Gen. Pterodina Ehrb.
Pterodina Hudson et G o s se , 19, II, p. 112.
Mit Ausnahme von A fr ik a ist d ie p Gattung aus allen Weltteilen bekannt; von ihren
zahlreichen Arten ist indessen bisher aus Südamerika l| J ß eine nachgewiesen worden.
180. P te ro d in a m u c ro n a ta Gosse.
(Taf. V I , F ig. 20.)
Pterodina mucronata Hudson et G o s s e , 19, II, p. 114, Taf. XXVI, Fig. 15.
Bisher war diese A r t b loß aus Europa bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe
ich sie ah folgenden Fundorten angetroffen: Inundatiönen eines" Baches zwischen A r é | § f a
und dem Y u g u a r i f l u s s e ; Lagune bei E s t i a P o s t i l l o n und in Bañado am :;|Jfer :d f f ;
Rio Aquidaban bei P a s ó B a r r e t o . Viiii jedem dieser Fundorte lagen mir mehrere Exem-
piare vor.
Srößte T e l1 der untersuchten Exemplare war mit einem mehr oder weniger eiförmigen
Panzer versehen und nur bS|'wenigen hatte'iäerselbe’ eine etwas elliptis||ie Form.
Der Dornfortsatz am vordem Rückenrand des Panzers ist im Verhältnis lang, die B a s is 'iä j t ,
dann plötzlich verengt und sehr'spitz %|Äl4ufend (Taf. V I , F ä g ,B j j A n der BiiSÍs des F o rtsatzes
zeigt sich an beiden Seiten É g e in e séichte Vertiefung, wie f | Pterodina trilobata
Kirkman, welche als hierhergehörige Varietät zu betrachten is t '’'(22. p. ^ B - 2 4 1 , Taf. VI);
Der Panzer erscheint fein granuliert; die' i ä n g e beträgt, von derV'Basis des’ Dornfortsatzes
gemessen, 0,21— 0,26 mm, die grö ß te Breite 0,2— 0,28 mm.
Hinsichtlich der inneren- Organe stimmen die mir vorliegenden Exemplare im allgemeinen
zwar überein mit den von H u d s o n -G o s s e und F. E . W e b e r ¡¡¿gebildeten, in go-
wisser Beziehung aber sind sie dennoch von denselben verschieden. Ein Untefschißd^zelgt
'S?1* z- B- hinsichtlich der Hepatopankreas-Drüse und des Ovariums.
D ie Hepatopankreas-Dfüse reicht an beiden Seiten bis an den Panzerrand und ’is f
baumartig seich verzweigt (Taf. V I , Fig. 20), was meines W is sen s .jo n s t nur von Pterodina
trilobata bekannt is t; denn bei Pterodina patina ist d ^ g D r ü s e zwar vijjíkppig, aber weder
baumartig verzweigt, noch so ¿^ g ed ehn t, bis an den Panzerrand reidjénd.
D a s Ovarium, bézw. der Dotttjrstock ist zweiästig; von den Ästen ist der innere weit
langer als der äußere, aber beide g le icE , l Ä * wurstförmig (Taf. V I , F ig. Ä Bei .den
Exemplaren von H u d s o n -G o s s e und ^ E . W e b e r ist das entsprechende Organ ein einfacher
-Schlauch. In dieser Beziehung stimmen meine Exemplare mit der F . E . W e b e r s c h e n
Pterodina patina und mit T h . K i r k m a n s Pterodina trilobata überein (cfr. jp'i T a f .X X V ,
F ig. 10. 11, und 22. T a f. VI).
181. P te ro d in a p a tin a Ehrb.
Pterodina patina Hudson et G o s s e , 19, II, p. 112, Taf. XXVI, Fig. 11.
Diesp A r t ist diejenige der Gattung, welche die größte geographische Verbreitung aufweist;
sie ist bekannt aus Europa, Asien, Nordamerika, Australien und Neu-Guinea. Aus.Süd-
amerika wurde sie 1902; von E . v. D a d a y von einem patagonischen Fundort nachgewiesen.
