Mund schiebt, wobei die Stimmritze verschlossen wird.
Die Luft der Blase hat also während der Zeit, wo
das Athemhohlen durch die Stimmritze unterbrochen
ist, einen freien Zutritt zu den Lungen und dient
dann zur Unterhaltung des Athemhohlens.'
Bei den Schildkröten, Fröschen und Salamandern
sieht man eine Bewegung des Athemhohlens, die man
nicht bei den höhern Thieren und den vorigen Amphibien
bemerkt. Ihre Kehle senkt und hebt sich
abwechselnd, und die Nasenlöcher werden dabei geöffnet
und verschlossen. Die Bewegung der Kehle
wird vorzüglich durch das Senken und Heben des
Zungenbeins, und dieses besonders durch die Sterno-
hyoidei bewirkt. *) Oeffnet man einem lebenden Frosch
die Brusthöhle, so sieht man die Lungen bald anschwellen,
bald zusammenfallen. Diese Veränderungen
erfolgen auch noch, wenn die Lungen aus dem Körper
ganz hervorgezogen werden. Sie gehen also unabhängig
von der Wirkung der Brust- und Bauchmuskeln vor
sich. Das Anschwellen tritt aber nicht mehr ein, wenn
die äussere Luft freien Zugang zur Mundhöhle hat.
Diese Amphibien hohlen also auf folgende Art Athem:
Sie erweitern die Mundhöhle und füllen dieselbe durch
die Nasenlöcher mit Luft. Sie verschliessen hierauf
die Nasenlöcher, öffnen die Stimmritze und verengern
wieder die Mundhöhle. So wird die aufgenommene
Luft in die Lungen getrieben. Die Bewegungen der
Kehle erfolgen weit häufiger als die Anschwellungen
') T ownson observ. pbysiolog. de amphibiis. P. I. p. 25.
der Lungen. Diese treten nur bei sehr tiefem Ein-
athmen ein. Bei den gewöhnlichen Bewegungen der
Kehle kann jedesmal nur eine geringe Quantität Luft
in die Lungen gelangen. Immer aber mufs zum Ein-
athmen die Mundhöhle verschlossen seyn. Frösche,
denen man den Mund fortwährend offen hält, müssen
daher an Erstickung sterben. H e rh o ld t fand in der
That auch, dafs bei Fröschen, die auf diese Weise
behandelt worden, der Tod sehr bald eintritt. B u do
lp hi*) sähe zwar Frösche mit offenem Munde
wochenlang fortleben. Ich kann aber nicht glauben,
was er vermuthet, H erh o ld t habe die Frösche in
Wasser gesetzt, wo sie ertrunken wären. Der verschiedene
Erfolg läfst sich daraus erklären, dafs die
Frösche nach Verschiedenheit des Alters, der Temperatur
der Luft und anderer Umstände bald eine
längere, bald eine kürzere Zeit des Athemhohlens
entbehren können. Starben doch auch von Fröschen,
mit denen Edwards**) den obigen Versuch machte
und die dabei nur soviel Wasser hatten, als nöthig
war, sie feucht zu erhalten, fünf binnen 24 Stunden,
der eine erst nach 7 Tagen. Das Ausathmen dieser
Amphibien geschieht zum Theil durch die Zusammenziehung
der Lungen selber, wie man bei den Fröschen
sieht, deren Lungen sich auch bei geöffneter Brust
und Bauchhöhle ihres Inhalts entleeren. Doch trägt
ohne Zweifel die Zusammenziehung der Bauchmuskeln
mit bei, um die geathmete Luft wieder auszutreiben.
*) Grundrifs der Physiol. B. 2. Abth. 2. S. 339.
**) De l’influence des agens pliys. sur la vie. p. 68.