Die Ovarien sind paarig, das obere entspringt unweit des hintern Oesophagusendes,
Die weibliche Genitalöffnung liegt weit vor der Körpermitte; fast sechsmal so weit von der
Afteröffnung, als vom hintern Oesophagusende.
Der Hoden liegt vor dem vordem Körperdrittel, demzufolge das V a s deferens sehr
lan g ist.
Der Schwanz des Weibchens ist von der Afteröffnung an plötzlich verjüngt und spitz
endigend, der Bauch- und Rückenrand geht gleichförmig im-den Schwanz über; in seinem
Innern sind neben und hinter der Afteröffnung S t rah len fö rm ig e Muskelfasern S ic h tb a r
(Taf. IV, F ig .- 19).
t )er Schwanz des Männchens ist sehr kurz, kaum so lang, wie die Hälfte des größten
Körperdurchmess'ers, ziemlich spitz gerundet, der Rücken nach hinten a fch ü s s ig fä fle r Bauch
gerade. V o r der Afteröffnung zeigen sich zwei g ro ß e Papillen und eine papillenartige größere
Erhöhung (Taf. IV, Fig. 20}. Die einzelnen Papillen sind g e s t u t z t e n K e g Ä gil^ch, am freien
Rande fein gezähnt, ihre Hauptmasse aus einem mächtigen Büschel sehr feiner Muskelfasern
gebildet. Die papillenartige Erhöhung ist nicht ® hoch, wie die ' ¿ f entliehen P a p i l l e t j f a
freie Randi gla tt, enthält aber im Ipnern gleichfalls.'.ein Büschel von Muskelfasern.
Die Spicula sind sichelförmig, an ^eiden Enden spitzig, | j | j r ; Bäutährand in der Mitte
erhöht und hier am breitesten (Taf. IV, Kig .fp ). Nel.enspicula sind nicht vorhanden.
E s lagen mir zahlreiche Männchen und Weibchen vor, die Größenverhältnisse der-
selben sind fo lg en d e :
Weibchen Männchen
ICorperlänge ' 5A 0 § k nun 5,2— 5,5 mm
Oesophaguslänga 1,15— 1,17 mm 1,15—.1,2 mm
Schwanzlänge \ 0,35 mm 0,05 mm
Grö ß te r Durchmesser: 0,1— 0,12 mm :o,- B S iä:.irun -/
F u n ip r te : E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und deren A u s g ü s ä S A f e g ü a , ein Bach, d e r
den W e g nach der Laguna Ipacarai kreuzt; A r e p i ä , Pfütze an der Eisenbahn.
Diese A r t ist eine der größeren D o ry la im u s -Arten und gehört zufolge der Struktur
der Mundhöhle mit D o ry la im u s ro tu ndica uda tus d. M., D.m a o ro la im u s d. M. und D . cyatho-
laimus Dad. einer Gruppe an, unterscheidet sich jedoch v o n ‘all diesen durch diffe tru ktu r -
details der Mundhöhle und der Stiletthülse, durch die Größenverhältnisse' und hauptsächlich
dadurch, daß das Männchen am Bauch drei praeanale Papillen führt, woher auch die
Benennung stammt. Durch die drei praeanalen Papillen erinnert diese A r t . auch än D o r y la
imus p r im itiv u s d. M., ist aber durch die Struktüf der M u n d h ö h lllS tile tte und Stiletthülse
wesentlich von denselben verschieden. Nach den Fundor ten zu schließen, ist diese
A r t in Paraguay häufig.
97. D o ry la im u s m ic ru ru s n. sp.
(Taf. IV , F ig . 9— 12.)
D e r Körper ist nach hinten bis zur Afteröffnung kaum merklich, vorn g eg en die
Mundöffnüng ab er s tärker verjüngt, das hintere Ende geht indessen in einen kurzen, spitzen
Schwanz aus (Taf. IV , F ig. lo j^ A l le Kutikularsehichtettasind glatt, die äußere sehr dick,
gelblichbraun gefärbt, was übrigens auch von der Konservierung herrühren mag.
