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90, 8 Engl. C. Z. = 74, 9 Par. C. Z. *) Die letztere
Zahl stimmet sehr gut mit den Resultaten der, oben
(S. 368) angeführten Versuche Be r tho l le t ’s überein,
nach welchen dieselbe im Mittel bei fünf Kaninchen
76 Par. C. Z. war. Ich finde nun, wenn ich von den
bisherigen Angaben der Wärme, die beim Verbrennen
der Kohle und beim Schmelzen des Eises frei wird,
die Mittelzahlen nehme, dafs bei der Erzeugung dieser
90, 8 C. Z. kohlensauren Gas 8 , 4° Wärme entbunden
werden. Es liefert nehmlich 1 Gewichtstheil Kohle
beim Verbrennen im Mittel 3, 7 Theile kohlensauren
Gas und soviel Wärme als nöthig ist, um 20, 9 Theile
Eis zu schmelzen. Ferner entbindet 1 Unze Eis Engl.
Gewichts beim Schmelzen 4, 5° Wärme, und 100 Engl.
C. Z. kohlensauren Gas wiegen 47, 5 Englische Gran.
Folglich erzeugt 1 Unze (>= 480 Gran) dieses Gas
bei ihrer Entstehung 20, 9. 4, 5 = 94, 05° Wärme,
und es bringen 100 C. Z. desselben eine Temperatur
94, 05. 47, 5
von
480
9, 3°, daher 90, 8 C. Z. eine
Wärme von
9, 3. 90, 8
100
= 8 , 4° hervor. Diese übersteigt
um 4° den obigen Wärmeverlust getödteter
Kaninchen. Aber soviel Grade sind erforderlich, um
45 Gran Wasser in Dampf zu verwandeln: denn ein
Pfund ( = 5760 Gran) Wvasser verschluckt bei der
Verdampfung 512° Wärme. Es beträgt endlich, nach
*) Von drei Kaninchen athmete das eine 50, 6 , jedes der beiden
übrigen 56, 44 Engl. C. Z. binnen einer Stunde aus. Phil. Transact.
Y. 1812. p. 378.
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Lavoi s ie r’s und Seguin’s Versuchen, die Menge
des Wassers, welches der Mensch binnen 100 Minuten
durch die Lungen und die Haut ausstöfst, 1300 bis
1400 Gran, und es verhält sich das Gewicht des
Menschen zu dem des Kaninchen ungefähr wie 125 : 3.
Wenn , also das Kaninchen in dem nehmlichen Ver-
hältnifs transpirirte wie der Mensch, so würde dasselbe
binnen 100 Minuten 32 Gran Wasser ausdünsten. Da
aber jenes in einerlei Zeit wenigstens dreimal mehr
Athemzüge thut und einen weit schnellem Blutumlauf
hat als dieser, so mufs auch die Ausdünstung desselben
um soviel stärker als die des letztem seyn, und
so wird man die Quantität des in 100 Minuten trans-
pirirten Wassers für das Kaninchen auf 45 Gran au-
schlagen dürfen.
So günstig aber diese Berechnung auch der obigen
Meinung zu seyn scheint, so zeigt sich doch jene
Hypothese als unhaltbar, wenn man Folgendes erwägt:
1. Bei einer Vergleichung der Resultate, worauf
die Versuche Be r th o l l e t ’s, De spr e tz ’s, Al l en ’s
und P e p y s ’s über die chemischen Wirkungen des
Athmens der warmblütigen Thiere führen,*) wird man
finden, dafs die Excretion des kohlensauren Gas und
die Absorbtion des Sauerstoffgas nicht in umgekehrtem
Verhältnifs mit der Temperatur der Luft steht, worin
das Athemholilen geschieht. Dies müfste aber der Fall
seyn, wenn die thierische Wärme vom Verbrennen des
*) Man selie oben S. 370 die dortigen Tofeln.