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V a r i a b i l i t ä t : D ie Variabilität von g r a n d ip a lp is s c h e i n t b e in a h e k e in e G r e n z
e n zu k e n n e n . V on den circa 20 Exemplaren, die mir vorliegen, stimmt keines mit dem
anderen in allen Punkten überein. Dab ei betrifft die Variabilität Merkmale]! die wir sonst
bei den Lepismatinen als durchaus konstant kennen gelernt haben, wie z. B. die Län ge des
Ovipositors, die Form des Lippentasterendgliedes,,, die Form des T e rg it X u. S. w., wie aus
den beigegebenen Figuren ohne weiteres,«o ersehen ist. Nur die schmale, parallelseitige
Korperform scheint konstant zt}flsein. I ch glaubte anfangs, verschiedene Arten vor mir zu
haben, doch wurde |ph bald anderer Ansicht. Denn wollte ich, den .genannten Unterschieden
spezifischen Wert beilegen, m hätte ich die 2{i> Exemplare etwa auf 5 ^ 6 A rten verteilen
müssen, was aber sehr bedenklich erscheinen müßte im Hinblick darauf, daß die Individuen
meistens von derselben Lokalität, ja sogar teilweise in {Gesellschaft unte#'feinem Stein g e funden
wurden. - 71 ■ '
E inige Exemplare bereiten mir besondere v j le g e n h e i t : es- sind das 2 Exemplare,
bei denen d ie d o r s a l e n ä u ß e r e n B o r s t e n k ä m m e a u c h a u f A b d . V I I I vorhanden
smdjrem Verhalten, das bis jetzt einzig in der Gattung Ctenolepisma dasteht. Ich kann mich,
aber trotzdem jetzt noch nicht entschließen, eine besondere A r t für sie aufzustellen, da sie in
den übrigen Charakteren mit g randip alpis gut übereinstimmen. — Ferner liegen m i r | § einige
andere Exemplare vor, die ebenfalls in jeder Beziehung mit grandip alpis zu vergleichen
sind, bei denen aber die d o r s a l e n B o r s t e n k äm m e i n a c h d em „ c i l i a t a - T y p u i ? ge baut
sind.
W a s soll man dazu Sagen? Entweder haben wir in den beiden letztgenannten Fällen
wirklich besondere A rten vor u n J B v o n denen die erstere einer b e s o n d e r s t Cfcijppe und
die letztere der ciliata-Gruppe angehören würde p die aber durch Konvergenz der g randip
a lp is habituell, sehr ähnlich geworden sind; — oder wir haben eine ungeheuer variable, respv
e in e in d e r M u t a t i o n s p e r i o d e ^ ä c h b e f i n d l i c h e A r t v o r u n s , w e l c h e im B e g r i f f
i s t , S t e h in e in e g a n z e R e ih e n e u e r T y p e n ; a t i i f z u lö s e n . |K G e r a d e wenn wir die
relativ g ro ß e Konstanz der meisten übrigep Lepismatinen berücksichtigen, ist das Verhalten
der grandip alpis jedenfalls ein sehr auffälliges und der weiteren Untersuchung wert. — E ine
Entscheidung darüber, ob wir in den obigen Formen mehrere gute A rten oder nur V ar ie täten
einer einzigen A r t vor uns haben, kann aber nur auf Grund eines sehr reichen Materials
gefällt werden.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : A lle mir vorliegenden Exemplare stammen aus Südafrika, und
wurden zum größeren T e il von » r . H. B r a u n s in Port Elizabeth und in Willowmore’ und
zum kleineren T e il von Prof, M a x W e b e r bei Matjesfonteih], Ladysmith und Klipfontein
gesammelt.
E t h o l o g i e : Lebt frei, unter Steinen.
8. Ct. w e b e r i n. sp.
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Grundfarbe des Körpers zum größten T e il weißlich; Stirne diffus dunkelviolett g e färb
t; Coxen an den lateralen Rändern schmal dunkel gesäumt, .Schenkel und Schienen ganz
schwach diffus dunkel pigmentiert; die letzten Ventralplatten des Abdomens, sowie die Styli
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dunkelviolett; Tasterglieder teilweise angedunkelt; Fühler und Cerci s e h r d e u t l i c h und
s c h a r f schwarz oder dunkelviolett geringelt. — Schuppen der Oberseite braun, der Unterseite
heller. — Körperform breiter als die der vorhergehenden A r t; nach hinten zu deutlich
schmäler werdend; Thorax wenig, aber deutlich breiter als das Abdomen und gut V2 so lang
als dieses. Abdomen nach hinten merklich sich verjüngend; Terg . X trapezförmig mit g e rundeten
Hinterecken und gerader oder nur ganz seicht ausgebuchteter Spitze, Beborstung
wie bei g randipalpis. — Antennen und Cerci etwa von Körperlänge; Lippentasterendglied
deutlich beilförmig verbreitert, jedoch nur wenig breiter als lan g; Styli beim 9 in 2> beim
C f in 1 Paar vorhanden. Ovipositor stabförmig, die Styli IX -'ziemlich weit überragend.
L än g e : 10 mm. Breite: 2V4 mm.
Steht der g randip alpis sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihr vor allem durch
die breitere Körperform, dem breiteren und längeren Tho rax und das nach hinten sich verjüngende
Abdomen; auch die Färbung, besonders der Fühler und Cerci, ist ein gutes E r kennungsmerkmal.'
i c h trenne diese A r t deshalb spezifisch von der überaus variablen grandipa
lpis , weil ein deutlicher Unterschied in der Körperform besteht, und sich gerade die
Körperform (schmal, parallelseitig; schmaler kurzer Thorax) als die einzige einigermaßen
konstante Eigenschaft der grandip alpis sich erwies.
G e p g r . V e r b r e i t u n g : Südafrika. Prof. M a x W e b e r , dem zu Ehren ich diese Art
zu benennen mir erlaube, sammelte sie am Zwartberg-Paß (Kap-Kolonie). Außerdem liegen
mir noch einige Exemplare von Willowmore (Dr. H. B r a u n s leg.) vor.
9. Ct. alb id a n. sp.
35 .
Grundfarbe des Körpers mit sämtlichen Extremitäten weißlichgelb. Schuppen zum
größten T e il ebenfalls weißlich, nur an den Hinterrändern der Thoraxtergite bräunlich. —