IV. Nematorhyncha.
Klasse Nematorhyncha B ü t s c h l i i j
D ie Klasse der Nemtztorhyncha, als eine von den R o t a t o r i e n unabhängige und
in gewissem Grade m i t t e n N e m a t o d e n in Verwandtschaft stehende Grupglg hat^itei
kanntlich O. B ü t s c h l i fS j^ b e g rü r id e t ( i. p.^92) und im Rahmen derselben die Gattungen
in die-Ordnungen der Gastrotricha und Atricha, gruppiert, deren erstere übrigens J. M e t s c h -
n i k o f f schon 1865 von den Rotatonen abgesondert hatte (5. p.4ßäf| Dem Vo rgang B ü t s c h l f l ':
folgte auch C Z s e lin k a (1890!), insofern er di|r:Ordnung der Gaströtricka'¿¿Optiert, sie jedoch
auf Grund eingehender Studien in zwei Unterordnungen und Familien gliedert (12. p. 295).
Die bei meinen Untersuch fingen gefundenen A rten, welche übrigens,, nebst Chatilo
notus tabulatus ifihmard., die ersten, bekannten Repräsentanten 1 dieser Ordnung aus Südamerika
sind itjdüldere ich nach der systematischen Einteilung von G, Z e l in k a . , .übrigens
war mir auch bei der Determination, abgesehen von einigen neueren literarischen Daten,
d a s . zusammenfassende W e rk von C . Z e l in k a maßgebend. Beim Studium, der Arten trachtete
ich zwar, außer Konstatierung der Artmerkmale auch die anatomischen Verhältnisse;!,zu untersuchen,
allein meine diesbezüglichen Bemühungen ¡führten an den in ..Formol konservierten
Exemplaren zu keinem befriedigenden Resultat, demzufolge ich auch außer der Aufzählungi,
der Arten keine genaueren Daten über dieselben beizuhringeti vermag.
Subord. Euichthydina Zelinka.
Die sämtlichen Arten der hierhergehörigen Gattungen sind mit Gabelschwänzen versehen
und ihre Körperoberfläche ist teils beschuppt oder u n b jjh u p p t , teils aber bedornt
oder unbedornt.
• . . , -. Kam. Ich thyd in ida e Zel.
Das Hauptmerkmal der Gattungen dieser Familie ist es, daß die Oberfläche ihres
Körpers beschuppt odei unbeschuppt, der Rücken abe^. jedenfalls unbedornt ist.
Gen. Ichthydium Ehrb.
Ichthydiwn Z e l in k a , G., 12, p. 296.
Von den bisher bekannten Arten diesejf'Gattung ist eine, Ichthydium podura Ehrb.,
ein echter Kosmopolit, dagegen ist Ichth.mMczPim Stocke? bisher bloß: aus Nordamerika”
Ichth. forcipatum V o ig t aber b loß aus Europa bekannt. Diesen schließt sich nun die bei
meinen Untersuchungen gefundene neue A r t als vierte an.
101. Ich thydium c ras sum n. sp.
M p . f . V , F ig. 4. 5.)
D e r ganze Körper gleicht von oben oder unten gesehen (Taf. V , F ig. 4) annähernd
einem lang- und dünnhalsigen: Kruge, Der Ko p f ist weit dünner als der Rumpf, mit einem
Durchmessljä von - cäi.'B . mm. Der Häls: ist in der Mitte des Oesophagus stark verengt
und hier bloß 0,027 mm d ic k ; beginnt aber von hier sich zu verdicken und geht dann unmerklich
über in den Rumpf. Der Rumpf ist nach hinten an beiden Seiten b o g ig verbreitert,
in der Mitte am breitesten und hat hier einen, gürchmei^i>ii von 0,06 mm, wird dann gegen
die Basis der F u Ä a i ih ä n g e ' 'Wieder schmäler7 die Basis der Fürcalanhänge ist in Form eines
gerundeten Hügelchenärgufs|bgesondert. Zwischen beiden Hügeln bildet das hintere Körper-
ende .einen ziemlich stumpfbogigen Flügel (Taf. V , Fig. 4).
Von der Seite gesehen, bildet der Bjückenrand am Kopfe einen stumpf gerundeten
FIüg||; ist an der Mitte (Bi^Oesophagus eingebuchtet, erhebt sich von hier an allmählich
und fallt dann hinten b o g ig herab; der Bauch ist in de r |änzen LängSfestumpf und breit
b o g ig ,i vseine größte Höhe mißt 0,051 mm.
Die ganze Körperlänge beträgt P I 143 mm.
••^-Die- Körperoberfläche ist unbeschuppt, am Rücken sind keine Üornen, nahe zum
hintern Körperende ragen zwei lan g e ’ Tastborsten empor und eine e b e n s o lcÄ erhebt sich
auch an der Basis''fder Furcalhugfel, außerdem ab e rK tz en auch am hintern Körperrand drei
kürzere, feine Härchen (Taf. V, Fig. ä g sfÄ iS
Die ganze Oberfläche des Bauches ist mit feinen Wimpern bedeckt, allein die b e id ä j
Ci’Iienbänder vermochte ich nicht >Wahrzunehmen. Nahe" der 'Mundöffnung erheben sich an
W d e n j j e i t e n die|||harakteristisGhen z# e f langen Tastbörstenbündelpaare, derbn hinterstes
Paar länger erschien (Taf. V, Fig. 4)..
. D ie Mundöffnung ist röhrenförmig.'und sitzt auf einer. K.yl:ntlrisc:ien Mundröhre, in
deren Wand it c h tifSylindrische Stäbdhen befinden. A u f jedes“ Stäbchen stütztlfjjch eine Cilie
(Taf. V , Fig. 4). Die Länge der Mundröhre beträgt der Durchmesser der Mundö
ffnuiigi.opi5 mm.
D er lOes'ophagus is fin a ch hinten etwäSi. vJgliekt, das Lumen ziemlich eng,: die W an dung
im Verhältnis: d ic k ; die Zellen s in d 'gu t zu 'unterscheiden: die ganze Länge beträgt
0.0.Ö8 mm. Von der Seite gesehen ist die Wandung an der Mitte des Rückens stark eingebuchtet.
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" D e r Darmkanal ist ein in der ganzen L än g e fast gleich breiter Schlauch, endigt aber
hinten in einem kleinen Fltigdifhen, wf|thes vermutlich den Mastdarm repräsentiert.
Die Fürcalanhänge zeigen sich alsgsichelförmijj gekrümmte Köhrchen, die fü g en den
Bauch neigen und eine glatte Oberfläche besitzen; ffegeh das Ende w&rdenkte dünner f liegt
das Tierchen auf dem Bauch, Sb- sind die FuVcalanhücgKdselbst nicht “sichtbar, ihre 'Basis
aber zeigt sich als lichter Flof (Taf. V, Fig. 4.$||H Die Länge der einzelnen Fürcalanhänge
beträgt 0,012 mm.
Fundort: A s u n c i o n , mit halb dürrem Camalote bedeckte Sandbänke in den Nebenarmen
des Paraguayflusseb: Es la g mir ein einziges Exemplar vor.
Von den bisher bekannten Arten Ist diese nette: A r t auf Grund ihrer Körperform und
der Situierung der Fürcalanhänge leicht zu unterscheiden.
Zoologien. lie f t 44. jq