Harnleiter vereinigen, in einer Verbindung mit der
übrigen Organisation. Auch machen die Theile der
Nieren, denen die Kelche entsprechen, in einigen
Familien der Säugthiere besondere Lappen aus. In
Hinsicht auf die Wirkungsart der Nieren läfst sich
indefs hieraus nichts schliessen. Die wirbellosen Thiere
besitzen keine Eingeweide, die von anatomischer Seite
mit den Nieren der Wirbelthiere Übereinkommen. Es
können aber demungeachtet anders geformte Organe
bei ijinen auf ähnliche Weise wie diese absondern,
und so kann bei den Insecten durch die Gallengefäfse,
bei den auf dem Bauch kriechenden Mollusken durch
das Eingeweide, das bei Cu vier unter dem Namen
des Absonderungsorgans des klebrigen Safts vorkömmt,
bei den Acephalen durch den von Bojanus für eine
Lunge gehaltenen Theil und bei mehrern Ringwürmern
durch die zu beiden Seiten des Körpers, neben dem
Nahrungscanal liegenden blinden Gefäfse die Stelle der
Nieren ersetzt werden. Einer nähern Untersuchung ist
übrigens noch die Frage werth: Ob bei den Fischen die
Entwickelung der Nieren mit der der Schwimmblase in
einer gewissen Beziehung steht? B r o u s s o n n e t * )
glaubte, zwischen beiden einen Antagonismus bemerkt
zu haben, und führte als einen Beobachter dieses
Verhältnisses auch Needham an, in dessen Werke
De formato fetu ich aber keine deutliche Erklärung
darüber finde.**) Es hält schwer, etwas Gewisses über
*) Mem. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1785. p. IG8.
**) Pag. 151 dieses Buchs sagt Needham: Notabile est hisce po-
sterioribus (piscibus) reiies multo majores esse quam in aliis comperiuntuv,
diesen Punct auszumachen, sowohl weil die Stufe der
Entwickelung der Nieren bei den Fischen nicht leicht
zu bestimmen ist, als weil die Schwimmblasen dieser
Thiere von sehr verschiedener Art sind.
Bei den Säugthieren giebt es ein Organ, das sich
eben so zu den Nieren verhält, wie die Gallenblase
zur Leber, nehmlich die Harnblase. Wenig Theile
wechseln so sehr bei den übrigen Thieren in ihrer
Bildung und ihren Beziehungen als dieser. Man sieht
daran deutlich, dafs die Verhältnisse eines und desselben
Organs sich ändern, wenn die ganze Organisation
verändert wird. Den Vögeln wurde diese Blase
immer ganz abgesprochen. Ich sehe aber nicht, was
der Fabricische Beutel, eine sackförmige Erweiterung
am hintern Ende des Mastdarms jener Thiere,. anders
seyn kann, als eine Harnblase. Es ist wahr, dieser
hat keine Harnröhre und keine Verbindung mit den
Harnleitern. Aber beides hat auch nicht die Harnblase
der Amphibien und Fische, und doch ist deren äussere
Gestalt von ähnlicher Art wie bei den Säugthieren. Es
verhält sich also die Harnblase zu den Nieren anders bei
den Vögeln, Amphibien und Fischen als bei den Säugthieren.
Mit der veränderten Beziehung der Blase zu den
Nieren treten aber ohne Zweifel andere Beziehungen
derselben zum Ganzen ein, und diese Aenderung ver-
räth sich auch an dem Bau ihrer innern Haut bei den
Seeschildkröten, worauf sich ein ähnliches Netzwerk
wrie auf der innern Haut des Flockendarms der Aminterstitium
nempe praedictum implent. Worauf aber posteriores und
praedictum gehen soll, ist mir aus dem Vorhergehenden nicht verständlich.