Die Länge des Weibchens beträgt 0,37— 0,4 mm, die größte Höhe 0,34 mm.
Fundorte: C u r u z u - c h i c a ', toter Arm des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , L a gune
und deren Ergüsse'; P a s o B a r r e t o , Bañado am Ufer des Rio Aquidaban.
Von den bisher bekannten Arten der Gattung steht diese A r t am nächsten zu Chy-
dorus eurynotus Sars, welcher sie durch die Form der Schale und die Struktur des Lippenanhangs
gleicht, sich aber von derselben durch die Form des Postabdomens, die Anderartigkeit
der Dornen und Endkrallen unterscheidet, inwiefern bei Chydorus eurynotus das
Postabdomen in seinem ganzen Verlauf fast gleich breit ist, die Randdornen gleich lang
sind, an den Seiten keine kleine Dornbündel stehen und die Endkrallen bloß je eine Neben-
kralle auf weisen.
218. C h y d o ru s h y b rid u s n. sp.
(Taf. X, Fig. J J 7 .)
D er Körper ist, von der Seite,-gesehen, annähernd kreisförmig. Der Kopf ist in g e ringem
Maße nach vorn gebeugt und geht in ein kurzes, f fh w a c h g ek rüm m te jfn a ch unten
gerichtetes Rostrum aus, welches nicht unter die Mittellinie des Körpers reicht (Taf. X , F ig . jffi
Das A u g e ist doppelt so g roß als der Pigmentfleck, w#eher ebenso weit yrnn der
Rostrumspitze liegt, wie von dem Auge. D ie ersten Antennen sind im Verhältnis dünn
spindelförmig und reichen fast bis zur Spitze des Rostrums. D e r Lippenanhang ist auffallend
lang, im ganzen einer breiten Sichel ■ gleich, der Vorderrand bogig, indessen in
g rößerer oder geringerer Entfernung von der unteren Spitze eingeschnitten und erscheint
somit als einzähnig; die untere Spitze ist schmal, spitz gerundet (Taf. X , F ig. S B
Der vSehalenriicken ist ziemlich stumpf bogig, b ieg tftö ch gegen den Kopf und den
Hinterrand in gleicher Abdachung nieder und bildet mit dem Hinterrand einen kaum merklichen
Winkel.. Der Hinterrand ist schwach bogig, fast gerade, erreicht nichti g der größten
Körperhöhe und bildet mit dem Bauchrand einen scharfen Winkel, au welchem sich ein
kurzer spitziger, nach hinten g e r ich te te r Zahn erhebt (Taf. X , F ig. 5 g Der Bauchrand ist
m der Mitte mehr oder weniger scharf gebuckelt, demzufolge in eine vordere und eine
hintere Hälfte geteilt; entlang der hinteren Hälfte ra gt nahe zum Rande an der Innenseite
der Schale eme Reihe von Borsten auf, wogegen an der vorderen Hälfte der Rand selbst
behaart ist. Der vo rd e re . Schalenrand bildet mit dem Bauchrand einen gerundeten breiten
Flügel (Taf. X , F ig. 5)1- A n der Schalenöberfläche zeigen sich von vorn nach hinten verlaufende
Limen, die nach vorn weit schärfer, nach hinten immer verschwommener sind. Im
übrigen erscheint die Schalenwandung fein granuliert. Die Färbung der Schale ist gelblich-
weiß.
Das Postabdomen ist von der oberen Spitze der Analöffnung an fast gleich breit
oder ganz wenig verengt, an der Basis der Endkrallen schwach vertieft, der distale-obere
W inkel gerundet. A n der distalen Spitze des postanalen Teiles sitzen. 6 -7, nach oben allmählich
kürzer werdende Dornen, und von diesen durch einen kleinen Zwischenraum ge trennt,
erheben sich entlang des Randes 4 - 5 längere und 2 - 3 kürzere Borsten, die gleichsam
ein Bundei oder einen Kamm bilden. Die obere Analecke ist spitz- und auffällig g e streckt
(Taf. X , F ig. 7). Die Endkrallen sind ziemlich kurz und kräftig, an der Basis mit
je einer längeren und je einer kürzeren Nebenkralle versehen.
