selben mit einem häutigen Deckel.*) Eine Auflösung
von blausaurem Salz, womit sie bestrichen sind, geht
schnell in das Blut über und verbindet sich mit dem
Eiweifsstoflf desselben.**) Eine Gordiusart, die sich in
unserer Gegend an Baumstämmen findet, sähe ich auf
dem Trocknen binnen einigen Stunden sich von der
Länge eines halben Fufses auf einige Zolle zu einem
steifen, knotigen Faden zusammenziehen, sich aber,
wieder in Wasser gelegt, zu der vorigen Gröfse und
Gestalt ausdehnen und ins Leben zurückkehren.***)
In solchem Grade absorbirt nicht die äussere Haut
der mehresten Wirbelthiere. Doch bei manchen der
letztem, besonders den Fröschen, die im Trocknen
sehr schnell abmagern und in einem feuchten Medium
ihr voriges Volumen wieder erhalten, zeigt sie ebenfalls
ein starkes Einsaugungsvermögen.-j-) Für die
meisten Wirbelthiere sind es aber mehr die Flächen
innerer Theile als die äussere Haut, wodurch die
Einsaugung geschieht, obgleich auch bei ihnen diese
daran Theil nimmt. -J--J-) Die Säugthiere und Vögel
trinken, und das verschluckte Wasser wird sehr schnell
von den Wänden des Nahrungscanals aufgenommen.
Viele Amphibien und alle Fische verschlucken mit
ihren Speisen zugleich Wasser. Bei einigen Thieren
*) Gaspard in Magendie’s Journal de Physiol. T.II. p.321. 329.
M) J a c o b io n in den Verhandl. der Gesellsch. naturf. Freunde in
Berlin. B. 1. S. 408.
***) Man vergl. Biologie. B. 4. S. 289.
■j-) Biologie. B. 4. S. 289. V. S. Edward» de l’influence des agens
physiquea sur la vie. p. 98.
t t ) Edwards ebend. p. 345. 356.
dieser beiden Classen giebt es auch Zugänge de«
Wassers, worin sie sich auf halten, zum Innern ihrer
Bauchhöhle. Die Rochen und Hayen haben auf jeder
Seite des Afters eine Spalte, wodurch das Wasser in
diese Höhle dringen kann. Ob, wie J. G e o ffr o y -
S a in t-H ila ir e und J. Martin vermuthen,*) diesen
Oeffnungen zwei Canäle analog sind, die bei den
weiblichen Schildkröten von der Höhle des Bauchfells
zur Clitoris, bei dem Crocodil von jener Cavität zur
Cloake gehen, müssen künftige Erfahrungen entscheiden.
Obgleich endlich es bisjetzt nicht durch Versuche entschieden
ist, dafs die RespirationsOrgane beim Athem-
hohlen aus der Luft oder dem Wasser dunstförmige
oder tropfbar flüssige Materien aufnehmen, so läfst
sich dies doch nach der Verwandtschaft ihrer Flächen
mit denen der übrigen einsaugenden Flächen nicht
bezweifeln.
Sowohl alle äussere Flächen der Thiere, die nicht
von harten Platten oder Schaalen bedeckt sind, als alle
Wände ihrer innern Höhlungen sind immer feucht,
und an der inwendigen Seite einer Glasglocke, unter
welcher ein Thier eine Zeitlang gehalten wird, bildet
sich ein wässeriger Niederschlag. So entspricht der
Absorbtion auch eine Transpiration, und diese geht
auch unter Wasser vor sich: denn jedes Wasser, worin
sich ein noch so reines Thier befunden hat, enthält
immer animalische Stoffe. Dem Menschen und den
Säugthieren sind, wie die Bildung von Wasserdämpfen
’) Mein, du Mu». d’Hist. nat. T. XVI. p. 247.