei dem letztem giebt es
in ihnen oft einen Bandwurm. Ein grofser Theil der
Fische hat dagegen am Pförtner Anhänge in der
Gestalt von conischen oder cylindrischen Röhren, die
am äussern Ende verschlossen sind, nach innen sich
in den Anfang des Flockendarms öffnen und auf ihrer
inwendigen Fläche einen schleimigen Saft absondern.
Beim Schwerdtfisch (Xiphias Gladius) findet man statt
dieser Blinddärme ein rundes Eingeweide, worin unter
einer festen ■, fibrösen Haut unzählige blinde Röhren
liegen, die durch Schleimgewebe, Gefäfse und Nerven
fest mit einander verbunden sind, eine ähnliche weisse
Flüssigkeit w'ie jene Pförtneranhänge anderer Fische
enthalten, sich mit ihren offenen Enden zu immer
weitern Canälen und endlich zu einem sehr weiten,
gemeinschaftlichen Ausführungsgang vereinigen, der
sich in den gemeinschaftlichen Gallengang gleich unter
der Klappe des Pylorus in den Flockendarm öffnet.**)
Eiu ähnliches Eingeweide liegt' an der nehmlichen
Stelle beim Stöhr. Dieser Theil kann nichts anders
als ein Pancreas seyn, und, da er offenbar den Ueber-
*) Abhandl. über die Erzeugung der Fische und Krebse. S. 136.
**) G ra n t in den Transacl. of the medico-chirurg. Society of Edinburgh.
Vol. in: P. i. p. 79.
gang zu den Pförtneranhängen macht, so sind dieselben
ebenfalls für Stellvertreter der Bauchspeicheldrüse
anzunehmen. Aehnliche Blinddärme hängen aber
auch am Flockendarm vieler Insecten. Sie sind bei
diesen Thieren theils längere, doch wenig zahlreiche
Röhren, die in den Anfang des Flockendarms übergehen,
theils kürzere Schläuche, womit oft dieser
Darm auswendig dicht besetzt ist. Man findet sie bei
einigen Insecten, die zugleich Speichelgefäfse haben,
z. B. bei Diaperis.*) Aber solcher Beispiele lassen
sich wenige aufweisen, und da, wo sie Vorkommen,
sind entweder die blinden Anhänge des Flockendarms
oder die Speichelgefäfse sehr unentwickelt. Dagegen
fehlen den sämmtlichen, mit fünf Gliedern am Tarsus
der vordem und hintern Füfse versehenen Käfern die
Speichelgefäfse, und von diesen haben alle,, die einen
Zahnmagen besitzen, so wie auch die meisten der übrigen,
sehr zahlreiche blinde Anhänge am Flockendarm.
Die Eingeweide, die im Aeussern einen drüsigen Bau,
aber keine Ausführungsgänge haben, sind mit wenigen
Ausnahmen nur da, wo es Saugadern giebt, also nur bei
den Wirbel thieren, doch auch nicht in allen Classen dieser
Thiere vorhanden. Am allgemeinsten ist unter ihnen
die Milz verbreitet. Diese fehlt nur dem Chamäleon,**)
*) Léon D u fo u r Recherches sur les Carabiques. p. 48.
**) Thomas B a r th o lin und der Verfasser der Zergliederung des
Chamäleon in den Mém. pour servir à l’Hist. des animaux sprachen
diesem Thier die Milz ab. Sw ammerdamm, V a llis n ie r i und
H a s s e lq u is t schrieben sie ihm zu. Ich habe sie nicht bei demselben
gefunden und glaube, dafs die drei letztem Zootomen etwas für eine
Milz angesehen haben, was keine war. Swammerdamm (Bibi. nat.