Mangel des Seitenorgans und der Mundpapillen, durch die scharfe Seitenlinie, die kräftigen
Kutikulargebilde um den Mund, den Bulbus des Oesophagus, sowie durch das unpaarige
weibliche Genitalorgan. Von dem Genus P le c tu s dagegen unterscheidet sich das neue Genus
durch den Mangel der Seitenlinie, die Kutikularanhänge am Mund, den nur wenig entwickelten
Bulbus und das unpaarige weibliche Genitalorgan.
90. B a th y la im u s maculatus n. sp.
(Taf. III, Fig. ip? 15.)
n> 1 ? er J eibliche Kö rPer ist vorn nur in sehr geringem M aße v erjün gt,§ §ö daß der
Rand der Mundöffnung nur um das Dreifache! geringer ist, als der Körperdurchmesser am
Oesophagusende; von der Genitalöffnung an beginnt der Körper sich zu v g ü n g e n die
Verjungung aber ist hinter der Afteröffnung noch auffälliger, so zwar, daß. der Schwanz
na a enartIS wird (Taf- iü ) Eig. IJ)- Der Körper des Männchens ist nach vorn kaum
merklich verjüngt, die Mundöffnung nur um das Doppelte kleiner als der Körperdurchmesser
am Oesophagusende, bis zur Afteröffnung fast überall gleich dick, hinter der Afteröffnung
an aber plötzlich und stark verjüngt und ebenso endigend wie beim Weibchen (Ta f III
Fig. 13). v • ,
D ie äußere ICutikularschicht des Körpers ist sehr dünn und ebenso geringelt wie die
dickere mittlere Schicht; die Ringe sind sehr schmal. D ie Seitenorgane vermochte Ä h nicht
wahrzunehmen, die Seitenlinien aber sind sehr, scharf und auffällig. Borsten zeigt die Körperoberflache
nicht. '
Ar n D “ Umkreis des Mundes ist von dem übrigen Teile des Körpers nur in geringem
Maß e abgesetzt, der freie Rand glatt, an der Basis erheben sich im Kreise sechs, kräftige
m G H H h dle leicht sichelförmig gebogen und am Ende angelförmigigekrümmt sind
g ' IO)’ und welchc Slch besonders ah Exemplaren mit zurückgezogenem Mund
auffälliger zeigen (Taf. III, F ig. ,2). Die Mundhöhle ist sehr geräumig, besonders aber sehr
ie , und erscheint m eine vordere kleinere, und in eine hintere größere Partie geteilt In
kuT O S S I der Mundhöhle liegen wahrscheinlich drei, einen fast vollständigen Ring
bildende Kutikularleisten, deren ich jedoch bloß zwei ganz deutlich wahrnahm (Taf III F ig io>
Diese Ringe sind wahrscheinlich nichts anderes, als Verdickungen der Mundhöhlenwandung
und stehen m der vollständig geöffneten Mundhöhle in der Längsachse des Körpers in Berührung
miteinander; ihr offener Teil ist nach vorn, d .i. gegen die Mundöffnung gerichtet (Taf III
f l g . 10); in der eingezogenen Mundhöhle dagegen,sind sie derart voneinander entfernt, bezw!
verändern sie ihre L a g e m der Weise, daß sie mit ihren offenen Enden einander gegenüberstehen
(Taf. III, F ig. 12). In der Wandung des hintern g ro ß em Teils der Mundhöhle liegen
wahrscheinlich drei stäbchenförmige, fast gerade nach hinten gerichtete Kutikularverdickungen
deren jedoch nur zwei scharf sichtbar waren (Taf. III, Fig. io ) ., Diese Stäbchen liegen in
er ganz ausgestreckten Mundhöhle parallel der Körperlängsachse und berühren mit dem
einen Ende die ringförmigen Verdickungen, mit dem ändern En d e aber die vordere Spitze
des Oesophagus (Taf. III, Fig. 10); in der zurückgezogenen Mundhöhle ist ihre La g e eine
wesentlich andere, insofern sie ganz am vordem Ende des Oesophagus situiert sind (Taf. III
.r lg. 12), zugleich aber etwas gebogen erscheinen.
