
Die mir vorliegenden Exemplare sind, insgesamt Weibchen, die hinsichtlich der
Schalenform gleichsam die Mitte halten zwischen den Exemplaren von J. R i c h a r d und
O. S a r s . Der Rückenrand is t so bo gig, wie an R i c h a r d s Exemplaren, mit dem Hinter-
rand bildet derselbe jedoch einen deutlichen Winkel, wie an S a r s ’ Exemplaren (cfr. J. R i c
h a r d , 23. F ig. 35, G. O. S a r s 27. T a f. IX, F ig. 6 und T a f. X I , F ig. 3^ E ntlang des
stumpf gerundeten Hinterrandes zieht eine Reihe feiner Haare hin und erstreckt sich - auf
den hinteren unteren Schalenwinkel. Der Bauchrand tritt in der Mitte etwas vor und erinnert
dadurch an R i c h a r d s Exemplare (Taf. X I , Fig. 3):’ I>er vordere untere .Schalenrand
springt etwas vor und ist ziemlich spitz gerundet, wie bei den Exemplaren von J. R i c h a r d .
Die Oberfläche der mehr oder weniger b laß gelbbraunen Schale ist blolMfein granu,
liert; Linien oder Felderchen vermochte ich daran nicht wahrzunehmen.
Das Postabdomen ist gegen das distale Ende nur ganz wenig verengt, der Hinte#
bezw. Oberrand des postanalen M i e s gerade, an der Basis der Endkrallen eingesShnitten,
die distale Spitze nahezu rechtwinkelig, zwischen der Spitze und der Basis der Endkralie
gerade geschnitten. Am pbstanalen Teil erheben sich entlang des -Hinter- bezw. Oberrandes
R |g g io kräftige Dornen, die nach oben allmählich kürzer werden, neben dem an der distalen
Spitze sitzenden Dorn ragt eine kräftige Borste auf. Innerhalb der Dornenreihe, an beiden
Seiten des Postabdomens, stehen in einer Reihe S— 9 dünne Dornen, neben welchen sich:
bisweilen auch i - l feine Härchen-zeigen (Taf. X I , F ig. 7). Die Endkralle ist kaum merk:
lieh behaart, an der Basis mit einer Nebenkralle versehen.
Die Körperlänge b e t r ä g tp 3 6— 0,38 mm, die größte Höhe 0,24 mm.
Die hier beschriebenen Exemplare stimmen in der Form des Pöstabdomens vollständig
uberein mit den von G. O. S a r s beschriebenen, wogegen sie in der Behaarung des post:
abdominalen Hinterrandes mehr den J. R i c h a r d s d i e n Exemplaren gleichen; überhaupt i ü d
es Übergangsformen, welche die Exemplare von J. R i c h a r d und G. O. S a r f^ v e rb in d en .
Übrigens kann ich die g ro ß e Ähnlichkeit nicht verschweigen, die zwischen Alona glabra
Sars und Alona pulchella K in g herrscht, und zwar einerseits in der Körperform, anderseits
in der Form und Struktur des Postabdomens (27. p . 37. Taf. V I , Fig. 4). E s ist nicht ausgeschlossen,
daß die zwei Arten zusammengehören und nur durch die Struktur der S c h a llgetrennt
sind.
237. A lo n a gu tta ta Sars.
Alma guttata S a r s , p .5 1 , Taf. IX, Fig; 3. 3a.
Eine kosmopolitische Art, die mit Ausnahme von Australien aus allen Weltteilen bekannt
ist. Aus Südamerika hat sie zuerst W . V ä v r a 1900-'verzeichnet, und zwar aus Chile,
aus dem Feuerländ und von den Falkland-Inseln (31. p. später wurde sie durch G. ().
S a -r s von brasilianischen, durch E . v. D a d a y aber von patagonischen Fundorten aufgezeichnet
(27.). Bei meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich sie an folgenden Fundorten
angetroffen: Zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d , Pfützen im Eisenbahttgrabeh;
V i l l a S a n a , PasoTta-Bach; Inundationen des Y u g u a r i f lu s s e s .
Die mir vorliegenden wenigen Weibchen sind durchaus jenen gleich, welche G. O; S a r s'
unter dem Namen var. parcula beschrieben hat.
238. A lo n a anodonta n. sp.
(Taf. X I, F ig. 5.
