Kegel, dessen Axe in der verlängerten Axe des Gliedes
liegt, als wenn die Schnittfläche auf der letztem
senkrecht steht. * *)
Aber weder der Besitz dieses Vermögens noch
der übrigen Formen, unter welchen die Selbstthätigkeit
der lebenden Wesen gegen zufällige Eindrücke der
äussern Natur wirkt, kann den Tod aus zufälligen
Ursachen ganz abwenden. Es können die Einwirkungen,
die selber Bedingungen des Lebens sind, so heftig
oder so schwach seyn, dafs die Selbstthätigkeit sich
dagegen nicht behaupten kann. Es kann der Tod von
Ueberreizung auch bei sonstigen Einflüssen eintreten,
die mit der Unterhaltung des Lebens nichts gemein
haben. Es giebt ausserdem Kräfte, welche tödten,
ohne dergestalt auf das Leben zu wirken, dafs ihr
nachtheiliger Einflufs Folge ihrer erregenden Wirkung
seyn kann. Auf diese Art wird das Leben durch gröfsere
mechanische Zerstöhrungen der Organisation, als das
Reproductionsvennögen ersetzen kann, und durch Gifte
aufgehohen. Die unmittelbar tödtende Kraft der letztem
zeigt sich vorzüglich an den Pflanzen. Diese sterben
in Auflösungen der Blausäure, des Alcohols, der ätherischen
Gele, des Camphers, der vegetabilischen Extractiv-
stoffe, des ätzenden Ammoniacs, der Metalloxyde, mit
Ausnahme der Eisenoxyde, und unter Glocken, die
mit schwefelsaurem, salpetrigsaurem, chlorwasserstoff-
saurem, Ammoniac-, Schwefelwasserstoff-, Chlor-,
Cyan-, Kohlenoxyd-, ölbildendem und Stickstoff-
") Tofld im Quarterly Journ. of science. Vol. XVI. p. 84.
oxydulgas angefüllt sind, ohne vorher durch beschleunigtes
Wachsthum einen gereizten Zustand zu verrathen.
Die aufgelösten Gifte werden von den Wurzeln eingesogen
und finden sich in den ausgeprefsten Säften
der Pflanzen wieder. Bei milchenden Gewächsen hört
die Ergiessung der Milch und bei denen, die reizbare
Theile haben, z. B. der Raute, Parnassie u. s. w. die
Bewegung dieser Theile darnach auf, doch dann erst,
wenn die Gifte in das Zellgewebe übergegangen sind
und organische Veränderungen darin hervorgebracht
haben. *)
Für manche Wesen ist jedoch Verlängerung des
Lebens über die gewöhnliche Gränze hinaus möglich,
w enn die äussern Einwirkungen, die sonst Bedingungen
der Lebensäusserungen sind, bis auf ein Minimum vermindert
und alle zufällige Einflüsse abgehalten werden.
Man fand nicht selten tief in festem Gestein und mitten
in Baumstämmen lebende Frösche, Kröten und Eidechsen,
die weit über die gewöhnliche Zeit des Lebens
dieser Thiere hinaus darin gelegen haben mufsten.
Will man doch sogar in Erdschichten der Vorwelt
lebende Mollusken entdeckt haben! *$*) Soviel
*) Sch ü b ler und Z e lle r in S c hw e ig g e r’ s Jahrb. dev Chemie
und Physik. 1827. B. 2. S. 54. G ö p p e rt de acidi hydrocyamci vi in
plantas. Vratislav. 1827. Derselbe in P o g g e n d o r f£’ s Annalen der
Physik und Chemie. 1828. N. 10. S. 243, 252. 1829. N. 3. S. 487.
Wiegm an n über das Einsaugungsvermögen der Wurzeln. Marb. 1828.
T u rn e r u.’C h ristiso n im Edinb. Journ. of Science. Vol. VIII. p. 140.
**) Biol. B. 2. S. 11 fg. B. 5. S. 267.
***) Nach E a to n s , Professors in New-York, Erzählung, fand man
beim Ausgraben des Erie-Canals in hartem, festem Sande, 42 Fufs unter
der Oberfläche der Erde, viele hundert lebende Mollusken, die vorzüglich