und auf den Abd. I— V I I I jederseits je 3 solcher; au f Abd. IX fehlen sie ganz ; und T e rg . X
ist an den Seitenrändern mit einer Reihe von 6— 7 f rei nach hinten ragender, langer Borsten
besetzt; Extremitäten mit längeren und kürzeren Borsten bewaffnet.
A n t e n n e n lang und schlank, ungefähr die Länge des Körpers erreichend; die einzelnen
Glieder zum größten Teil länger als breit, 1. und 2. Glied besonders lang und kräftig;
2. Glied beim cf mit einem kräftigen zahnartigen Fortsatz. — M a x i l l a r t a s t e r lang, ungefähr
bis zum Hinterrand des Mesothorax reichend, Glied 2— 5 etwa gleichlang, letztes Glied
an der Spitze mit 3— 4 cylindrischen Sinnespapillen besetzt. — L a b i a l t a s t e r 4gliedrig,
2. und 3- Glied schmal, cylindrisch, 4 - Glied im Gegensatz hierzu mächtig verbreitert, von
etwa dreieckiger Form, schwach assymmetrisch. — - Styli in 8 Paaren vorhanden (an Abd. II
bis IX), Ventralsäckchen an Abd. II— V I I I . Cerci und Terminalfilum nur in ganz kurzen
basalen Fragmenten erhalten.
Genitalsegment des cf ganz nach dem Typus von A te lu ra gebaut: die beiden T e ilhälften
von Ventr. IX reduziert, die Gonopoden nicht bedeckend; Parameren sehr lang,
Ventr. IX weit überragend, ihre Gelenke freiliegend (nicht von Ventr. V I I I bedeckt), aber viel
weiter vorne als die Stylusgelenke g e leg en; Penis deutlich sichtbar. — 9 fehlt.
Diese auffallende Gattung enthält nur 1 Art, nämlich
L ä n g e : 11 mm.
L. b rau e r i n. sp.,
deren Charakteristik mit der Gattungscharakteristik zusammenfällt. — Die Färbung dieser A r t
ist gelblichweiß. Herr Prof. A u g . B r a u e r (Marburg), dem zu Ehren ich diese interessante
Form zu benennen mir erlaube, sammelte 1 c f auf den Seychellen; dasselbe befindet sich
im Hamburger Museum.
8. G a t tu n g : N iC O le t ia Gerv.
1842. N., Gervais in: Ann. Soc. Ent. France s. 1 v. 11 p. XLVII.
1844. N., Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 454.
1847. N-> Nicolet in: Ann. Soc. Ent. France s. 2 v. 5 p. 352.
1873. N., Lubbock in: Monogr. Collemb. and Thysan. p. 214.
1888. N., Parona in: Ann. Mus. Civic. Storia Natur. Genova s. 2a v. 6 p. 145.
1890. N., Grassi et Rovelli in: Natur. Sicil. v. 9 p. 56.
Körper gestreckt, meistens parallelseitig (campodeiform), selten breiter und abgeplattet
(lepismiform). K o p f frei, nicht in den Prothorax eingezogen, trapezförmig; A u g e n f e h l e n
(oder sind nur ganz schwach angedeutet). T h o r a x gewöhnlich nur ganz wenig breiter als
das Abdomen, parallelseitig, an den Segmentgrenzen jederseits eingebuchtet, die einzelnen
Segmente ungefähr gleichgroß. A b d o m e n meistens sehr lan g , cylindrisch, nach hinten
nicht oder nur wenig verengt, Abd. I zum größten T e il frei (d. h. nicht unter dem Metathorax
verborgen), T e rg . X trapezförmig und meistens an der Spitze eingebuchtet.
S c h u p p e n f e h l e n v o l lk o m m e n . B e b o r s t u n g sehr gut entwickelt, die Ränder
des Kopfes, der Thorax- und Abdominalsegmente und dis Extremitäten mit kräftigen und
langen, teilweise abstehenden Borsten, und außerdem die Ober- und Unterseite noch mit
kurzen anliegenden Haaren mehr oder weniger dicht besetzt.
