73. C arch e s ium p o ly p in um (L.). ..
Carchesium polypinum Bl o ch mann, F., i, p. 119, Fig. 238.
E s ist dies diejenige A r t der Gattung, welche die größte geographische Verbreitung
besitzt, insofern sie außer Europa auch aus. Afrika ,. Nordamerika und v o n . Neu-Seeland bekannt
ist. Aus Südamerika wurde sie zuerst von G. E n t z verzeichnet, und zwar von Funct-
orten aus Chile. Bei meinen Untersuchungen fand ich sie in dem Material von folgenden
Fundorten: Zwischen A r e g u a und L u g .u a , Inundationen d e s • Yuguari'flusses; C o r u m b ä ;
Matto Grosso, Inundationspfütze des ParaguayflussSs; C u r u z u - c h id a , tötet Arm des Para2
guayflusses.
74. C a rch e s ium b re v is ty lum (D’Udek).
Carchesium brevistylum E n t z , G., 13, p. 445, Fig. 2.
A u ß e r Europa i j f diese A r t .bloß aus Nord- und Südamerika bekannt; von letzterem
Gebiete hat sie G. E n t z verzeichnet und festgestellt, daß sie picht .zum Genus\ Vorticella
gehöre, wie dies D ’U d e fcp n und nach ihm mehrere andere .Forscher, behauptet hatten.'' Bei
meinen Untersuchungen fand ich sie an Copepoden und Ostracoden, kann sie jedoch nicht
als häufig bezeichnen.
Gen. Vorticella Ehrb.
Dies Genus zählt zu den kosmopolitischen und aus Südamerika hat sie, ohne Nennung
der Art, schon J. F r e n z e l konstatiert. D a ß es in Südamerika nicht zu den selteneren Gattungen
gehört, geht daraus hervor, daß ich bei meinen Untersuchungen drei Arten derselben
vorgefunden habe.
75. V o rtic e lla lu n a ris O. F. M.
Vorticella campanula K e n t , Sa v., 17, p. 678, Taf. XXXIV, Fig. 36; Taf. XLIX, Fig. 12.
Diese A r t besitzt eine sehr weite geographische V e rb r e itu n g und ist außer -ifufopä
aus A fr ik a und Nordamerika, sowie von Neu-Seeland bekannt, feh : fand prachtvolle
Kolonien derselben in dem Material aus der Lagune und deren Ausflüssen bei E s t i a
P o s t i l l o n und waren dieselben an modernde Blätterfragkrente angeheftet.
Hinsichtlich des A rt-N amens ’ habe ich zu bemerken,: täaß ich der Ansicht von
G. E n t z beipfhchte, der' die' O. F. M ü l l ersehe Vorticella lunaris und E h r e n b e r g s Vorti-
cella campanula für identisch hält.
75. V o rtic e lla n e b u life ra ¡0 . F. M..
Vorticella nebulifera K e n t , Sa v., 17, p. 673, Taf. XXXIV, Fig. 20; Taf. XXXV, Fig. 32— 47*
Taf. XLIX, Fig. 1.
Hinsichtlich der geographischen Verbreitung" stimmt diese A r t mit der vorigen überein,
ist aber auch aus Kleinasien und von den Sandwich-Inseln bekannt. Bei meinen. Untersuchungen
habe ich sie von folgenden Fundorten verzeichne!: A s u n c i o n , mit halbdurrem
Camalote bedeckte Sandbänke; C u r u z u - n d , Teich beim Hause des Marcos, Romeros. Ich
sah nicht nur vereinzelt lebende Individuen, sondern auch größere Kolonien. ’ :
77. V o rtic e lla m ic ro s tom a Ehrb.
Vorticella microstoma K e n t , Sav. 17, p. 683, Taf. XXXV, Fig. 9 —24; Taf. XLIX, Fig. 27.
Diese A r t ist aus allen Weltteilen bekannt, somit ein typischer Kosmopolit; demunge-
achtet war sie aus Südamerika bisher nicht bekannt. Bei meinen Untersuchungen fand ich
sie wiederholt und von verschiedenen Fundorten, auch größere Kolonien.
78. V o rtic e lla m o n ilia ta Tatem.
Vorticella moniliata K e n t , Sav., 17, p. 688, Taf. XXXV, Fig. 27; Taf. XLIX, Fig. 39.
Diese Art, welche zufolge der auf der Körperoberfläche in Ringen angeordneten, halbkugelförmigen,
glänzenden Körperchen leicht zu erkennen ist, war bisher außer Europa bloß
aus A fr ik a und Nordamerika bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie nur in
dem Material aus der Lagune bei E s t i a P o s t i l l o n gefunden; hier war sie ziemlich häufig
und bildete zuweilen größere Kolonien.
Wenn man nunmehr die voranstehend beschriebenen und verzeichneten ProtOzoa-Arten
hinsichtlich ihrer Verbreitung, bezw. ihres Vorkommens in Südamerika in Betracht zieht, so
zeigt es sich, daß dieselben in drei Gruppen zerfallen, und zwar in solche, welche aus Südamerika
schon früher bekannt waren, in solche, welche bisher aus Südamerika nicht bekannt
waren, und in solche, welche bisher bloß aus Südamerika bekannt, d. i. neu sind. Aus diesem
Gesichtspunkte gruppieren sich die aufgeführten Arten in folgender Weise:
1. Aus S ü d am e rik a s c h o n frü h e r b e k an n te A rte n :
Amoeba verrucosa Ehrb.
Pelomyxa villosa Leidy.
A rcella vulgaris Ehrb.
Arcella discoides Ehrb.
Centropyxis aculeata Ehrb.
Difflugia constricta Ehrb.
Difflugia corona Ehrb.
Difflugia globulosa Ehrb.
Difflugia lobostoma, Leidy.
Difflugia pyriformis Perty.
Difflugia urceolata Ehrb.
D ifflugia vas Leidy.
E ug lypha alveolata Ehrb.
E u g lyph ä ciliata Ehrb.
Trinéma enchelys Ehrb.
31. Carchesium
25-
30-
Cyphoderia ampulla (Ehrb.)
Clathrulina elegans Cienk.
Vo lvox aureus' Ehrb.'
Eudorina elegans Ehrb.
Colatium vèsiculosum Ehrb.
Colätium arbüscula Stein.
Euglena spirogyra Ehrb.
Euglèna viridis Ehrb> '
Codonosiga botrytis (Ehrb.) - -
Cephalothamnium caespitosum (S. Kent).
Cothurnia crystallina (Ehrb.)
Epistylis articulata From.
Epistylis brevipes CI. u. L.
Zoothamnium parasita Stein.
Carchesium pölypinum (L.)
brevistylum (d’Udek.)
. Sönach -sind von den durch mich beobachteten 78 Arten nicht viel mehr als s/8 solche,
welche durch frühere Forscher von verschiedenen südamerikanischen Fundorten bereits ver