späteren Forschern haben bloß W . V á v r a und G. 0 . S a r s eine bezw. zwei Arten gefunden,
wogegen ich bei meinen Untersuchungen folgende drei Arten angetroffen habe.
253. liio c ry p tu s H a ly i Brady.
liiocryptus Halyi Dada y, E. v., 2, p. 48, Fig. 23 a. d.
„ longiremis Sa rs , G. O., 27, p. 40, Taf. VII, Fig. 1 — 10.
Mit Ausnahme von Europa aus allen Weltteilen bekannte Art, die aus Südamerika
zuerst von W . V á v r a 1900 von chilenischen Fundorten erwähnt worden ist (31. p. 15), sodann
hat sie G. O. S a r s 1901 auch aus Brasilien nachgewiesen. In der Fauna von Paraguay
ist diese A r t als gemein zu bezeichnen, ich habe sie nämlich an folgenden zahlreichen
Fundorten angetro ffen: A r e g u a , Pfütze an der Eisenb ahn; Inundationen eines Baches,
welcher den W e g zu der Lagune Ipacarai kreuzt; zwischen A r e g u a und L u g u a , Inundationen
des Yuguariflusses und Pfütze an der Eisenbahn; zwischen A r e g u a und dem
Y u g u a r i f l u ß , Inundationen eines Ba ches; A s u n c i o n , Campo Grande, Calle de la C a ñada,
von Quellen gespeiste Tümpel und Gräben; Gran Chaco, toter Arm des Paräguay-
flusses; Lagune (Pasito), Inundationen des Paraguayflusses; C a e a r a p a , ständiger Tümpel;
C e r r o L e o n , Bañado; zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d , Pfützen im Eisenbahngraben;
C u r u z u - c h i c a , toter Arm des Paraguayflusses; C u r u z u - n ü , Teich beim Hause des
Marcos R om e ro s ;'E s t i a P o s t i l l o n , L a gun e; L u g u a , Tümpel bei der Eisenbahnstation;
P a s o B a r r e t o , Bañado und Laguné am Ufer des Rio Aquidaban; T e b i c u a y , ständiger
Tümpel; V i l l a E n c a r n a c i ó n , Alto Parana, Sumpf; V i l l a R i c a , Graben am Eisenbahndamm;
V i l l a S a n a , Inundationen des Baches Paso Ita; Inundationen des Y u g u a r i f lu s s e s .
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen ziemlich vollständig überein mit den von
G. O. S a r s beschriebenen und weisen b loß hier und da unwesentliche Abweichungen auf.
Die am Plinterrand der Schale sich erhebenden zweispitzigen Borsten sind im Verhältnis
sehr lang, werden aber am Bauch nach vorn allmählich kürzer.
Am Vorderrand der ersten Antennen sitzt gleich weit entfernt voneinander auf vier
Höckerchen je eine kleine Borste; an der Basis der Riechstäbchen stehen kleine Plärchen.
Der Stamm des zweiten Antennenpaares ist auffällig lang, am Oberrand stehen zuweilen
einige Dornen. A n den Astgliedern zeigen sich, wie es schon G. O. S a r s bemerkte,
1— 2 Kränze feiner Dornen. Neben den Endborsten sitzt je ein Dorn.
Am Vorder- bezw. Unterrand des Postabdomens erheben sich im distalen Drittel gleich
weit entfernt voneinander 3— 4 kleine Borsten. Innerhalb der Randdornen der supraanalen
Erhöhung steht oft eine Reihe Bündel kleiner Härchen, die G. O. S a r s nicht erwähnt.