A n t e n n e n lang und schlank, 1. und 2. Glied dicker und länger als die übrigen Glieder;
2. Glied beim cf mitunter mit einem kräftigen Fortsatz. Maxillartaster 5gliedrig, Glied
2, 3 und 5 an Länge ziemlich gleich, Glied 4 gewöhnlich etwas kürzer; letztes Glied an der
Spitze m it 4— 5 c y l i n d r i s c h e n o d e r o v a l e n a b s t e h e n d e n P a p i l l e n . Labialtaster
4gliedrig, letztes Glied sehr stark erweitert (etwa 2mal so breit als das vorletzte), oval, v o r
d e r S p i t z e e b e n f a l l s m it 5 P a p i l l e n b e s e t z t .
B e i n e schlank, mit 4gliedrigen Tarsen, die letzten 3 Glieder nur undeutlich getrennt.
C e r c i und Terminalfilum lang und schlank, etwa % der Körperlänge erreichend; erstere
(besonders beim cf) meistens viel kräftiger als letzteres. S t y l i in 8 Paaren vorhanden (an
Abd. I I— IX),. außerdem ist Abd. I I— V I I I noch mit je 2 Abdominalsäckchen versehen.
G o n o p o d e n : cf Parameren lang, stabförmig oder schwach keulenförmig, v o l l k o m m
e n f r e i l i e g e n d , d .h . nicht bedeckt von Ventr. IX. — 9 Ovipositor sehr lan g , stabförmig
(wie bei Lepismd), zum größten Teil freiliegend, nur an der Basis von einer sekundären
Platte (Falte) der Ventr. V I I bedeckt; V e n t r . V I I I u n d IX s t a r k reduziert, die
Teilhälften (Gonocoxiten Verhoeff) mehr oder weniger weit voneinander entfernt.
Die Gattung Nico le tia unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden Gattungen
vor allem durch den M a n g e l d e r S c h u p p e n , und von der nachfolgenden Gattung durch
den Besitz von 8 Paar Styli, so daß ihre Erkennung keinerlei Schwierigkeiten darbietet.
Bei den meisten Arten unserer Gattung treten im männlichen Geschlechte mehr oder
weniger auffallende s e k u n d ä r e S e x u a l c h a r a k t e r e auf, und zwar an verschiedenen
Stellen: entweder an T e rg . X, oder an den Cerci oder'endlich an den Fühlern. A n letzteren
erscheinen sie in einem F all sogar assymmetrisch (N . subterranea), wodurch sie ein besonderes
Interesse erlangen.
Unsere Kenntnisse über die Gattung N ico le tia stehen noch ganz im Anfangsstadium,
und werden zweifellos eine sehr wesentliche Bereicherung erfahren, wenn man diesen verborgen
lebenden Tierchen nur etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Bis jetzt sind 7 Arten bekannt, die im folgenden beschrieben werden; doch ist es gar
nicht ausgeschlossen, daß einige von ihnen zusammengehören und nur verschiedene Altersstufen
oder Formen einer A rt. darstellen.
Die Lebensweise der Nicoletien ist — worauf ja schon der Mangel der Augen hinweist
— vornehmlich eine unterirdische. Sie leben aber nicht, wie ihre Verwandten, die
A te lu r en , in Gesellschaft von Ameisen oder Termiten, sondern unabhängig und fre i, unter
großen Steinen mehr oder weniger tief in der Erde, oder auch in Höhlen.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e A r t e n . 1
Thorax viel länger als das halbe Abdomen (etwa 7/io der Abdominallänge erreichend);
Körper relativ breit, lepisma-Ähnlich, Abdomen nach hinten deutlich verengt
1 gra ssii m.
Thorax etwa halb so lang als das Abdomen oder noch kürzer; Körper schmäler, A b domen
nach hinten nicht verengt, parallelseitig . 2
1 In dieser Tabelle konnte ich N. cavicola Jos. und anophthalma Bil. nicht berücksichtigen, da mir die beiden Arten
in natura unbekannt geblieben sind und da die betr. Beschreibungen zu wenig Anhaltspunkte für eine richtige Einreihung
in die Tabelle geben.