Der Rumpf gleicht annähernd einem Viereck mit gerundeten Ecken. D e r Kopf ist
stark nach unten gekrümmt und geht in ein relativ kurzes Rostrum aus, welches mit dem
Bauchrand fast in eine Linie hinabragt. Das A u g e ist von der Stirn gerückt; der Pigmentfleck
liegt fast in gleicher Entfernung vom A u g e und der Rostrumspitze. Der Vorderrand
des Lippenanhanges ist einfach gerundet, ungezähnt .(daher der Artname), die untere Spitze
breitidiogig (Tàf. X I , F ig. 5).
Der Rückenrand der Schale ist stumpf und gleichmäßig bo gig, allein gegen den Kopf
v illa b s ch ü s s ig e r als gegen den Flinterrand, mit demselben einen kaum merklichen Winkel bildend.
Der Hinterrand ist schwäch b o g ig und begëgnet mit dèfcÎ'BaSfhrande in einem stumpf
gerundeten Winkel. Der Bauchrand ist schwach bogig, fast gerade, in der ganzer. Länge
’behaart, die Haare werden nach hinten kürzer (Taf. X I, Fig. 5)Sg|
A n der Schalenoberfläcjiö zeigen sich kleine, saugnapffirmige Warzen, welche mit den
Rändern in gaiiz parallelen Reihen angeördnet sind, wogegen der Raum zwischen ihnen
granuliert S c h e in t (Taf. X I, Fig. 5(^M
Das Postabdomen (ist. ®|gen das distale Ende ganz wenig verbreitert; der Hinter-
bezw. Oberrand des postanalen Teiles ist kaum bemerkbar ' bogig, die distale hintere bezw.
obere Spitze dagegen stumpf gerundeffiind geht fast in gerader Linie in die Basis der Endkrallen
über. Entlang des Hintemibezw. Oberrandes d e S jp ta n a le n TeiftS erheben sich 9 # w
kräftige Dornen, die nach oben allmählich kürzer werden, ihre Reihe leitet’ rèin kräftiger
Dorn ein. Innerhalb der Randdornen stehen seitlich 7 J | H aarbündel, die aus sehr feinen
kleinen Llärchen bestehen, weiche in jedem Bündel v o n . unten nach oben allmählich kürzer
und schwächer werden (Taf. X I, Fig. 6^., Am Analrand erhebt sich eine Reihe kleiner Härchen.
Die untere A n a lsp itz e is t undeutlich, die o b e re . dagegen sehjtàteharf. Die Endkralle
IgMlehr kräftig, glatt, än der Basis mit einer kleinen Nebenkralle versehen.
Ich habe bloß Weibchen gefunden, deren Körperlänge o,3^^^0 3 8 mm beträgt. Die
Farbe der Schale ist bläß geljSjiraun.
Fundorte: E s t i a P o s t i l l o n , La gune; V i l l a R i c a , wasserreiche Wiese.
Durch die Form und Struktur der (Schale erinnert diese,,.Art lebhaft an die G. O. S ä r s -
sche Alona verrucosûW&owïe an diejenige- Varietät von Alona guttata, die W . K u r z unter
dem Namen tubereulata beschrieben,/hat. Hinsichtlich der Struktur der Schale indessen
gleicht dieselbe dennoch mehr der ersteren als der letzteren; weil die Warzen in einer ebensolchen
Reihe angeordnet sind. In der Form des Postabdomens erinnert die A r t lebhaft an
Alona verrucosa, untersciieidet'-.’sicii aber in der Struktur derselben sehr scharf. Bei Alona
verrucosa erheben sich nämlich am Flinter- bezw. Oberrand des postanalen Teiles bloß sehr
kleine Dornen, an den Seiten aber keine Haarbündel,, sondern eine Reihe einfacher Haare.
Schließlich unterscheidet sich diese A r t von Alona verrucosa auch darin, daß ihr Lippenanhang
ungezähnt ist.
239. A lona intermedia Sars.
Alona intermedia Sars,. G. 0 „ 27, p. 53, Taf. IX, Fig. 4. 4 a*
Aus Südamerika ist diese A r t schon seit längerer Zeit bekannt, insofern A .W i e r z e j s k i
sie 1892 von argentinischen Fundorten verzeichnet hat. Sodann hat sie G. O. S a r s 1901