liegenden Exemplare führte mich zu dem Resultate, daß dieselben, sowie überhaupt die
S a r s s c h e Alonella chlatratula in hohem Maße erinnert an die von W . L i l l j e b o r g beschriebene
und abgebildete Alonella exigua (Lillj.) (cfr. 13. p. 513. T a f. 72. F ig . 20 26!
Die Ähnlichkeit äußert sich hauptsächlich in der Struktur des Postabdomens, wogegen Sich
eine Verschiedenheit bloß in der Struktur des hinteren unteren Schalenwinkels zeigt, was
durchaus nicht für sehr wesentlich zu halten ist. Meinerseits halte ich es für sehr wahrscheinlich,
daß Alonella chlatratula Sars und Alonella exigua (Lillj.) identisch seien. Falls
sich meine Voraussetzung bestätigen sollte, so wäre Alonella exigua als Kosmopolit zu be-
trachten.
225. A lo n e lla den tifera Sars.
(Taf. X, Fig. io. II.) -
Alonella dentifera S a r s , G. O., 27, p. 61, Taf. X, Fig. 4—43.
Bisher ist diese A r t bloß aus, Südamerika, und zwar von brasilianischen und paraguayischen
Fundorten, bekannt, insofern ich sie bei meinen ; Untersuchungen aus dem Material
von folgenden Fundorten verzeichnet habe: Zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i -
f lu s s e , Inundationen eines Baches; A s u n c i o n , Lagune (Pasito), Inundationen des Rio
Pa ragua y ; C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationstümpel des Paraguayflusses; E s t i ä
P o s t i l l o n , La gun e ; G o u r a l e s , ständiger Tümpel; S a p u c a y , Arro yo Ponä; T e b i c u a y ,
ständiger Tümpel; V i l l a R i c a , Graben am Eisenbahndamm; wasserreiche Wiese, Demnach
ist diese A r t in der Fauna von Paraguay ziemlich häufig.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmten mit den von G. O. S a r s beschriebenen
(cfr. T a f. X, F ig. io und 27. Ta f. X, F ig. 4) durchaus überein, in den Details aber zeigten sich
dennoch einige Verschiedenheiten.
Der Rückenrand der Schale ist gleichmäßig bogig, gegen den Kopf aber abschüssiger,
als gegen den Hinterrand, mit welchem derselbe einen stärker oder schwächer gerundeten
Winkel bildet. Der Hinterrand ist entweder gerade oder in der oberen Hälfte schwach bogig,
in der unteren Hälfte hingegen etwas vertieft und mit dem Bauchrand einen spitzigen, ziemlich
vorspringenden Winkel, als Zahnfortsatz bildend (Taf. X , Fig. 10). Der Bauchrand ist
vor der Mitte etwas gebuckelt, somit in einen hinteren größeren und einen vorderen kleineren
T e il gegliedert, nahe zum hinteren Winkel mit 2— 3, nach hinten gerichteten Zähnchen bewehrt,
anderwärts behaart. Der Vorder- und Bauchrand bildet einen vorspringenden ge-
rundeten Winkel.
Die Schalenoberfläche ist mit sechseckigen Felderchen geziert, die fein granuliert sind,
außerdem zeigen sich an der Schalenoberfläche auch Linien mehr oder weniger scharf.
Der Lippenanhang ist im Verhältnis breit, der Vorderrand gerundet, g la tt; die untere
Spitze stumpf gerundet.
Die postanale Hälfte des Pöstabdomens ist in seiner ganzen Länge gleich breit, die
distale obere Spitze stumpf gerundet, die Basis der Endkrallen scharf abgesondert, aber
nicht eingeschmtten. Am Rande des postanalen Teiles erheben sich 7— 9 kräftigere Dornen,
welche nach oben allmählich kürzer und dünner werden, ihnen zur Seite stehen 1 2 feine
Nebendornen. Innerhalb und parallel mit den Randdornen reihen sich '8— 10, aus 3— 4 feinen,
kurzen Härchen bestehende Haarbündel. Am Rande der Analöffnung erhebt sich eine Reihe
feiner kurzer Härchen (Taf. X, Fig. 11). Die Endkralle ist auffällig lang, schwach sichelförmig
gekrümmt und an der Basis mit einer relativ sehr langen Nebenkralle versehen,
welche die halbe Länge der Endkralle oft überragt und einem kräftigen Dorn gleicht. Der
Innenrand der Endkralle ist fein behaart.
