
 
		Die  Schalen  gleichen,  von  der  Seite  gesehen,  im  ganzen  denen  der  Weibchen,  allein  
 der  Vorder-  und  Hinterrand  sind  gleich  hoch.  Am  Vorderrand  der  linken  Schale  zeigt  sich  
 ein  ziemlich  breiter  Kutikularsaum  und  ein  Gürtel  von  Porenkanälen  (Taf. X V I ,  Fig.  15),  demzufolge  
 die  linke  Schäle  etwas  länger  erscheint  als  die rechte. 
 Von  oben  oder  unten  gesehen  sind  die  Schalen schmal  eiförmig,  das  vordere  Ende 
 gespitzt,  das  hintere  stumpf  gerundet  (Taf. X V I ,  Fig.  10). 
 Die  Schalenoberfläche  ist  glatt,  spärlich  beborstet. 
 Das  erste  und  zweite  Antennenpaar,  sowie  die  Mandibeln  und  Maxillen  sind  denen  
 des  Weibchens  gleich.  Der  Taster  des  rechten  Maxillarfußes  ist  annähernd  hammerförmig,  
 zweigliederig,  der  Stiel  bezw.  das  Basalglied  gegen  das  distale  Ende  verbreitert,  der  Rand  
 wellig,  die  innere  Spitze  geht  in  einen  krallenförmigen  Fortsatz  aus;  das  apicale  Glied  oder  
 der  obere  Teil  des  Plammers  ist  am  Oberrand  geeckt  und  im  ganzen  annähernd  einer  breiten  
 Sichel  gleich  (Taf. X V I ,  F ig.  14).  Der  Taster  des  linken  Maxillarfußes  ist ■  gleichfalls  zweigliederig, 
   das  basale  Glied  säulenförmig,  die  eine  E c k e   vorspringend,  mit  einer  Riechborste  
 versehen;  das  apicale  Glied  ist  angelförmig  gekrümmt  (Taf.  X V I ,  F ig.  13). 
 Der  Ductus  ejaculatorius  hat  dieselbe  Struktur  wie  bei  C y p r ia   ophthalmica. 
 Das  Kopulationsorgan  besteht  aus  einem  breiten Basalteil  und  einem  zweiästigen  apicalen  
 Teil, es  gleicht  ungefähr  einer  Schere;  das  V a s  deferens  ist  mehrfach  verschlungen 
 (Taf.  X V I ,  F ig.  11). 
 Die  Länge  der  Schalen  beträgt  0,55  mm,  die  größte  Plöhe  0,35  mm,  die  grö ß te   Breite  
 0,27  mm. 
 A u ße r   den  hier  namentlich  erwähnten  drei  A rten  dieser  - G attung  habe  ich .  in  einer  
 mit  Limnanthemum  bewachsenen  Pfütze  bei  S a p u c a y   noch  eine  Art  gefunden,  deren  in  
 Formol  konservierten  wenigen  Exemplare  indessen  nicht  sicher  zu  bestimmen  waren. 
 Gen.  Candonopsis  Vävra. 
 Dies  Genus  könnte  füglich  zu  den  kosmopolitischen  gezählt  werden,  insofern  es  sowohl  
 aus  Europa  und  Asien,  als  auch  aus  A fr ik a   und  Australien  in  je  einer  A r t  bekannt  ist.  
 Aus  Südamerika  wurde  die  erste  Art.  von  W .  V ä v r a   1898  unter  dem  Namen  Candonopsis  
 fa lk la nd ica   beschrieben  (31.  p.  9),  die  zweite  Art  aber  von  G.  O.  S a r s   1901  unter  dem  
 Namen  Candonopsis  h rasiliensis  (25.  p.  45).  Bei  meinen  Untersuchungen  habe  ich  b loß  die  
 nachstehende  A r t  vorgefunden. 
 306.  C andonopsis  Anisitsi  n.  sp. 
 (Taf. X V I ,  F ig.  16*—26.) 
 W e ib c h e n . 
 Die  beiden  Schalen  sind  ganz  gleich,  von  der  Seite  gesehen,  gestreckt  nierenförmig  
 (Taf. X V I ,  F ig.  16).  Der  Vorderrand  der  Schalen  ist  ziemlich  spitz  und  gleichmäßig  g e rundet, 
   gegen  den  Rücken  aber  abschüssiger  und  mit  dem  Bauchrand  einen  deutlichen  
 Winkel  bildend.  Der  Rückenrand  ist  gerade  und  trifft  sich  mit  dem  Hinterrand  in  einem  
 breiten,  stumpf  gerundeten  Winkel.  Der  Plinterrand  ist  in  den  oberen  zwei  Dritteln  stumpf  
 b o g ig   bezw.  abschüssig,  im  unteren  Drittel  bezw.  an  dem  mit  dem  Bauchrand  gebildeten 
 Winkel  spitz  gerundet.  Der  Bauchrand  ist  in  der  vorderen  Hälfte  gerade,  in  der  hinteren  
 Hälfte  hingegen  bo gig  abschüssig  (Taf. X V I ,  F ig.  16). 
