Ich wurde daher auch die S c h ä f f e r s c h e Gattung T r in em o p h o r a 'nicht aufrecht
erhalten haben, wenn ich nicht noch andere Unterschiede, die oben angegeben, hätte fest-
steilen können. V o r allem möchte ich den klappenförmigen, an der Basis Zusammenstößen-
den Parameren generischen W e rt beilegen.
Die parallelseitige, campodea-ähnliche Form, die Bildung des Kopfes, den Mangel
der Augen, das Fehlen der Schuppen und die Beborstung etc. hat Trinemophora v o l$
kommen gemein mit Nicoletia.
Bis jetzt ist nur i A r t bekannt, nämlich:
T r . m icha elsen i Schaff.
(Taf. I F ig. 12, Fig. 64 a— c.)
1897. Tr. m., C. Schaffer in: Hamb. Magalh. Sammelreise p. 29 t. 3 f. 87 — 98.
Von weißlicher Farbe und schmaler, campodea-ähnlicher Körperform; Thorax nicht breiter
und etwa halb so lang als das Abdomen; dieses nach hinten nur wenig schmäler werdend,
Te rg . X kurz, einfach gerundet und schwach trapezförmig. — Beborstung wie bei Nico letia .
Antennen etwa halb so lan g als d e r Körper, i. und 2. Glied länger als die übrigen-
Cerci und Terminalfilum ebenfalls etwa die halbe Körperlänge erreichend, erstere besonders
a * der Basis merklich dicker als letzteres. — Ovipositor auffallend lang und dünn, etwa
Vs der ganzen Korperlänge erreichend, vom Hinterrand der Ventr. V I I an freiliegend
(nicht bedeckt von Ventr. V I I I und IX); Parameren ebenfalls freiliegend, klappenförmig,
L ä n g e : 4% mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Südamerika: Valparaiso, V i5 a del mar. (Dr. M i c h a e l s e n i )
3. Subfam. Maindroniinae.
• jDleSe Subfamilie verdankt ihre Existenz nur einer einzigen A rt, der merkwürdigen
M a ind ron ia mascatensis Bouv. „C e t insecte est intéressant par les caractères mixte qu'il
présente et qui trennent à la fois des L ep ism a L. et des Nico le tia Gervais; on pourrait
dire que c ’est un Lépisme sans écailles ou une Nicolétie pourvue d'yeux comme les Lé-
pismes, si l ’ou faisait abstraction de certains caractères moins frappant qui donnent à cet
animal une physionomie tout à fait particulière.“ Diese W o rte B o u v i e r s (97 p, 21) sind
vollkommen zutreffend: die Ma ind ron ia hat in der T a t sowohl mit den Lepismatin a e
als mit den Nico letiin a e eine Reihe von Merkmalen gemeinsam. Andererseits aber besitzt
sie mehrere so auffallende und charakteristische Eigenschaften, daß sie keiner dieser beiden
Subfamilien zugeteilt werden kann, sondern eine vollkommen isolierte Stellung im System
einnimmt.
Zu diesen Eigenschaften gehören vor allem: d ie e in f a c h e g l a t t e I n n e n l a d e
d e r M a x i l l e n und das b r e i t e s c h e i b e n f ö rm i g e E n d g l i e d d e r L i p p e n t a s t e r . D a
bei keiner anderen Lepismatide diese Bildungen auch nur andeutungsweise vorhanden sind
oder auch nur die Tendenz zu einer Entwicklung solcher Eigenschaften sich erkennen läßt,
so müssen wir dieselben als das Resultat einer von den Lepismatin a e und Nico letiina e
vollkommen unabhängigen Entwicklung auffassen. Und wir dürfen daher auch die M a in dronia
S trotz der „gemischten Charaktere“ nicht als Zwischeilform zwischen den ge nannten
Subfamilien anseken, sondern haben in ihr einen gleich von der Stammform der
Lepismatiden abzweigenden A st zu erblicken, wie oben im allgemeinen Teil bereits aus-
g je fü h r t und in der Fig. 4 (Seite 5®') veranschaulicht ist.
D a die Gattung M a indron ia Bouv. nur e in e A r t enthält, so fällt die Gattungs-
und Artbeschreibung zusammen.
1. G a t tu n g : M aindronia Bouvier.
1897- M., Bouvier in: Bull. Soc. ent France p. 21.
1. M. mascatens is Bouvier.
(Fig. 65 und T a f. II Fig. 13 und 30.)
1897. M. m., Bouvier in: 1. c.
E ine sehr gro ß e A r t von 15— 16 mm Länge!
Körper langgestreckt, mit annähernd parallelen Seiten, N ic o le t ia -ähnlich; u n b e -
■ i c h u p p t . K o p f auffallend lan g , länger als der Prothorax, nach vorne merklich verb
Fühlerbasis; c Labial taster.
schmälert; Augen vorhanden, weit vom Hinterrande des Kopfes abgerückt. T h o r a x nichi
breiter als der Kopf, lose (nach A r t von Nico letia) gegliedert, Seitenränder an den Seg
mentgrenzen eingebuchtet; Prothorax bedeutend kürzer als der Mesothorax, dieser etwa
von der gleichen Länge als der Metathorax.
A b d om e n mehr als 2mal so lang als der Tho rax ; Abd. I vollkommen frei am Meta