sich das Blut der Hohlvenen ergiefst und auf deren
Wänden sich die Kiemenvenen zerästeln. In manchen
andern, den Aplysien verwandten Gattungen, z. B.
Doris scheint eine ähnliche Structur vorhanden zu
seyn, nur mit dem Unterschiede, dafs die Säcke hier
in baumförmig zerästelte Röhren verwandelt sind.
Wieder ein anderer Bau findet sich bei den kopflosen
Muschelthieren. Bei den meisten derselben liegen auf
jeder Seite des Bauchs vier Blätter, die mit ihren
auswendigen Rändern paarweise verbunden sind. Jedes
Blatt besteht aus einfachen, parallelen Queergefäfsen,
von welchen ein weiteres zwischen mehrern engern
steht. Die weitern sind Zweige der rückführenden,
die engern Zweige der zuführenden Gefäfsstämme.
Diese Stämme verlaufen, über einander liegend, am
inwendigen Rand jedes Blatts. Die engern Gefäfse
jeder zwei, mit einander verbundenen Blätter scheinen
am gemeinschaftlichen äussern Rand der letztem sich
in eine gemeinschaftliche Ader zu öffnen. Die Höhlung
jedes der weitern Gefäfse solcher zwei Blätter öffnet
sich in den Zwischenraum zweier Häute, die von dem
einen Blatt zum gegenüberstehenden gleichartigen Ge-
fäfs des andern Blatts gehen, und steht hierdurch mit
der Höhlung der letztem in Verbindung.*)
*) Der neueste Schriftsteller über das Gefäfssystem der kopflosen
Mollusken, B o jan u s , hat die eigentlichen zuführenden Kiemengefäfse
dieser Thiere gar nicht gekannt, einen Theil der rückführenden dafür
angenommen und überhaupt in seiner Schrift über die Athen»- und
Kreislaufwerkzeuge der zweischaaligen Mollusken eine ganz unrichtige
Beschreibung von dem Blutumlauf der Muschelthiere gegeben. Die zuführenden
Kiemengefäfse sind aber freilich bei den Anodonten, auf
So verschieden wie der Bau dieser Kiemen ist auch
der Zusammenhang derselben mit dem übrigen Körper
der Mollusken. Es giebt keinen Theil, woran nicht
bei irgend einer Gattung die Kiemen befestigt sind.
Bei den Cirropoden befinden sie sich vorne in der
Nähe des Mundes; bei Thetys, Scyllaea, Eblidia und
Tergipes zu beiden Seiten des Rückens; bei Phyllidia,
Pleurobranchus, Ancylus, Halyotis, Patella u. s. wr.
auf der Seite des Körpers zwischen dem Fufs und
dem Mantel; bei Doris hinten am After; bei den kopflosen
Schaalthieren auf der untern Seite des Bauchs
zu beiden Seiten des Fufses, entweder frei liegend,
oder eingeschlossen in einem vom Mantel gebildeten
Sack; bei den Cephalopoden im Innern des Leibes.
Sie haben alle dies mit einander gemein, dafs sie beim
Athemhohlen nicht solche automatische Bewegungen
wie die Kiemen der Fische äussern. Nur bei der
Erneüerung des geathmeten Wassers verhalten sich
mehrere Mollusken selbstthätig. Die kopflosen Schaal-
thiere nehmen von Zeit zu Zeit frisches Wasser in
den Zwischenraum ihres Mantels auf, worin die Kiemen
liegen, und geben das geathmete wieder von sich. Beiden
Gattungen Chama, Mya, Solen u. s. w. deren Mantel
rings um die Kiemen einen Sack bildet, setzt sich
dieser in zwei muskulöse Röhren fort, wovon die eine
zum Einziehen, die andere zum Ausstossen des Wassers
dienet. *)
welche sich seine Untersuchungen beschränkten, nicht leicht zu entdecken
wenn man sie nicht schon in andern Muschelgattungen erkannt hat.
*) D’A rg e n v ille (Zoomorphose. p. 51) erzählt von einem dieser