Beim Weibchen ist der Oesophagus nicht länger als ein Sechstel der ganzen Körperlänge,
beim Männchen dagegen nur um ein Achtel. Nach hinten verdickt er sich allmählich
und efscheint zu einem Bulbus aufgetrieben, ohne aber einen wirklichen Bulbus zu
bilden, weil das Lumen auch hier nicht geräumiger ist, als anderwärts; mit dem Magen
steht der Oesophagus mittels eines ziemlich langen Stiels in Verbindung. Unter dem hintern
Ende des Oesophagus und dem A nfan g des Magens liegt eine mächtige einzellige Drüse,
deren Leitung nach vorn geh t; indessen vermochte ich ihre Öffnung nicht wahrzunehmen
(Taf. III, F ig . 11%
Die Wandung des Darmkanals wird durch gut gesonderte Zellen gebildet, deren
Plasma kleine, licht gelbbraune Körnchen enthält.
In dem Körperinnern, bezw. in der unter den beiden Seitenlinien befindlichen
Matrix liegen eiförmige Pläufchen dunkel gelbbrauner Körnchen, welche Pläufchen besonders
im vordem Körperviertel und im hintern Drittel ziemlich g roß sind und dicht stehen, in der
Körpermitte dagegen spärlich auftreten und zuweilen gänzlich fehlen. In den Weibchen
sind sie stets in größerer Anzahl vorhanden, als in den Männchen (Taf. III, Fig. n . 13). Die
Anwesenheit dieser eigentümlichen Flecken gab die Veranlassung zur Bezeichnung der Art.
Das Weibliche Genitalorgan ist unpaar ig; das Ovarium blickt mit dem geschlossenen
Ende gegen die Genitalöffnung, läuft dann ein Stück nach vorn, kehrt sodann nach hinten
und setzt sich in den geräumigen Uterus fo r t ; der Punkt der Abbiegung liegt ebenso weit
entfernt vom Oesophagus, wie von der Genitalöffnung. Der Uterus enthält mehrere Eier,
dagegen fand ich keinen einzigen Embryo. Die Genitalöffnung liegt in der Körpermitte
und führt in eine ziemlich geräumige Vulva.
Der Ploden liegt im vordem Körperdrittel, demzufolge das Vas deferens sehr lang ist.
Der Schwanz ist hinter der Afteröffnung bei beiden Geschlechtern gleichmäßig verjüngt,
das Ende keulenförmig und trägt eine kleine fingerförmige Drüsenausleitung, im
Innern vermochte ich keine abgesonderten Drüsen wahrzunehmen, doch dürfte der reichliche
Protoplasma-Inhalt den Bestand der zerfallenen Drüsen repräsentieren.
In der hintern Körperhälfte des Männchens zeigen sich den Bauch entlang bis zur
Afteröffnung in gleicher Entfernung voneinander 22 eigentümliche praeanale Papillen
(Taf. III, Fig. 13), in deren jeder eine sichelförmig gekrümmte, einem kräftigen Dorn gleiche
Drüsenausleitung mit verhärteter Wandung liegt, die sich ins Freie öffnet, ebenso wie beim
Männchen des Genus A.phcmolciiw.us und beim Männchen von Plectus granulosus Bast.
(Taf. III, Fig. 15).
Die Spicula sind sichelförmig gekrümmt, das äußere Ende schmäler und spitzig, das
innere dagegen breiter und ab gerundet; in der Mitte sind sie am breitesten, nahe zum innern
E n d e erhebt sich am Bauch ein gerundeter Plügel (Taf. III, Fig. 14). Bei jedem Spiculum
zeigt sich ein eigenartig geformtes Nebenspiculum. E s stellt eine Lamelle dar, welche einer
halbierten Birne gleicht, in der Mitte aber eine runde Höhlung enthält und am Vorderrand
eine kleine Öffnung bildet (Taf. III, Fig. 14).
E s lagen mir zahlreiche Männchen und Weibchen vor; die Größen Verhältnisse derselben
sind folgende.