mit der Gröfse der Thiere in umgekehrtem Verhältnifs
stellt, eine Ausnahme zu machen, indem dieselben, obgleich
sie zum Theil alle andere Säugtliiere an Gröfse
übertreffen, doch eine bedeutende Wärme besitzen.
B r o u s 's o n n e t* ) sähe das Thermometer in einer
Wunde am Halse eines so eben getödteten Delphins
auf 2 8 | 0 steigen, während die Temperatur der Luft
14° und die des Wassers am Strande 13-| 0 war.
Nach ihm fand S c o r e sb y ^ ) die Wärme des Bluts
in einem Narhwal, der schon 1^ Stunden todt gewesen
war, 28, 9° und in einem, so eben getödteten Wallfisch
(Balaena Mysticetus) 31, 1°.
Diese eigene Wärme behauptet sich bei allen Säug-
thieren und Vögeln, die den Extremen der Sommerwärme
und Winterkälte in den gemäfsigten und kalten Zonen
zu widerstehen im Stande sind, bei einer Verschiedenheit
der Temperatur von + 25 bis 30° und eben so
vielen Graden unter 0 auf einerlei Punct. Sie höret
nur entweder mit dem Tode, oder bei den lethargischen
Thieren mit der eintretenden Erstarrung auf. Sie erhält
sich aber nicht lange unverändert, wenn die äussere
Temperatur die des Körpers auf die Dauer um 8 bis
10° übertrifft. Nach den Versuchen T i l l e t ’s, Dob-
son’s, B la g d en ’s, F o rd y c e ’s und de lä R o ch e’s
kann zwar der menschliche Körper eine Hitze, die
selbst bis auf 100° steigt, eine kurze Zeit ohne gröfse
Veränderung seiner eigenen Wärme ertragen. Aber eben
*) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. J785. p. 102.
f ) Account of the Arctic Regions and of the Whale -Fishery.
Vol. 1. p 477.
diese Versuche beweisen auch, dafs die Fortdauer der
letztem in einer solchen Hitze nur in dem geringen
Wärmeleitungsvermögen des menschlichen Körpers und
in der Zunahme der Hautausdünstung bei Erhöhung
der äussern Temperatur ihren Grund hat. Bei einer
dauernden Atmosphäre über 30° wird allerdings die
thierische Wärme durch sie gesteigert, wie de la
R o c h e ’s, B e r g e r ’s und J. D a v y ’s Erfahrungen
zeigen. *)
Ein ähnliches Vermögen, einen bestimmten Grad
von Wärme fortwährend zu behaupten, ist keinem der
übrigen Thiere eigen. Besäfsen diese ein solches, so
müfste sich dieses bei ihnen, wäre es auch nur gering,
doch durch die Fortdauer einer gewissen Temperatur
bei einem Wechsel der äussern Wärme äussern. Ihre
eigene Wärme würde geringer und die Gränzen derselben
würden enger als bei den Säugthieren und
Vögeln seyn. Aber jene und diese müfsten sich doch
angeben lassen, wenn sie vorhanden wären. Geht man
die von Martin, J. Hunter, B rou sson n e t und
S p a lla n za n i angestelten Beobachtungen durch, so
findet man keine darunter, die eine solche, von der
äussern Temperatur unabhängige Wärme der sämmt-
lichen Wirbelthiere, mit Ausnahme einiger Insecten,
bewiese.**) Neuere, von Czermak***) und J. D a v y f)
*) Biologie. B. S. S. 37 fg. The Edinburgh philosoph. Journ. Vol.XIII.
p. 300.
**) Biologie. B. 5. S. 20. §. 2.
***) B a u m g ä r tn e r ’ s und von E t t in g h a u s e n ’ s Zeitschrift für
Physik. 1821. B. 3. S. 385.
t ) The Edinburgh philos. Journ. 1826. Jan. No. 27. F r o r i e p ’s
Notizen aus dem Gebiet der Natur- und Heilkunde. B. 27. S. 07.