Gen. Bosmina Baird.
Dasjenige Genus der Familie, welches die größte geographische Verbreitung besitzt.
Die erste m Südamerika verkommende A rt, Bo sm in a cor,unta, wurde von A . W i e r z e j s k i
J8 9 2 von einem argentinischen Fundort aufgezeichnet ( 5 3 Í Die zweite hierhergehörigenArt
{Bosmina obtusirostris Sars; hat W . V á v r a vom Feuerland und den Falkland-Inseln be-
.Jchrieben (31.). Schließlich wurde von S. E k m a n 1900:und von E . v. D a d a y 1902 auch eine
m Patagonien vorkommende dritte A r t, B o sm in a Goregoni Baird., während 1904 von
T h . S tm g e l i n aus Brasilien eine vierte A rt, B o sm in a H a gm ann i St., beschrieben Bei
meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich drei Arien gefunden: dies widerspricht der A n nahme
von G. O, S a r s , welche b esa gt: „D M G e n u s : B o sm in a ist, wie bekannt, hauptsäeh-
ich in nördlichen und mittleren Ländern Europas repräsentiert, scheint aber in den wärmeren
Gegenden der E rde ganz und g a r Zu fehlen“ (29. p. 6 32^: A llein die aus fsüdamerika
bekannten Arten widerstreiten auch der folgenden These von G. O. S a r tÉ , ,E s £aj digieinzige
bis jetzt bekannte A r t (Bosmina m er idion a lis Sars) aus der südlichen H em isp h ä r e .^ , p.632).
260. B o sm in a lo g iro s tris (O. F. M.)
Bosmina longirostris L illje b o rg , W., 13, p. 224, Taf. XXX, Fig: 13— i f f ‘# af XXXI F i g B - i B
Taf. XXXII, Fig. 1^3. '
Diese A r t und ihr# (Varietäten waren bisher bloß ääfe Europa, Asien und Afrika
(Ägypten) bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe ich bloß in dem- Material von der
Oberfläche der L a g u n e I p a c a r * i einig# Exemplare v o rg e fu n den .’
D ie mir vorliegenden Exemplare stimmen von den durch W . L i l l B b o r g beschriebenen
Varietäten am besten zu B o sm in a longirostris var. s im ilis . In Gesellschaft derMb en
habe ich übrigens ä u ch^ th a len fra gm en te einer anderen A r t gefunden, d i Ä h jetfcch eben
weil ich g o ß Fragmente vor mir hatte, n ic h f^ j f determinieren vermochte.
261. B o sm in a te n u iro s tris n. sp.^
(Taf. X I I , F ig. 18— 20.)
Der Körper ist, von der Seite gesehen, annähernd eiförmig; der Ko p f stark naeh unten
g eneigt; die Stirn gleichmäßig gerundet; das, Rpstrum ziemlich stark abgesetzt ¡T a f X I I
F ig ,,^ ) . . '
Das groß e A u g e hegt sehr nahe bei d e r Rostrumspitze und dem Stirnrand. Die Stim-
borste sitzt unter dem Auge, bezw. an der Basis des ersten Antennenpaares. Das erste A n tennenpaar
ist im Verhältnis kurz, nur sq.. lang, als das Postabdomen und die Endkrallen
zusammen und nach hinten kaum merklich bo gig. Die Basis der einzelnen Antennen ist bis
zu den Riechstäbchen breit, dann plötzlich v e r e n g t ;am Vorderrand mit feinen Haaren in
acht Querreihen versehen, erscheint demzufolge aus n eu n ||s ich lan g en Gliedern zusammengesetzt,
ungerechnet-des Basidteiles vor den Riechstäbchen (Taf. X I I , Fig. 1 « , Das zweite
Antennenpaar- ist schwach und stimmt mit dem der übrigen Arten der Gattung .überein.