Schon W . V á v r a stellte Vergleichungen an zwischen liiocryptus Haly i Brad. und
liiocryptus longiremis Sars und erklärte auf Grund dessen, daß bei ersterer die Ruderborsten
viel kürzer und gefiedert sind, sodann die Astglieder des zweiten Antennenpaares mit Dorn-
kränzen versehen sind, die beiden für selbständige Arten. Nun aber kann der Dornen-
kranz der Äste des zweiten Antennenpaares, wie dies G. O. S a r s und meine eigenen
Untersuchungen dartun, nicht als Artverschiedenheit gelten, so daß also die Verschiedenheit
zwischen den beiden Arten sich auf die Län ge und Struktur der Ruderborsten beschränkt,
diese aber halte ich für so unwesentlich, daß ich mit Rücksicht auf die
lili
Übereinstimmung wichtiger Organe nicht zaudere, liiocryptus Halyi Brad. und llio-
cryptus longiremis Sars für identisch zu erklären und dem Prioritätsrechte gemäß
ersteren Namen als den eigentlichen Artnamen zu betrachten. Dem füge ich noch hinzu,
daß ich mich bei der Vergleichung der ceylonischen und paraguayischen Exemplare davon
überzeugte, daß auch die Ruderborsten der ersteren glatt sind und die Befiederung derselben
an der Abbildung von E . v. D a d a y irrig ist. Übrigens halte ich es auch nicht für
ausgeschlossen, daß liiocryptus Haly i Brad., Iliocr. longiremis Sars und lliocr. agilis
Kurz identisch sein können.
254. liio c ry p tu s so rd id u s Liev.
liiocryptus sordidus S a rs , G. O., 27, p. 42, Taf. VII, Fig. 11 13-
E i a J l e h t kosmopoltftcKlfejArt, die aus Südamerika A b e r bloß durch die Daten von
O. S ä r s bekannt geworden ist, der- äie von dein Fundort Iparanga verzeichnet hat. Bei
meinen Unterstellungen h a l l ich sie an fdl|Chden Fundorten angetroffeft: Zwischen A r e g u a
und dem Y u M a r i f lu s f f l l Inundationen <S§äB B ä ch e s^ fL u g u a , Pfütze bei der Eisenbahnstation;
S a p u c a y , mit Limnanthemum bewachsene Pfützen
E s lagen mir bloß; einige Weibchen vor, die den S a r s s d ic n Exemplaren aus Ipa-
ranga durchaus gleich sind.
255. liio c ry p tu s v e rru c o s u s n. sp.
(Taf. X I I , F ig. 11— 14.)
Der Körper ist, von der Seite .gesehen, im ganzen annähernd eiförmig, vorn spitz,
hinten stumpf gerundet.. Der Kopf is t nach vorn- und unten gerichtet, zwischen demselben
und dem Rumpf zeigt sich eine deutlicj|g Vertief urig. Das untere Ende der Stirn, bezw.
des Kopfes ist gespitzt, die ersten Antennen sitzen auf Erhöhungen, hinter ihnen erhebt sich
an der Basis des; Lippenanhangis^ein spitziger Vürsprung. Der Fornix läuft, vor dem. A uge
hin, ist S-förmig gekrümmt und zieht zu der Vertiefung zwischen dem Kopf und Rumpf
(Taf. X I I , F ig. n H v o n oben gesehen erseheint der Körper hinten zugespitzt,piaf. X I I , Fig. 12).
Das A u g e liegt ziemlich weit entfernt vom Stirnrand; der Pigmentfleck sitzt nahe der
Basis, der ersten Antennen, ist viereckig, klein. Die « s ten Antennen sind zweigliederig,, das
basale Glied ist sehr kurz, das distale v i e rm a l^ lang als jenes, am Außenrande; Stehen in
4I—5.. gleich weit voneinander liegenden Querreihen kleine Haare, die halbe Ringe bilden.
Die Riechstäbchen sind ^erschieciijji lang ■'af. X I I , F ig . Am Stamm des zweiten A n tennenpaares
erheben sich in mehreren Querreihen fein.e Zahnchen; nahe des distalen Endes
sitzt am Vorder- und Hinterrand S i eine kräftige Borste. Der dreigliederige A st ist mit
fünf Ruderborsten bewehrt, allein das letzte Glied trägt außerdem auch einen langen Dorn.
Am viergliederigen A st ist das proximale zweite Glied mit einem Dom; bewehrt, das letzte
Glied mit drei Ruderborsten und einem Dorn- versehen. An allen Ästgliedern erheben sich
kleine Zähnchen in i — 2 Kränzen angeordnet.
D er Rückenrand der Schale ist gerade, senkt sich jedoch gegen den Kopf etwas
b ö g ig hinab und bildet mit dem Hinterrand einen deutlichen Vorsprung mit stumpfer Spitze.
Der Hinterrand ist fast gerade, erscheint bloß in der unteren Hälfte etwas gerundet, bildet