Von der vorigen A r t unterscheidet sie sich durch den Mangel des vordem Dornfortsatzes,
sonst sind sie einander sehr ähnlich. In Paraguay ist die A r t häufig; ich habe sie von folgenden
Fundorten verzeichnet: Pfütze an der Eisenbahn zwischen A r e g u a und L u g u a ;
Inundatiönen eines Baches zwischen A r e g u a und dem Yuguariflusse; A s u n c io n , Pfütze
auf der Insel (Banco) des Paraguayflusses; A s u n c io n , Gran Chaco, Nebenarm des Paraguayflusses;
G r a n C h a c o , von Riachok zurückgebliebene Lagune.
Fam. Bra ch io n id ae .
Kosmopolitische Familie, deren Repräsentanten aus Südamerika zuerst von L .S c h m a r d a
1859 verzeichnet wurden. Sie wurde aber auch von J. F r e n z e l erwähnt (17.), und auch
A . W i e r z e j s k i (38.) und E . v. D a d a y (13.) haben einige Arten nachgewiesen. Ein Teil der
hierhergehörigen Gattungen ist an dem cylindrischen F uß und den zwei blattförmigen Zehen
an dessen Ende zu erkennen, bei einem ändern T e il ist der F uß zwar cylindrisch, allein
artikuliert und die Zehen sind einem gestreckten Blatt oder annähernd einem Dolch ähnlich.
Gen. Noteus (Ehrb.)
Eines der auffallendsten Merkmale dieser Gattung ist der aus drei Gliedern bestehende
und mit zwei dolchartigen Zehen versehene Fuß. Lange Zeit wurden bloß Noteus quadri-
cornis Ehrb. und Noteus Stuhlmanni Coll. in dieser~Gattung geführt, bis E . v. D a d a y
1901 nachgewiesen hat, daß die früher zur Gattung Brachionus gezogenen Brachionus rni-
litaris Ehrb. und Brachionus polyacanthus Ehrb. zufolge der Gliederung ihres Fußes in
das Genus Noteus zu versetzen sind (12. p. 454).
Arten dieser Gattung sind aus allen Weltteilen bekannt. A us Südamerika wurde die
erste A r t von A . W i e r z e j s k i aus Argentinien nachgewiesen. Bei meinen Untersuchungen
habe ich zwei Arten gefunden.
182. Noteus q u a d ric o rn is (Ehrb.)
(Taf. V I , Fig. 15, T a f. V I I , F ig. 1.)
Noteus quadricornis Hudson et G o s se , 19, II, p. 121, Taf. XXVIII, Fig. 5.
Diese aus allen Weltteilen bekannte Art ist aus Südamerika bereits von A. W i e r z
e j s k i nachgewiesen worden. Dem Anscheine nach ist sie in der Fauna von Südamerika,
bezw. Paraguay sehr häufig, insofern ich sie von folgenden Fundorten verzeichnen konnte:
A r e g u a , Inundatiönen eines Baches, der den W e g zu der Lagune Ipacarai kreuz t;. zwischen
A r e g u a und L u g u a , Tümpel an der Eisenbahn; zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i -
f lu .s s e , Inundatiönen eines Baches; A s u n c io n , mit halbtrockener Camalote bedeckte Sandbänke
in den F lußarmen, sowie ein Tümpel auf der Insel (Banco) des Paraguayflusses ;
zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d , Pfützen im Eisenbahngraben ; C o r u m b a , Matto
Grosso, Inundationstümpel dés Paraguayflusses; C u r u z u -n ú , Teich beim Hause des Marcos
Romeros; E s t i a - P o s t i l l o n , La gune; P a s o B a r r e t o , Bañado und Lagune am Ufer
des Rio Aquidaban; C a e a r a p a , Tümpel; G o u r a 1 e s , ■ ständiger Tümpel; T e b i c u a y ,
Pfütze; A s u n c i o n , Lagune (Pasito), Inundatiönen des Paraguayflusses.