Material von folgenden Fundorten angetro ffen: A s u n c i o n , mit halbvertrockneter Camalote
bedeckte S a n d b ä n k e n den F lu ß a rm e n G o r u m b a , Matto GrosSflj: Inundationstümpel ides
P a ra g u a y flu s s é^ E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und deren E rgüs se; G o u r a l e ^ t , ständiger
T üm p e lj^ S a p u c a y , Regenpfütze und Pfütze am Eisenbahndamm, sowie mit Limnanthemum
bewachseng Regenpfützen; V i l l a E n c a r n a c i ó n , Alto Parana, Sümpf. Ich habe bloß
Weibchen gefunden.
Die mir vorliegenden Exemplare weichen nur darin ab von den G. O. S a r s sehen
Exemplaren, daß die Kopfbasis etwas schmäler und ober dem A u g e vertieft ist; der Pigmentfleck
gleicht einer kurzen Spindel und an den Astgliedern des zweiten Antennenpaares erheben
sich 2 3 kleine Dornenkränze. Die ganze Körperlänge beträgt 0,85— 0,9 mm.
Gen. Scapholeberis Schoedl.
Eine nahezu kosmopolitische Gattung* insofern sie mit Ausnahme von A fr ik a aus
allen Weltteilen bekannt ist. A us Südamerika hat zuerst N i c o l e t 1849 eine ihrer Arten
von chilenischen Fundorten verzeichnet; eine Varietät derselben hat J. R i c h a r d 1897 von
brasilianischen und argentinischen Fundorten beschrieben, welche S. E k m a n 1900 auch in
Patagonien antraf. W . V á v r a (1900) und E . v. D a d a y (1904) haben von patagonischen
Fundorten gleichfalls je eine A r t verzeichnet (4.31.). Bei meinen derzeitigen Untersuchungen
habe ich nachstehende drei Arten vorgefunden.
267. Scapholeberis aurita (Fisch ).
Scapholeberis aurita Sars, G. D., 28, p. 175, Taf. VII, Fig. 1.
Bisher ist diese A r t b loß aus Europa, Asien, Nordamerika und Südamerika bekannt;
aus der Fauna des letzteren Weltteiles hat sie 1900 W . V á v r a von einem chilenischen Fundort
verzeichnet. W ie es scheint, gehört sie in der Fauna von Südamerika zu den selteneren
Arten, denn ich habe sie nur an einem, dem folgenden Fundort angetroffen: A s u n c i o n ,
Campo Grande, Calle de la Cañada, von Quellen gebildete Tümpel und Gräben.
Die mir vorliegenden Exemplare weichen nur insofern von den durch G. O. S a r s abgebildeten
zentralasiatischen ab, daß der Kopfrand ober dem A u g e ganz wenig vertieft, der
anale T e il des Postabdomens lappenförmig und vom supraanalen T e ile etwas abgesondert
ist und sich an der Spitze 6— 8 Randdornen erheben.
268. Scapholeberis erinaceus Dad.
Scapholeberis erinaceus Daday, E. v., 6, p. 76, Taf. VI, Fig. 21-23.
„ echinulata Sars, G. O, 28, p. 176, Taf. VII, Fig. 2.
Hinsichtlich der geographischen Verbreitung ist diese neuere A r t sehr.interessant. Die
ersten Exemplare hat E . v. D a d a y 1903 aus Ungarn, von der Gegend des Balaton beschrieben
und noch in demselben Jahre, einige Monate später, G. O. S a r s aus Zentralasien.
A us Südamerika war sie bisher unbekannt und ich habe sie auch nur an dem folgenden
Fundort angetroffen: G o u r a l e s , ständiger Tümpel und Pfütze bei der Eisenbahnstation.
Eine sehr gut charakterisierte Art, welche durch die Schalenform an Scapholeberis
mucronata (O. F. M.), durch die Bedorntheit aber an Scapholeberis sp in ife ra Nicolet erinnert.
Die paraguayischen Exemplare gleichen in jeder Hinsicht den ungarischen und den
von G. O. S a rS beschriebenen zentralasiatischen Exemplaren.
269. Scapholeberis mucronata (O. F. M.)
Scapholeberis mucronata Lilljeb o rg , W., 13, p. 151, Taf. XXII, Fig. 15— i f | la í. XXIII, Fig. 1 7-
Die verbreitetste Art der Gattung und nachdem sie mit Ausnahme von Australien aus
allen Weltteilen bekannt ist, füglich als kosmopolitisch zu bezeichnen. Aus Südamerika hat
sie E . v . D a d a y 1902 in der aus Ceylon beschriebenen var. meridionalis nachgewiesen (4.).
In der Fauna von Paraguay ist . sie ziemlich gemein, ich habe sie nämlich an nachstehenden
Fundorten angetroffen: A s u n c io n , mit halbverdorrter Camalote bewachsene Sandbänke in
den Flußarmen; Pfütze auf der Insel (Bañco) des Paraguayflusses; Gran Chaco, Nebenarm
des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l ó n , Lagune und deren Ergüsse.; C o r u m b a , Matto
Grosso, Inundationstümpel des Paraguayflusses; T e b i c u a y , ständiger Tümpel; V i l l a S a n a ,
Inundationen des Baches Paso Ita und Peguaho-Teich.
Unter den mir vorliegenden Exemplaren fand ich sowohl die typische Scapholeberis
mucronata, als auch die d e G e e r s c h e Varietät bispinosa bezw, co ru n ta ; erstere sind indessen
weit häufiger, wogegen ich letztere b loß an einigen Fundorten sah; alle aber stimmen
mit den europäischen vollständig überein.
Gen. Ceriodaphnia Schoedl.
Eine an Arten ziemlich reiche Gattung von allgemeiner geographischer Verbreitung.
Die erste genau bekannte südamerikanische A r t derselben Ceriodaphnia solis, wurde 1889
von R. M o n ie z aus Peru beschrieben (15.)- A . W i e r z e j s k i hat 1892 von einem argentinischen
Fundort zwei Arten verzeichnet, wogegen FI. v. I h e r in g 1895 bloß den Gattungsnamen,
bezw. drei nicht benannte Arten erwähnt (12.). Alle späteren Forscher, und zwar
J. R i c h a r d , W . V á v r a , S. E k m a n , G. O. S a r s , E . v. D a d a y und T h . S t i n g e l i n ,
haben 1— 2 in Südamerika vorkommende Arten aufgeführt, so daß die Anzahl derselben
bereits ca. 8 beträgt. Bei meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich nachstehende vier
Arten gefunden.
270. Ceriodaphnia cornuta Sars.
(Taf. X I I I , F ig. 16. 17.)- '/
Ceriodaphnia cornuta Sars, G. O., 24, p. 26, Taf. V, Fig. 1 — 3.
E ine hinsichtlich der geographischen Verbreitung interessante Art, insofern dieselbe bisher
b loß aus Ceylon, aus Australien und aus A fr ik a bekannt und somit gewissermaßen als
südliche A r t zu betrachten ist. Aus Südamerika ist sie bisher noch von niemand nachgewiesen
worden, wogegen ich sie an folgenden Fundorten angetroffen habe: C u r u z u - c h i c a ,
toter Arm des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , La gune; Lagune I p a c a r a i , Oberfläche;
zwischen L u g u a und A r e g u a , Tümpel an der Eisenbahn; V i l l a S a n a , Inundationen des
Baches Paso Ita.