Die Länge des Weibchens beträgt 0,28— 0,3 mm, die größte Plöhe 0,22— 0,23 mm.
Fundorte: C u r u z u - c h i c a , toter Arm des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune;
P a s o B a r r e t o , Bañado am Ufer des Rio Aquidaban.
Vermöge der Körperform und dem gezähnten hinteren unteren Winkel gleicht diese
A r t dem Chydorus B a r r o is i (Rieh.), durch die Struktur des Postabdomens aber dem
Chydorus P o p p e i Rieh., und nachdem sie solcherart die Merkmale dieser beiden Arten in
sich vereinigt, so benannte ich sie hybridus. Von beiden Arten unterscheidet sie sich durch
die Struktur des Lippenanhangs; erinnert aber auch an den von W . V ä v r a aus Chile beschriebenen
Chydorus Po p p e i.
219. C h y d o ru s P oppei Rieh.
Chydorus Poppei S a r s , G. Oi, 27, p. 68, Taf. XI, Fig. 2 a—c.
Diese A r t ist bisher b loß aus Südamerika bekannt, woher sie zuerst J. R i c h a r d 1897
von einem chilenischen Fundort beschrieben hat (23. p. 296. Fig. 44. 45); eben daher hat sie
auch W . V ä v r a 1900 verzeichnet (31. p. 24. Fig. 7), wogegen G. O. S a r s sie 1901 von brasilianischen
Fundorten nachgewiesen hat. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie an folgenden
Fundorten angetroffen: P a s o B a r r e t o , Bañado am Ufer des Rio Aquidaban;
T e b i c u a y , ständiger Tümpel; V i l l a S a n a , Inundationen des Baches Paso Ita und Peguaho-
Teich.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen hinsichtlich der Körperform, sowie der
Struktur der Schale und des Lippenanhanges mit den von G. O. S a r s beschriebenen überein;
allein ich fand auch einige Exemplare, die in der Behaarung des Hinterrandes des
Postabdomens einige Verschiedenheit auf weisen. Namentlich wird an der distalen Spitze des
postanalen Teiles die Reihe von Dornen durch zwei dünne Borsten eingeleitet, von den
Dornen sind b loß vier kräftig entwickelt und diese werden nach oben allmählich kürzer,
neben der obersten stehen zwei kleine borstenartige, gewissermaßen verkümmerte Dornen;
der in der Nähe der Analöffnung liegende Borstenbündel wird von der Dornenreihe durch
einen breiten Zwischenraum getrennt und besteht aus vier kräftigeren und einer schwächeren
Borste. Hinsichtlich der Struktur des Postabdomens erinnern diese Exemplare somit an
Chydorus hybridus.
220. C h y d o ru s s p h a e ric u s (O. F. Müll ).
Chydorus sphaericus L illje b o rg , W., 13, p. 561, Taf. LXXVII, Fig. 8. 25.
Eine echt kosmopolitische Art, die aus allen Weltteilen bekannt ist. Aus Südamerika
hat sie zuerst R. M o n ie z 1889 verzeichnet (15.), von späteren Forschern haben sie an südamerikanischen
Fundorten angetroffen: J. R i c h a r d 1897; W . V ä v r a 1900; G. O. S a r s
1901 und E . v. D a d a y 1902.
In der Fauna von Paraguay ist diese Art gemein; ich fand sie in dem Material von
folgenden Fundorten vor: A r e g u a , Tümpel an der Eisenbahn und Inundationen des
Baches, welcher den W e g zu der Lagune Ipacarai kreuzt; zwischen A r e g u a und L u g u a ,
Inundationstümpel des Yuguariflusses; zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u s s e , Inundationen
eines Baches; A s u n c i o n , Lagune (Pasito), Inundationen des Rio Paraguay;