angefüllt ist, oder mechanische und chemische Reize
auf ihn wirken.*,)
Unter den zusammengesetzten Drüsen. ■ sind die
Hoden und die Absonderungsorgane des weiblichen
Zeugungstoffs ein Eigenthum aller Thiere, die ein
deutliches; Nervensystem haben. Diese und noch einige
andere Drüsen werden wir aber in der Lehre von
der Zeugung näher betrachten. Nächst ihnen ist die
Leber das allgemeinste unter den secernirenden Ein-
geweiden. In Besitz derselben sind alle Wirbelthiere,
die krebsartigen Crustaceen und alle Mollusken.
Zweifelhafter ist ihre Gegenwart bei den Scorpionen
und Spinnen. Bei den Asseln und den sämmtlichen,
durch Luftröhren athmenden Insecten ist sie in ähnlicher
Gestalt wie bei den Wirbelthieren nicht vorhanden.
Unter den Würmern ist der Erdregenwurm der einzige,
bei dem ich eine deutliche Leber gefunden habe.
Vielleicht vertritt bei den Blutegeln die zwischen dem
Nahrungscanal und den äussern Muskeln liegende
braune, schleimige Substanz, die aus Schnüren von
Kügelchen besteht, die Stelle dieses Eingeweides.
Den übrigen niedern Thieren fehlt die Leber ganz.
Sie nimmt von den warmblütigen Thieren an bis zu
den Mollusken in Verhältnifs zum Gewicht des ganzen
Körpers an Gewicht zu,**) erhält aber dabei eine immer
schlaffere Textur. In den einzelnen Thierclassen ist
*) Die Verdauung, nach Versuchen von F. T i e d ema n n und L ,
Gmelin. B, I. S. 143.
**) Wie sich aus T ie d em a n n ’s Abwägungen in dessen A na t. und
Naturgeschichte der Vögel, B. 1, S. 491, 515 fg. ergiebt. -
sie kleiner bei den anhaltend und mit grofsem Aufwand
von Kraft sich bewegenden Arten als bei denen,
die ein ruhiges Leben führen. Sie hat bei einigen
Thieren mehr, bei andern weniger Lappen. Die Zahl
dieser Abtheilungen steht in keiner engen Verbindung
mit der übrigen Organisation. Doch ist es nur bei
den niedern Wirbelthieren und den Mollusken der Fall,
dafs die Lappen ganz, oder fast ganz von einander
getrennt sind und dafs jeder derselben seinen eigenen
Ausführungsgang hat. Sie unterscheidet sich bei den
sämmtlichen Wirbelthieren darin von allen übrigen
drüsigen Eingeweiden, dafs das meiste Blut, welches
sich in ihr verbreitet, venöses ist. Bei den Mollusken
hingegen fliefst zu ihr blos arterielles Blut. Die Aorta
aber, wovon sich bei diesen Thieren ein grofser Zweig
in der Leber verbreitet, erhält ihr Blut nicht blos
unmittelbar aus der Lunge oder den Kiemen, sondern
zum Theil auch aus dem, eine kalkartige Materie
secernirenden Organ, worin dasselbe schon zu einer
Absonderung gedient hat. (S. 227.) Die Galle, die in der
Leber erzeugt wird, ergiefst sich immer unmittelbar oder
durch den Magen in den Anfang des Flockendarms:
unmittelbar bei allen Wirbelthieren, den Krebsen, den
Cephalopoden und den mehresten Gasteropoden; durch
den Magen bei den Acephalen. In den Gattungen
Doris und Thetys giebt es, ausser den gewöhnlichen
Ausführungsgängen der Galle, noch einen Canal von
der Leber zum After.*) Aber es ist ungewifs, ob dieser
*) C u v i e r , Annales du Mus. d’Hist. nat. T. IV. p. 461. T. XII.
p. 268.