J. F r e n z e l nimmt übrigens in die j ä m i l i e Amoebaea lobosa nicht nur die allgemein
zu der Familie Amoebidae gerechneten Gattungen, sondern als Subfamilie Amoebaea
testacea auch die Gattungen der Familien Arcellidae und Euglyphidae.
Gen. Amoeba Bory de St. Vincent.
Die Arten dieser Gattung hat J. F r e n z e l in seinem erwähnten W e rk e in zwei Gattungen
geschieden, und zwar in das alte Genus Amoeba und in das neue Saccamoeba. Von
den beschriebenen 22 Arten b eläßt er bloß 8 im Genus Amoeba, während er 14 zum Genus
Saccamoeba gibt.
1. Amoeba v e rru c o s a Ehrb.
Amoeba verrucosa J. L e id y 18, p. 53, Taf. III.
Fundort: E s t i a P o s t i l l o n , Lagune. D ie in Formol konservierten Exemplare waren
zwar etwas eingeschrumpft, allein die an der Oberfläche in verschiedenen Richtungen hinziehenden
Falten machten eine sichere Bestimmung möglich. Unter den Exemplaren waren
übrigens diejenigen am häufigsten, welche den Abbildungen 29, 34 und 36 auf T a fe l 3 von
J. L e i d y gleich sind. J. F r e n z e l hat diese A r t unter dem Namen Saccamoeba verrucosa
(Ehrb.) von dem Fundort Cordoba aus Argentinien beschrieben (16. p. 4, T a f. IV, F ig . i.~2^,,
während sie A . C e r t e s vom Kap Horn verzeichnete (4.).
Gen. Pelomyxa Greeff.
Dies Genus ist zu den kosmopolitischen zu zählen. A us Südamerika wurde es zuerst
von A . C e r t e s , dann von J. F r e n z e l aufgezeichnet.
2. P e lom y x a v illo s a Leidy.
Pelomyxa villosa J. L e id y , 18, p. 73, Taf. V, VIII, Fig. 31— 33.
D ie einzige A r t der Gattung, welche auch aus Südamerika bekannt ist, indem sie von
A . C e r t e s vom Kap Horn und von J. F r e n z e l aus Argentinien aufgeführt wurde. Ich
fand sie b loß in dem Material aus der Lagune bei E s t i a P o s t i l l o n in mehreren
Exemplaren, deren manche so vortrefflich konserviert waren, daß die Determination keinem
Zweifel unterliegt. Diese A r t ist bisher b loß aus Asien und A fr ik a noch nicht bekannt.
Subord. Testacea.
Diese Unterordnung umfaßt die Familie Arcellidae der B ü t s c h l i -E n t z s c h e n Einteilung
und ist gleichwertig mit der gleichnamigen Ordo der L a n g s c h e n Einteilung; sodann entspricht
die J. F r e n z e l s c h e Subfamilie Amoebaea testacea.
Fam. A rcellidae.
Nach den Aufzeichnungen von C. G. E h r e n b e r g , J. F r e n z e l und G. E n t z waren
von dieser Familie aus verschiedenen Gebieten Südamerikas (Venezuela, Guiana, Brasilien,
Argentinien, Patagonien) bisher bloß 14 Arten bekannt, während es mir zufolge meiner
Untersuchungen gelungen ist, diese Zahl auf 16 zu erhöhen.
Gen. Arcella Ehrb.
Dies Genus ist in der Fauna von Paraguay als gemein zu betrachten. Dafür spricht
der Umstand, daß ich die bisher bekannten A r ten , mit Ausnahme der einzigen Arcella
artocrea Leidy, nicht nur insgesamt vorgefunden, sondern auch noch zwei neue Arten entdeckt
habe, was um so interessanter ist, als J. F r e n z e l zufolge seiner Untersuchungen nur
eine A r t aufzuzeichnen vermochte.
3. A rc e lla v u lg a ris Ehrb.
Arcella vulgaris J. L e id y , 18, p. 170, Taf. XXVII, Fig. 1—7*
E ine der gemeinsten Protozoa-Arten, die ich von nachstehend genannten Fundorten
verzeichnet habe: Bach zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u ß ; A r e g u a , Grabenpfütze
an der Eisenbahn; A s u n c i o n , Pfütze auf der Insel (Banco) im Paraguayflusse;
A s u n c i o n , Gran Chaco , Seitenarm des Paraguayflusses; C e r r o N o a g a , Oroyo; C o -
r u m b a , Matto Grosso, Inundations-Pfütze des Paraguayflusses; G r a n C h a c o , vom
Riachok zurückgebliebene Pfütze; P a s o B a r r e t o , Lagune am U fe r des Aquidabanflusses;
P i r a y u , Straßenpfütze und Pfütze bei der Ziegelei; Inundationen des Y u g u a r i f lu s s e s ;
G o u r a l e s , ständiger Tümpel; S a p u c a y , Arroyo Ponä, mit Pflanzen bewachsene Graben
am Eisenbahndamm; T e b i c u a y , Pfütze; V i l l a R i c a , Graben am Eisenbahndamm und
nasse, quellige Wiese. Auch J. F r e n z e l verzeichnet diese A r t aus Argentinien und bezeichnet
sie als überall gemein.
Unter den untersuchten Exemplaren fand ich all jene Formen, welche J. L e i d y in
seinem g roßen W e rk e aus Nordamerika abgebildet hat, allein die mit ganz glatten, oder
etwa nur fein punktierten Schalen scheinen im Verhältnis seltener zu sein, als die mit
gefelderten Schalen, welch letztere besonders in dem Material aus Corumba in größerer
Anzahl vorhanden waren.
A u ß e r der Stammform fand ich jedoch auch die L e id y s c h e Arcella vulgaris var.
angulosa, und zwar in dem Material aus den Pfützen zwischen Asuncion und Trinidad. Die
blaß gelblichbraune Schale der mir vorgelegenen Exemplare ist nicht granuliert und von
oben gesehen sehr ähnlich der von J. L e i d y T a f. X V I I I , Fig. 8 abgebildeten, allein die
Seitenlinien sind nicht so stark vertieft, ferner ist der von den Seitenfeldern umschlossene
obere Raum in vier, annähernd dreieckige Felderchen geteilt und zugespitzt, demzufolge die
Schale,- von der Seite gesehen, der von J. L e i d y auf T a f. X V I I I , Fig. 13 dargestellten ähnlich.
Der größte Durchmesser der Schälen, an den zwei gegenüberstehenden Spitzen g e messen,
schwankt zwischen 0,1— 0,13 mm.
4. A rc e lla discoides Ehrb.
Arcella discoides J. L e id y , 18, p. 173» Taf. XXVIII, Fig. 14— 38.
Diese A r t ist ebenso häufig als vorige. Bei meinen Untersuchungen fand ich sie in
dem Material von folgenden Fundorten: A r e g u a , Bach, der den W e g nach der Lagune
Ipacarai kreuzt; zwischen A r e g u a und L u g u a , Inundations-Pfützen des Yuguariflusses;
A s u n c i o n , Campo Grande, Calle de la Canäda, Quellen; zwischen A s u n c i o n und T r i