Die mir vorliegenden E x em plare . stimmten mit den von J. L e i d y auf T a f. X L I I i ,
Fig. t. 4 abgebildeten völlig überein, waren jedoch-gänzlich farblos, was übrigens auch der
Konservierung zugeschrieben werden kann.
Fam. Desmo tho ra ca .
A us Südamerika verzeichnete J. F r e n z e l den ersten Repräsentanten- dieser Familie,
welche zufolge ihrer von Poren durchbrochenen, netzartigen Schale mit Kieselwandung, leicht
zu erkennen ist. Von den hierher gehörigen zwei Genera (Clathrulina und Hedryocysiis)
bin ich bei meinen Untersuchungen, bloß auf die eine derselben gestoßen.
. Gen. Clathrulina Cienk.
Clathrrlina J. L e id y , 18, p. 272.
Die erste A r t dieses Genus hat C i e n k o w s k y 1867 unter dem Namen Clathrulina
elegans beschrieben und 1869 fügte C. v. M e r e s c h k o w s k y mit der Bezeichnung Clafhru-
lina CienlcowsTcii eine zweite hinzu. V on den späteren Forschern hat J. L .e id y in seinem
g roßen Werk e von letzterer A r t keine Erwähnung gemacht, G. S n t z (12. p. z lp d a g e g e n
sie für identisch _mit der vorherigen erklärt. Bei meinen Untersuchungen h a l | i; ich!’ Beide
Formen vorgefunden und halle* sie für selbständige Arten.
27. Cla thrulina e le g an s Cienk.
Clathrulina elegans J. L e id y , 18, p. 273, Taf. XLIV.
Ich fand bloß einige Exemplare dieser A rt, und zwar in dem Material aus den Inun-
dationspfützen des Yuguariflusses, zwischen A r e g u a und L u g u a ; G o u r a 1 e s ,,*ständiger
Tümpel, und T e b i c u a y , Tümpel. Die Schale der mir vorgelegenen Exemplare war kugelförmig
mit glatter Oberfläche, d. i. an dem Berührungspunkte des Netzes zwischen den
Poren zeigten sich keine dornförmigen Erhebungen. Die meisten Exemplare waren einzeln,
es fanden sich indessen auch solche, welche zu zweit oder dritt eine Kolonie bildeten. Die
Farbe der Schale war gelblich-braun; ihr Durchmesser 0,03— 0,04 mm, die Länge der Stiele
aber 0,01— 0,02 mm.
A us Südamerika hat J. F r e n z e l diese A r t zuerst, und zwar aus Argentinien, auf g e zeichnet.
28. C la th rulin a C ien k ow sk ii Meresch.
(Taf. I, F ig . 17.)
Clathrulina Cienkowskii M e r e s c h k ow s k y , C. v., 19, p. 191, Taf. X, Fig. 34.
Ich fand diese A r t in dem Material aus den Pfützen des Baches zwischen A r e g u a
und dem Y u g u a r i f lu s s e . Die mir vorgelegenen Exemplare sind hinsichtlich der Schalenform
von den typischen Exemplaren verschieden, denn sie sind nicht kugel-, sondern eiförmig
(Taf. I, F ig. 17), und in dieser Hinsicht, sowie auch in anderen Details denjenigen
gleich, welche ich unter dem Namen Clathrulina Cienkowskii var. ovalis aus Siebenbürgen,
und zwar aus den Inundationspfützen des Altflusses, beschrieben habe (5:).-; r
Die Poren der blaß gelblichbraunen Schale sind ziemlich groß. Das diese Poren
scheidende Netz erscheint aus sechseckigen Felderchen zusammengesetzt und in der Mitte
der einzelnen Leisten zeigt sich eine scharfe, braune Linie, welche gleichsam die Grenze der
benachbarten sechseckigen Felderchen andeutet. A n der Stelle, wo die Spitze von je drei
Felderchen, bezw. je drei Leisten sich treffen, erheben sich drei kleine Dornen. In dieser
Hinsicht also unterscheiden sich meine Exemplare von der typischen Form, bei welcher
an dem erwähnten Berührungspunkt bloß je eine kräftigere dornförmige Erhöhung vorhanden
ist.
Die Länge der • Schale beträgt 0,06 mm, ihr größter Durchmesser 0,045 mm> der
Durchmesser der Poren 0,003 mm, die Länge des . Stiels schwankt zwischen 0,08— 0,16 mm.
Sämtliche Exemplare waren einzeln.
Krasse Mastigophora.
Die erste Mitteilung über südamerikanische Mastig ophoren bot J .B r u n e r im Jahre 1886,
als er seine Beobachtungen über die in Chile gefundene Euglena viridis veröffentlichte. In
faunistischer Hinsicht aber ist A . C e r t e s als Bahnbrecher zu betrachten, insofern er in
seiner Publikation aus dem Jahre 1889 aus der Fauna des Kap Plorn 8 Arten aufführte.
J. F r e n z e l hat in seiner Publikation aus dem Jahre 1891 bloß die Namen der gefundenen
Genera mitgeteilt, in seinem 1897 erschienenen zusammenfassenden Werk e aber sieben neue
Arten einer älteren und fünf neue Gattungen von M a s t i g a m o e b e n beschrieben. Fernere
Daten finden sich in den Publikationen von G. E n t z und E . v. D a d a y aus dem Jahre 1902,
insofern ersterer aus Patagonien 9, letzterer aus Chile 2 Arten aufführt.
Ord. Dinoflagellata.
Bisher war bloß ein einziger Repräsentant dieser Ordnung aus Südamerika bekannt,
und zwar Ceratium macroceros Sehr., den G. E n t z 1902 aus Patagonien erwähnt. Ich habe
bei meinen Untersuchungen diese Art zwar nicht gefunden, dagegen aber ist es mir ge lungen,
nachstehende fünf Arten zu beobachten.
Fam. Pe ridinidae.
Gen. Glenodinium Ehrb.
Dies Genus gehört zu denjenigen mit beschränkterer geographischer Verbreitung, insofern
Arten desselben bisher b loß aus Europa, Nordamerika, Australien und Neu-Seeland
bekannt sind. Aus Südamerika hat sie keiner der früheren Forscher verzeichnet, wogegen
es mir gelungen ist, nachstehende zwei Arten aufzufinden.
29. Glenodinium p oly loph um n. sp.
(Taf. I, F ig. 1.8— 2 2 0 ^
Diese A r t gleicht in der äußeren Körperform sehr jenem hornlosen Peridinium
divergens, welches F . S t e in in seinem großen W e rk e (22.) auf T a f. X , F ig. 8 abgebildet hat,