I Ruckenrand der Schale ist je nach der Größe' und Anzahl der in de r Bruthöhle
ruhenden E ie r oder Embryonen stärker oder schwächer bo g ig , in der Mitte aber in allen
Fällen am höchsten, gegen die Stirn und den Hinterrand gleich abschüssig und bildet mit
dem Hinterrand einen abgestumpften scharfen Winkel. Der Hinterrand ist gerade und per-
pendiculär, nicht höher -alsMft der igtößten Schalenhöhe undJbildet mit dem Bauchrand einen
fast rechten W in k e l, von welchem ein nach hinten und etwas nach unten gerichteter
Dornfortsatz ausgeht. Dieser Dornfortsatz ist nur wenig kürzer als der Hinterrand, bisweilen
ganz glatt, töfters-aber-teägt derselbdiäm Oberrand auf ^ 3 . kleinen Erhöhungen je eine
k ü r z e t dornförmige Borste j§ a f . X I I , F ig . i^ K > e r Bauchrand Ts# vorn auffällig gerundet
und steigt nach hinten sanft empor, ist,.an d ir . Basis. ^ 3 Dornfortsatzes schwach ausgebuchtet
und trägt keine Borstef(|T'af. X I I , Fij||||gteaS
Die Schalenoberfläche ist mit LiüiiäSi geziert, die mit dem Rückenrand parallel laufen,
der Raum zwischen denselben:(erscheint fein granuliert; Felderchen sind nicht wahrzunehmen.
D ^ ^ K fe b d om e n igleieht in der Form dem der übrigen Arten der Gattung, an der
distalen hinteren bezw. oberen Spitze sitzt eine Borste. D ie Basis der Endkralle ist der Länge
nach mit 6— S Borsten bewehrt, und ebensoviel erheben sich auch an der Endkrall#(selbst
(Taf. X I I , F i f | j« t | j | §
Die Länge; dös Rumpfes beträgt ohne, den Dornfortsatz der Schale j | 3? - v °,4 mm,
samt dem j|§>rnf ortsatz o ,4 f* | j|4 m m ;, die. L än jÜ der ersten Antennen 0,12- 0.15 mm.
Fundort: C o r u m b a , Matto Grosso, Inundatiomstümpel d B Paraguayfh&hSS; Ich habe
b loß W’eibtsii'cr. gefunden.
V on den bisher bekannten Arten der ( lau urig-,- steht d fH g jA r t am nächsten zu B o s min
a m eridionalis Sars, von welcherrisie jedoch durch die Körperform, |Söwie durch die
Struktur der Schale und des Postabdomens leicht zu u n te r s e h e » h is t ; aharakteristiseh, ist
übrigens auch der Dornfortsatz der Schale.
‘262. Bo sm in a m a c ro s ty la n. sp.
(Taf X I I , < | i| 21— 24.)
Der Körper ist, von der Seite gesehen, annähernd jjä ö rm ilSv o rn viel breiter als hinten,
zwischen dem Kopf und dem Rumpf zeigt sich keine Vertiefung, am höchsten ist derselbe
im vorderen Drittel. Der Ko p f ist etwas nach vorn und unten gerichtet. D ie Stirn ist einfach,
glatt. Das Rostrum ist ziemlich stumpf gerundet; aber deutlich abgehetzt (Taf. X I I ,
F ig. 23).. . , .
Das Auge: liegt ziemlich weitieron der Rostrumspitze, i;@iwie auch vom Stimrand, Die
Stirnborste sitzt etwas über der Rostrumspitze und ziemlich weit vom Augeefentfernt. Das
erste AntennenpaartVfet im Verhältriil^.laiig, dünn, nach hinten schwach sichelförmig ge-
krünnnt. Die einzelnen Antennen sind fast doppelt so lang,: .als das Postabdomen samt den
Endkrallen, gegen Ende allmählich verengt, am Vorderrand erheben sich in neun Querreihen
sehr kurze und feine Härchen, demzufolge, sie aus zehn Gliedern zu bestehen scheinen; von
den Gliedern sind die fünf proximalen gleich lang, kürzer als die nachfolgenden (Taf. XII,
Fig. 22). Das zweite Antennenpaar ist schwach, von dem der übrigen Arten der Gattung
nicht verschieden. Der Fornix ist gut- entwickelt, der hintere Winkel zugespitzt.
»/tDer Rückenrand der ß c h a l e ist .ober dem Herzen stärker bogig, lä ß t sich gegen die
Stirn steil, g e g en den Hinterrand sanft abgeflacht hinab und bildet mit letzterem fast einen