A r t geben, besteht bezüglich der Identität derselben mit der G e r v a is s c h e n A r t kaum ein
Zweifel ; denn hier wie dort ist der Tho rax kürzer als das halbe Abdomen und ist die
Körperform schmal, campodea-ähnlich. Der einzige Unterschied besteht in der Körperg
röße, doch dürfte diese wohl auf einem verschiedenen A lte r der betreffenden Exemplare
beruhen.
N a ch diesen synonimischen Bemerkungen sei nun im folgenden die A r t kurz charakterisiert
:
Körper schmal, campodeiform, parallelseitig; Tho rax kurz, merklich kürzer als die
Hälfte des Abdomens, die Seiten der einzelnen Segmente stark gerundet; Abdomen nicht
schmäler als der Thorax, nach hinten an Breite ziemlich gleich bleibend, Abd. I— IX an
Länge ungefähr übereinstimmend, die einzelnen Segmente relativ lang, höchstens 2mal so
breit als lang, T e rg . X trapezförmig, an der Spitze bei cf und ? schwach ausgebuchtet.
F ä r b u n g gelblichweiß, das Abdomen kaum dunkler.
B e b o r s t u n g weniger dicht und weniger lan g als bei der vorhergehenden Art.
Antennen etwa j j der Körperlänge, die ersten beiden Glieder länger und stärker als
die übrigen; 2. Glied beim cf einfach, ohne Fortsatz. Cerei und Terminalfilum etwas
kürzer als die Fühler. Taster, Beine, Styli etc. wie bei den vorhergehenden Arten.
L än g e : 5— 12 mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Mittel- und Südeuropa. G e r v a i s entdeckte die A r t bei
Paris; G r a s s i fand sie (d. h. Maggii) in Sicilien (bei Catania), P a r o n a erwähnt sie aus
Ligurien (Genua).
E t h o l o g i e : Führt eine unterirdische Lebensweise. „D ans les .serres chaudes du
Museum sous les pots et dans la tannée qui sert à les placer“ (G e r v a is ) . „V iv e nelle
stesse localita délia N . phytop hila (d. h. g ra s sii m., siehe oben), ma piu approfondata nel
terreno, rarissima“ (G r a s s i -R o v e l l i ) . „Sotto un sasso enormemente interrato in un bosco
di castagni" (P a r o n a).
4. N. n eo tro pica lis Silv.
(Fig. 62 a-— b, und Ta f. II F ig. 27.)
1901. N. n., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 225 f. 40 u. 41.
1898. N. phytophila, Silvestri in: Com. Mus. Buenos Aires v. 1 p. 35.
K ö r p e r f o rm stark gestreckt und noch schmäler als bei der vorhergehenden Art,
ausgesprochen campodeiform; T h o r a x s e h r k u r z , nur wenig länger als ein 1/3 des A b domens,
seine Seitenränder in der Höhe der Segmentgrenzen eingebuchtet; A b d o m e n
lang und schmal, parallelseitig, die einzelnen Segmente kaum 2mal so breit als lang, T e rg . X
kurz trapezförmig, an der Spitze nur ganz schwach ausgebuchtet.
F ä r b u n g weißlichgelb oder bräunlichgelb, Extremitäten und Unterseite etwas heller.
A n t e n n e n nur wenig kürzer als der Körper, 2. Glied in beiden Geschlechtern einfach,
ohne F ortsatz. Kiefertaster normal ; Lippentaster mit sehr großem, etwas assymmetri-
schem (schwach beilförmigem) Endglied, vor der Spitze mit 5 deutlichen Papillen.
Cerci b e im c f in ih r e n b a s a l e n A b s c h n i t t e n s e h r s t a r k a n g e s c h w o l l e n
und hier undeutlich gegliedert und schwach beborstet; Terminalfilum einfach, viel dünner
als die Gerci. Beim 9 Cerci normal, nicht angeschwollen und nur ganz wenig dicker
als das Terminalfilum. Styli und Gonopoden wie bei den vorhergehenden Arten.
Län ge : 6 mm. Breite: 1,3 mm.
Diese A r t unterscheidet sich von phytop hila durch die noch schmälere Gestalt und
den noch kürzeren Tho rax und vor allem durch die an der Basis stark angeschwollenen
Cerci des c f .
a b
Fig. 62. a Cerei und Terminalfilum von Nicoletia , .fiPig- 63. Cerci und Terminalfilum (Basis) von
neotropicalis Silv. cf» b Labialtaster derselben Art, Nicoletia armata Silv.
ps. = Sinnespapillen.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Neotropisch! S i l v e s t r i traf die Art in Südamerika allenthalben
nicht selten (Argentinien, Brasilien und Paraguay).
V a r i a b i l i t ä t : Die Exemplare aus Posadas (Argentinien) weichen von den übrigen
Exemplaren ein wenig ab, insofern als hier auch bei den 9 9 die Cerci an der Basis
etwas und bei den cf Cf noch stärker als sonst angeschwollen sind.
5. N. a rm a ta Silv.
(Fig. 6 3 «
1901. N. a., Silvestri in Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 227 f. 42.
.Steht der vorhergehenden A r t habiluell nahe, unterscheidet sich aber durch folgende
Merkmale von ihr:
1. das trapezförmige T e rg . X ist an der Spitze n i c h t ausgebuchtet, und
2. die Cerei sind an der Basis in beiden Geschlechtern nur wenig verdickt, dafür
aber auf der Innenseite m i t 2— -3 k r ä f t i g e n , a u f H ö c k e r n s t e h e n d e n
D o r n e n bewaffnet.
Im übrigen ist die Körperform, Färbung etc. wie bei neotropicalis.
Auch bezüglich der g e o g r . V e r b r e i t u n g verhält sich armata wie letztere A rt:
S i l v e s t r i fand sie in Brasilien, Paraguay und Uruguay in verschiedenen Lokalitäten.