 Von  oben  gesehen  gleichen  die  Schalen  einem  sehr  schmalen  Ei,  welches  an  beiden  
 Enden  gleichmäßig  gerundet  ist  (Taf.  X V I ,  Fig.  17). 
 Die  Wandung  der  Schalen  erscheint  ziemlich  grobgranuliert  und  ist  zudem  spärlich  
 beborstet. 
 Die  Gliedmaßen  erinnern  an  die  der  übrigen  Arten  dieser  Gattung,  d.  i.  das  zweite  
 Fußpaar  ist  ebenso  wie  beim  Männchen  (siehe  Taf.  X V I ,  Fig.  24). 
 Die  Anzahl  der  Muskeleindrücke  beträgt  6,  davon  sind  der  obere  und  untere  unpaar,  
 wogegen  die  vier  mittleren  paarweise  gruppiert  sind,  von  allen  ist  das  obere  unpaare  am  
 größten  (Taf.  X V I ,  Fig.  26). 
 Der  Furcalanhang  ist  eine  fast  gerade,  gegen  das  distale  Ende  verschmälerte  Lamelle,  
 die  hintere  Randborste  fehlt;  die  hintere  Kra lle  ist  fast  ebenso  kräftig,  wie  die  Endkralle,  
 beide  in  der  distalen  Hälfte  sichelförmig  gekrümmt;  die  Endborste  ist  sehr  klein  (Taf. X V I ,  
 F ig-  25) & | 
 Die  Länge  der  Schalen  beträgt  0,9— 1,5  mm,  die  größte  Höhe  0,65— 0,7  mm. 
 M ä n n c h e n . 
 Die  beiden  Schalen  sind,  von  der  Seite  gesehen,  ganz  gleich  und  im  ganzen  denen  
 des  Weibchens  gleich,  der  Hinterrand  erscheint  jedoch  höher,  ist  gleichmäßig  gerundet  und  
 geht  gleichförmig  in  den  Rücken-  und  Bauchrand  über,  welch  letzterer  in  der  Mitte  ausgebuchtet  
 ist  (Taf.  X V I ,  Fig.  19). 
 Von  oben  oder  unten  gesehen  gleichen  die  Schalen  einem  gestreckten,  schmalen  Ei,  
 dessen  vorderes  Ende  schmäler  und  spitzer,  das  hintere  Ende  aber  breiter  und  stumpf  ge rundet  
 ist;  die  Seitenlinien  sind  kaum  bemerkbar  bo gig  (Taf.  X V I ,  F ig.  18;. 
 Die  Struktur  der  Schalenwandung  und  die  Anordnung  der  Muskeleindrücke  ist  ebenso  
 wie  beim  Weibchen. 
 Am  ersten  Fußpaar  sind  die  ersten  drei  Glieder  des  apicalen  Teiles mit  Borstenbündeln  
 bedeckt.  Am  zweiten  Fußpaar  ist  das  letzte  Glied  fast  so  lang,  wie  die  halbe  Länge  des  
 vorletzten,  die  beiden  Endkrallen  sind  kräftig,  fast  gleich  lang,  die  Endborste  ist  so  lang,  
 wie  die  distalen  drei  Fußglieder  zusammen,  das  vorletzte  Glied  trägt  in  zwei  Halbringen  
 kleine  Borsten  (Taf. X V I ,  Fig.  24). 
 Der  Taster  des  rechten  Maxillarfußes  ist  etwas  dicker  und  länger  als  der  des  linken  
 (Taf. X V I ,  Fig.  21),  eingliederig,  der  distale  Teil  dünn,  sichelförmig  gekrümmt,  an  der  Basis 
 der  Sichel  mit  zwei  kräftigen  Borsten  bewehrt. 
 Der  Taster  des  linken  Maxillarfußes  (Taf.  X V I ,  Fig.  22),  gleichfalls  eingliederig,  an 
 der  Basis stark  verdickt  und dann  plötzlich  verengt,  die  distale  Hälfte  stärker  gekrümmt 
 als  am  rechten  F uß   und  trägt  gleichfalls  zwei  Borsten. 
 Die  Furcalanhänge  sind  denen  des  Weibchens  sehr  ähnlich  (Taf.  X V I ,  Fig.  20). 
 Der  Ductus  ejaculatorius  ist  ebenso,  wie  bei  den  übrigen  Arten  dieser  Gattung.  Der  
 Kopulationsapparat  ist  annähernd  keilförmig;  das  Vas   deferens  nur  sehr  wenig  gewunden  
 (Taf.  X V I ,  F ig.  23). 
 Die  Länge  der  Schalen  beträgt  1— 1,2  mm,  die  größte  Höhe  0,5—^0,6  mm. 
 Zoologlea.  H e ft  44.  33