und Dolerocypris Kaufm. keinerlei generische Verschiedenheit entdecken' und von diesen
weicht Leptocypris Sars nur darin ab, daß die Furcalanhänge mit Sägezähnen versehen sind.
4. Die Zusammengehörigkeit der beiden Gattungen Chlamydotheca Sauss. und Pachy-
cypris Cls. hat schon W . V ä v r a 1898 erkannt und zugleich konstatiert, daß dieselben sich
von den übrigen Untergattungen nur durch die zwei Endborsten am zweiten Glied des ersten
Fußpaares unterscheiden. Daß aber dieser Unterschied kein fundamentaler ist, geht daraus
hervor, daß G. O. S a r s südamerikanische Arten mit solchen F üßen teils bei dem Genus
Cypris O. F. M., teils aber bei Neocypris Sars eingestellt hat.
Übrigens gebe ich bereitwillig zu, daß die von mir im Genus Eucypris vereinigten
Arten auf Grund untergeordneter Merkmale, in kleinere oder größere Gruppen, oder so es
beliebt, in Subgenera eingeteilt werden können; die Zahl derselben halte ich indessen für
weit geringer, als die von W . V ä v r a auf gestellten Subgenera, insofern ich b loß Eucypris
s. str., Chlamydotheca (Sauss.) und Stenocypris (G. O. Sars) acceptieren kann, und die Merkmale
derselben nachstehend zusammenfasse.
1. Subgen. Eucypris s. str. Die Schalen sind von verschiedener Struktur, bisweilen
am Rücken mit Kämmen und vorn mit Lippenanhängen versehen, zuweilen doppelt so lang
als hoch; am zweiten Glied des ersten Fußpaares ragt bloß eine Endborste auf; die Furcalanhänge
sind gleichförmig, die Randborste fehlt bisweilen, gewöhnlich aber ist sie zugegen
und liegt an verschiedenen Punkten des Hinterrandes.
2. Subgen. Chlamydotheca (Sauss ). Die Schalen sind von verschiedener Struktur, ihre
Länge erreicht nicht das Doppelte der Höhe; das zweite Glied des ersten Fußpaares trägt
zwei Endborsten; die Furcalanhänge sind gleichförmig, die Randborste fehlt nicht und sitzt
gewöhnlich nahe am hinteren Drittel.
3. Subgen. Stenocypris (G. O. Sars). Die Schalen sind über doppelt so lang als h o ch ;
das zweite Glied des ersten Fußpaares trägt bloß eine Endborste; die Furcalanhänge sind
verschieden, die Randborste fehlt.
Subgen. Eucypris s. str.
Cypris Auct. pro parte.
Cyprinotus B rad y , St. G., 4a, p. 301.
Strandesia S tu h lm an n , F., 28, p. 1255— 1269.
Eucypris Vävra?, W., 24 pro parte.
Heterocypris C la u s , C., 7, p. 198.
Acanthocypris C la u s , C., 7, p. 196.
Acocypris V ä v r a , W., 30, p. 17.
Eucypris D a d a y ,r E. v., 8.
Cypris Kaufmann, A., 13, p. 264.
Dolerocypris K a u fm an n , A., 13, p. 277.
Cypris S a r s , G. O., 25, p. 20 pro parte.
Amphicypris S a r s , G. 0 ., 25, p. 16.
Neoöypris S a r s , G. 0 >, 25, p. 29.
Hemicypris S a r s , G. O., 26, p.‘ 24.
Leptocypris S a r s , G. O., 26, p. 28.
Das gemeinschaftliche Merkmal der hierhergehörigen Arten bildet die am proximalen
zweiten Glied des ersten Fußpaares sich erhebende Endborste und die gleich konstruierten
Furcalanhänge, deren Randborste entweder vorhanden ist oder fehlt; allein mit Rücksicht
auf die Struktur des unteren Maxillar-Dornfortsatzes und die Situierung der Furcalrandborste,
sowie eventuell die Struktur der Schalen lassen sich unter denselben kleinere oder größere
Serien feststellen, die indessen bloß den Wert von Fingerzeigen bei der Artbestimmung besitzen.
288. E u c y p ris b icuspis (Cls||i
Acanthocypris bicuspis C la u s , C., 1, p. 53, Taf. VII, Fig. 1—12; Taf. VIII, Fig. 1— 6; Taf. XI.
Neocypris gladiator S a r s , G. 0., 25, p. 29, Taf. VI, Fig. 13. 14; Taf. VII, Fig. 1— 7.
Diese A r t ist derzeit noch als spezifisch südamerikanisch zu betrachten. C. C la u s hat
sie aus Argentinien, Brasilien und Venezuela,, G. O. S a r s aber aus Argentinien beschrieben.
Bei meinen Untersuchungen habe ich sie an folgenden Fundorten angetroffen: Zwischen
A r e g u a und L u g u a , Pfütze an der Eisenbahn; S a p u c a y , mit Pflanzen bewachsener
Straßengraben; T e b i c u a y , ständiger Tümpel.
E s liegen mir mehrere Exemplare vor, darunter aber kein Männchen. Bei einem Teil
der Exemplare der hintere Dornfortsatz am Rücken der rechten Schale vorhanden, bei dem
größten T e il derselben aber fehlte er. Im übrigen’ stimmen die paraguayischen Exemplare
durchaus überein mit den von C. C l a u s und G ; O. S a r s beschriebenen. Die Länge der
Schale schwankt zwischen 1,8— 2 mm.
289. E u c y p ris m u tic a (G. O. Sars).
Neocypris mutica S a r s , G. Ö i,'25i P* 32» Taf. VI, Fig. 8— 13.
Diese A r t hat G. 0 . S a r s von einem brasilianischen Fundort beschrieben. Bei meinen
Untersuchungen habe ich sie in dem Material von folgenden Fundorten vorgefunden:
A r e g u a , Inundationen eines Baches, der den W e g zu der Lagune Ipacarai kreuzt;
C h u r u z u - c h i c a , toter Arm des Paraguayflusses. .
E s liegen mir bloß einige Weibchen vor, die in jeder FI insicht mit den Exemplaren
von G. O. S a r s übereinstimmen, aber etwas größer sind, d. i. die Länge der Schale beträgt
1,8 mm, die größte Flöhe 1 mm.
290. E u c y p ris nobilis (Sars).
Amphicypris nobilis S a r s , G. O., 25? P- *8, Taf. VI.
Bisher war diese Art bloß aus Argentinien bekannt. Ich habe sie an folgenden 1* und-
orten angetroffen: A r e g u a , Inundationen eines Baches, der den W e g zu d e r Lagune Ipacarai
kreuzt; zwischen A r e g u a und L u g u ’a , Pfütze an der Eisenbahn. Die mir vorliegenden
Exemplare sind insgesamt Weibchen und größtenteils noch junge Exemplare.
291. E u c y p ris a re g u en s is n. sp.
(Taf. X V , F ig. 1 1—113.)
Die Schalen sind, von der Seite gesehen, gestreckt nierenförmig, über doppelt so lang
als., hoch,, an beiden Seiten gleich. Der Vorderrand der Schalen ist etwas höher als der