und dafs die Eier der Spinnen eben sowohl in blofsem
Sauerstoffgas als in Wasserstoffgas, Salpetergas und
kohlensaurem Gas verderben. *)
Auf die Entwickelung des Embryo der Vögel
und, der Analogie nach, auch der Säugthiere mufs
noch eine dritte Ursache Einflufs haben. Gaspard**)
fand bei Versuchen über das Ausbrüten der Hühnereier
durch künstliche Wärme, dafs, welche Vorsicht
er dabei auch anwenden mochte, der Erfolg weit
weniger günstig war, als er nach der Schilderung,
die Re a umu r davon macht, erwartet hatte. Die
Früchte kamen meist gar nicht zur Reife, und die
wenigen reifen Jungen waren klein, krüpplig und
ungesund. Den Egyptern mufs dieses Ausbrüten zwar
besser gelingen, weil sie sonst dasselbe nicht im Grofsen
betreiben würden. Aber nach dem Bericht der T he -
v en o t, P o co ck u. s. w. erhält man doch auch da
auf diese Weise nur kleine, magere und oft unvollkommene
Küchlein. Gaspard zählt mehrere Umstände
auf, denen man die verschiedene Wirkung der künstlichen
und natürlichen Incubation beimessen könnte.
Diese sind aber sehr geringfügig und von ihm selber
für blofse Vermuthungen ausgegeben. Es mufs hierbei
eine höhere Ursache, ein unmittelbarer Einflufs der
Mutter auf die Frucht im Spiele seyn. Im 5ten Bande
der Biologie, S. 467, führte ich zum Beweise eines
solchen Einflusses B e c h s te in ’s Beobachtungen über
die Einwirkung der Farbe des brütenden Vogels auf
*) H e ro ld a. a. O. S. ®,i
**) A. a. O. T. VI. p. 303.
die Farbe der ausgebrüteten Jungen an. Fab er*)
hat nachher wahrscheinlich zu machen gesucht, dafs
auch die Triebe der Jungen durch ein Wirken der
Mutter auf den Fetus beim Brüten eine veränderte
Richtung erhalten können. Er erklärt hieraus die
Sonderbarkeit bei gezähmten Vögeln, dafs sie zuweilen
die Gesellschaft anderer und sogar die Paarung
mit andern, ganz verschiedenartigen Vögeln der Begattung
mit Individuen ihrer eigenen Art vorziehen.
Er wisse, sagt er, ein zuverlässiges Beispiel, dafs
Entriche, die durch Hühner waren ausgebrütet worden,
sich mit Hühnern und nicht mit Enten paarten, obgleich
diese ihnen zu Gebote standen.
Anders als die Wärme wirkt bei der Bildung des
Embryo das Licht. So nothwendig auch der Einflufs
des letztem zu der, dem Entstehen des Saamenkorns
vorhergehenden Befruchtung ist, **) so sind doch die
Saamenkörner selber, wie die Eier der Thiere, bei
ihrer ersten Entstehung im mütterlichen Körper dem
unmittelbaren Einflufs des Lichts stets entzogen. Die
Sprossenbildung geschieht, wenn die Keime unbedeckt
entstehen, in der Erde oder unter dem Wasser; ode#
diese erzeugen sich, wenn sie an der Luft hervorwachsen,
unter dicken, oft sehr zahlreichen, dunkelgefärbten
Häuten. Der Embryo entwickelt sich zwar,
wenn die Saamenkörner ausgestreut und die Eier gelegt
sind, oft beim Zutritt des Lichts. Er selber ist
*) lieber das Leben der hochnordischen Vögel. H. 2.
**) G ä rtn e r, Naturwissenschaftl. Abhandl. einer Gesellschaft in
Würtemberg. B. 1. H. l. S. 35.