Die Mundgegend ist durch eine ziemlich auffällige Einschnürung von dem übrigen
T e il des Körpers geschieden. Die Mundöffnung ist von sechs ziemlich scharf getrennten
Lippenerhöhungen umgeben, auf deren jedem eine kleine Papille sitzt; den Gürtel der hintern
Papillen vermochte ich nicht zu erkennen (Taf. IV, Fig. 9).
Der Oesophagus ist in der vordem Plälfte gleichmäßig dünn, in der hintern Hälfte
dagegen plötzlich verdickt, am hintern Ende etwas dicker als anderwärts, bildet aber keinen
Bulbus; derselbe erreicht ein Drittel der Körperlänge, ist somit relativ ziemlich lang.
Die Ovarien sind paarig, sie sind, jedes für sich, samt dem postovarialen Teile nicht
länger als ein Drittel der Entfernung zwischen der Genitalöffnung und der Afteröffnung.
Die Genitalöffnung liegt in der Körpermitte, an ihrem Eing an g liegen zwei bimförmige
Körper, mit dem spitzigen Ende nach außen gerichtet, und auch die Vulv a zeigt die Form
einer Birne (Taf. IV, Fig. 11),
Der Schwanz ist sehr kurz, von der Afteröffnung bis zur Spitze gemessen, nicht viel
länger als der grö ß te Körperdurchmesser, an der Bauchseite in gerader Linie nach hinten
gerichtet, an der Rückseite hingegen abschüssig nach unten und hinten gebogen, dann ge rade
nach hinten ziehend und spitz endigend (Taf. IV, Fig. 12); im Innern laufen ober der
Afteröffnung feine strahlenförmige Muskelfasern hin.
E s lagen mir mehrere Weibchen vor, die Größenverhältnisse derselben sind folgende:
Ganze Körperlänge 1,65 mm, Oesophaguslänge 0,55 mm, Schwanzlänge 0,12 mm, größter
Durchmesser 0,09 mm.
Fundorte: E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und deren Ergüsse; C e r r o N o a g a , Oroyo;
A s u n c i o n , Pfützen auf der Insel (Banco) im Paraguayflusse; A r e g u a , Pfütze an der
Eisenbahn. N a ch den Fundorten zu schließen, ist diese A r t in Paraguay häufig.
Diese A r t steht von den bisher bekannten Arten am nächsten D o ry la im u s L eu ck a r ti
Bütsch. und D . Carter i Bast., insbesondere der letztem, insofern die Ovarien samt dem
postovarialen T e il nur so lang sind, als bei dieser, durch die Form des Schwanzes und
durch den Mangel des zweiten Mundpapillen-Gürtels aber von beiden leicht zu unterscheiden.
98. D o ry la im u s pusillus n. sp.
(Taf. IV, F ig. 13— 16.) h
Der Körper des Weibchens ist gegen beide Enden verjüngt, nach hinten aber stärker,
der Körper des Männchens hingegen nach vorn nur schwach verschmälert. Die Kutikular-
schichten zeigen keine Struktur, die äußere Schicht ist dicker als die mittlere.
Der Mundrand ist in sechs Erhöhungen geteilt, auf deren jeder eine kleine Papille
sitzt (Taf. IV, F ig. 13). Die Wandung der Stiletthülse zeigt zwei Querringe.
Der Oesophagus ist im Verhältnis sehr kurz, d. i. nicht länger als ein Fünftel der
ganzen Körperlänge, ist nach hinten allmählich verdickt, ohne aber einen Bulbus zu bilden.
Das weibliche Genitalorgan ist paarig, die Genitalöffnung liegt in der Körpermitte. In
der Genitalöffnung liegen zwei keilförmige Körper, an den beiden Seiten aber je eine große
Drüse (Taf. IV, Fig. 15).
Der Hoden liegt im vordem Körperdrittel, das Vas deferens ist dabei relativ sehr lang.
Der Schwanz des Weibchens beginnt hinter der Afteröffnung sich zu verschmälern,