Die Länge des Weibchens beträgt o,3SgW^ mm, die größte Höhe 0,25— 0,35 mm.
Die hier beschriebenen Exemplare weichen in der Struktur des hinteren Schalenrandes
und besonders des Postabdomens von den S a r s sehen Exemplaren ab. Hinsichtlich
der' Größe der Nebenkralle ist diese Art der Alonella macronyx (Dad.) sehr ähnlich, mit
welcher sie, wenn auch nicht identisch, sicher aber nahe verwandt ist.
226. A lone lla punctata (Dad.).
(Taf. X, F ig. 1 2 -B 7 .) .
Alona punctata D ad a y , E. v., 2, p. 39, Fig. 18a—e.
Der Körper des Weibchens fit: in der Richtung der. L ä n g s a c h # stärker oder schwächer
gestreckt (Taf. X , F ig . 12. 15). Der Kopf geht in ein kurzes, ziemlich stumpfes, oder gerade
geschnittenes, nach unten gerichtetes Rostrum a u t f welches gewöhnlich unter die Mittellinie
des Körpers ragt.
Der Rückenrand der Schale ist stärker oder schwächer bogig, vermutlichBe nachdem
sich in der Bruthöhlung mehr oder weniger Eier, bezw. Embryonen befinden (Taf. X,
F ig. 12. 15); in ersterem Falle geht derselbe fast gleichmäßig abschüssig in den plinterrand
und in die Stirn über; in letzterem Falle aber gegen die Stirn stärker abschüssig (Taf. X,
F ig. 1 0 Der Hinterrand ist entweder gerade, fast perpendiculär, bildet mit dem Rücken- und
Bauchrand einen merklichen Winkel (Taf. X, Fig. 12), und ist in der ganzen Länge mit einer
Reihe feiner Härchen versehen, oder aber er erscheint schwach bogig, mit dem Rücken- und
Bauchrand einen gerundeten, kaum merklichen Winkel bildend (Taf. X , F ig. 4 5)- Der Bauchrand
ist in der Mitte schwächer oder stärker vorragend, in ersterem Falle die hintere Hälfte
abschüssig, in letzterem Falle Schwach bogig, in der ganzen Länge behaart, die Haare nach
hinten allmählich verjüngt. Die .Schalenoberfläehe ist liniert und granuliert, die Limen sind
indessen zuweilen stark verwaschen.
Das A u g e ist doppelt so gro ß als der Pigmentfleck, welcher stets etwas naher dem
A u g e liegt als der Rostrumspitze. Die ersten Antennen reichen gewöhnlich bis zur Spitze
des Rostrums. Der Vorderrand des Lippenanhanges ist glatt, bogig, die untere Spitze ziemlich
stumpf gerundet (Taf. X, Fig. 16).
Der postanale T e il des Postabdomens ist gegen das distale Ende allmählich verengt,
die obere distale Spitze stumpf gerundet, an der Basis der Endkralle zeigt sich eine scharfe,
schmale Vertiefung, entlang des Oberrandes erheben sich auf kleinen Höckerchen 10 • 12,
aus 3— 5 kurzen, feinen Härchen^estehende Bündel; innerhalb diesen Rand-PIaarbundeln
stehen g B i o Seiten-Haarbündel, deren jedes aus 4— 5 feinen Haaren besteht (Taf. X , F ig. 14).
Entlang des Analrandes steht gleichfalls eine Reihe von Bündeln" kurzer Härchen. Die Endkralle
ist ziemlich kräftig, schwach sichelförmig gekrümmt, der Innenrand fein behaart, an
der. Basis sitzt eine kräftige, dornförmige Nebenkralle (Taf. X , Fig. 14).