ist es erklärbar, warum das Licht der Lampyriden sich
verliehrt, wenn die Thiere ermatten.*)
Die leuchtende Materie kann also blofser Phosphor
seyn, und doch können äussere Einflüsse auf die Phos-
phorescenz der Thiere ganz anders als auf das Leuchten
des letztem wirken. Es können selbst einerlei Eindrücke
nach dem verschiedenen Zustand des Thiers das Licht
bald anfachen, bald schwächen. So erklären sich die
so sehr von einander abweichenden, zum Theil sich
ganz entgegengesetzten Resultate der bisherigen Versuche
über den Einflufs äusserer Agentien auf dieses
Licht. Alle frühem Erfahrungen kommen darin überein,
dafs das Licht der Lampyriden in den sämmtlichen
irrespirabeln Gasarten, vorzüglich sehr bald in kohlensaurem
Gas, erlischt. Nur über das Verhalten desselben
in Sauerstoffgas waren die Angaben verschieden. Nach
einigen soll dasselbe den Glanz verstärken, nach andern
gar nicht darauf wirken. Jenen Erfahrungen entgegen
behauptet J. Murray**): das Licht der Lampyris
noctiluca dauere in kohlensaurem Gas noch eine ziemlich
lange Zeit nach dem Tode des Thiers fort. Der
Grund des verschiedenen Erfolgs ist wahrscheinlich
der, dafs das Thier, womit Murray experimentirte,
vor dem Versuch eine bedeutende Menge atmosphärischer
Luft eingeathmet hatte, wodurch der Glanz
länger unterhalten wurde, als er sonst gedauert haben
würde.
*) T o d d a. a. O. p. p. 245.
**) Experiment. Researches, p. 9. H c u 8 i n g e r’s Zeitschrift für die
organische Physik. B. 2. S. 94.
Da das Licht der phosphorescirenden Materie aller
obigen Thiere nach der Trennung dieser Substanz
vom Körper sich noch einige Zeit erhält, und da auf
diese, nach ihrer Absonderung, das Leben des Ganzen
keinen Einflufs mehr hat, so würden Versuche mit
derselben zu entscheidenden Resultaten führen, wenn
nicht hierbei wieder die Schwierigkeit einträte, dafs
der Glanz mit dem Austrocknen der Substanz verschwindet
und dafs sie bei den leuchtenden Insecten
mit Luftröhren durchflochten ist, in welchen eine hinreichende
Menge respirabler Luft Zurückbleiben kann,
um den Erfolg unsicher zu machen. Daher weichen
die Erfahrungen über den Einflufs äusserer Materien
auf das Licht der vom Körper abgesonderten, phosphorescirenden
Substanz ebenfalls sehr von einander ab.
Spal lanzani fand, dafs dieses eben so wie das Licht
des lebenden Thiers in irrespirabeln Gasarten aufhört,
und Sheppard,*) dafs es augenblicklich, wie das
Licht des Phosphors, in camphorirtem Weingeist erlöschet,
worin das lebende Thier noch fünf Minuten
zu leuchten fortfährt. Hingegen sähe M u r r a y **)
dasselbe in jenen Gasarten fortdauern. Darin kommen
indefs alle Beobachtungen überein, dafs der Glanz
sowohl der lebenden Lampyriden, als der von diesen
getrennten leuchtenden Materie, und auch der Pho-
laden durch eine Wärme von 30 bis 36° R. auf kurze
Zeit verstärkt, durch eine gröfsere Hitze, so wie durch
eine Kälte von — 5 bis 7° aufgehoben wird. Die Aufh)
A. a. O. p. 42C.