174. Colurus de flexus Ehrb.
Colurus deflexus Hudson et Gosse, 19, II, 102, Taf. XXVI, Fig. 1.
E ine derjenigen Arten der Gattung, welche die größte geographische Verbreitung auf-
weisen, demungeachtet ist sie b loß aus Europ a, Nord- und Südamerika bekannt, namentlich
hat A. W i e r z e j s k i sie aus Argentinien nachgewiesen (38. p. 16). E s scheint jedoch, daß
sie in Südamerika nicht zu den häufigen A rten zählt, denn bei meinen Untersuchungen fand
auch ich sie nur an einem Fundort, und zwar in dem Material aus den Inundationspfützen
des Paraguayflusses bei C o r u m b a in Matto Grosso.
175. Colurus u n c in a tu s Ehrb.
Colurus uncinatus Ehrenberg, C. G., 16, p. 475, Taf. LIX, Fig. 6.
Hinsichtlich der geographischen Verbreitung macht diese A r t der vorigen den Rang
streitig, allein obgleich sie aus Europa, Asien und Australien bereits bekannt warj, ist sie
aus Amerika noch nicht nachgewiesen worden. Ich traf sie nur an einem Fundort an, und
zwar in der Lagune bei E s t i a P o s t i l lo n .
Fam. L ep ad e llid a e.
Durch H u d s o n und G o s s e wurden die Arten dieser Familie zu der Familie Colu-
ridae gezogen «(19. II. p. 106). Für die Gattungen Metopidia Ehrb., Lepadella Ehrb. und
Squamella Ehrb. hat E . v. D a d a y die Familie Lepadellidae aufgestellt (8. p. 29), an deren
Stelle K. K e r t ö s z die Familie Metopididae setzte (21. p. 20), in deren Rahmen er auch
die Gattungen der Familie Cathypnidae aufnahm. In seinem g roßen W e rk hat E .F . W e b e r
1898 die Gattung Metopidia bereits in die Familie Coluridae versetzt und zugleich die Gattungen
Lepadella und Squamella bloß als Synonyme der Gattung Metopidia angenommen
(36. p. 614, 629). In der Abgrenzung der Familien fo lge ich hier dem V o rg an g von
E . v. D a d a y , insofern ich gleichfalls bloß die Gattungen Metopidia, Lepadella und Squamella
als hierher gehörig betrachte.
Gen. Metopidia Ehrb.
Metopidia Ehrenberg, C. G., 16, p. 477.
Das wichtigste Merkmal der zu dieser Gattung gehörigen Arten ist, daß sie an beiden
Seiten der Stirn je ein A u g e haben. Unter ihren Arten finden sich echte Kosmopoliten,
demungeachtet war sie aus Südamerika bisher noch nicht bekannt. Bei meinen Untersuchungen
habe ich nachstehende Arten gefunden.
176. Metopidia a c um in a ta Ehrb.
Metopidia acuminata Hudson et Gosse, 19, II, p. 107, Taf. XXV, Fig. 9.
V on den verwandten Arten unterscheidet sich diese A r t dadurch, daß ihr eiförmiger
Panzer hinten in eine Spitze ausgeht. Bisher war sie b loß aus Europa und Nordamerika
bekannt. In der Fauna von Paraguay ist sie nicht h äufig; ich habe sie nur von einem
Fundort verzeichnet, und zwar im Gran Chaco, einem Nebenarm des Paraguayflusses bei
A s u n c io n .
177. Metopidia L ep ad e lla Ehrb.
Metopidia Lepadella Hudson et Gosse, 19, II, p. 106, Taf. XXV, Fig. 6.
Das wichtigste Merkmal dieser Art ist, daß an dem eiförmigen Panzer das hintere
Ende gerade geschnitten ist. Eine der verbreitetsten Arten der Gattung, die bisher aus
Europa, Asien, Nordamerika und Australien nachgewiesen worden ist. In der Fauna von
Paraguay ist sie nicht selten, inwiefern ich sie an folgenden Fundorten beobachtet habe:
A s u n c io n , Gran Chaco, Nebenarm des Paraguayflusses; C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationspfützen
des. Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune; G o u r a l e s , ständiger
Tümpel.
178. Metopidia so lid a Gosse.
Metopida solida Hudson et Gq s s e , 19, II, p. 106, Taf. XXV, Fig. 11.
Von den vorhergehenden unterscheidet sich diese Art hauptsächlich dadurch, daß ihr
Panzer breit eiförmig, hinten abgerundet und der Rücken fast ganz flach ist. E s ist die
verbreitetste A r t der Gattung, bekannt aus Europa, Asien, Afrika, Nordamerika und Australien.
Bei meinen Untersuchungen habe ich sie nur an einem Fundort angetroffen, und zwar
in der Lagune bei E s t i a P o s t i l lo n | l § i e scheint mithin zu den selteneren Arten zu zählen.
Gen. Lepadella Ehrb.
Lepadella Ehrenberg, C. G., 16,, p. 457.
Hinsichtlich der allgemeinen Organisationsverhältnisse !ist diese Gattung der vorigen
sehr ähnlich, allein sie besitzt keine Augen. Aus Südamerika ist sie seit L. S c h m a r d a s
Forschungen (31,) bekannt, aber 1891 auch von J. F r e n z e l und 1902 von E . v. D a d a y verzeichnet
worden. L. S e h m a r d a führt zwei, E . v. D a d a y eine Art auf, während J. F r e n z e l
bloß den Namen der Gattung erwähnt.
179. Lep ad e lla ovalis Ehrb.
Lepadella ovalis Ehrenberg, C. G., 16, p. 457» Taf. LVII, Fig. 1.
Aus Südamerika wurde diese A r t bereits von L. S e h m a r d a , sowie von E . v. D a d a y
nachgewiesen; sie ist außerdem auch aus Europa und Asien bekannt. Ich fand sie bloß
an einem Fundort, und zwar in einer Pfütze der Insel (Banco) des Paraguayflusses bei
A s u n c io n .
Fam. P te ro d in id a e .
E s ist dies eine der am leichtesten zu erkennenden R o t a t o r i e n - F am i l i e n , deren
Arten durch den flachen, scheibenförmigen Körper und, mit Ausnahme des Genus Pompholyx,
den cylindrischen, am distalen Ende mit einem Cilienkranz versehenen, zehenlosen Fuß
charakterisiert sind. E s finden sich darunter auch Kosmopoliten; aus Südamerika aber sind
bisher bloß zwei Arten bekannt gewesen.