
0. N. c a v ico la Joseph.
1882. N. c., G. Joseph in: Berl. Ent. Zeit v. 26 p. 25.
Diese Art ist mir in natura unbekannt geblieben, und ich muß mich daher damit
begnügen, die Beschreibung J o s e p h s hier wiederzugeben:
„Hellgelbweiß, sehr zart, von der Größe und Gestalt der N . phytop hila G e r v a i s
und wie diese augenlos. Durch Knickung der Fühler am Ende des 3. Fühlergliedes, bis
an welche Stelle dieselben vorwärts gerichtet sind, während der übrige T e il der Fühler
geißela rtig nach hinten geschlagen erscheint, erinnert das T ie r an das Verhalten der Fühler
bei M a ch ilis. Das erste Glied verlängert und erweitert, so g roß als das ebenfalls verlängerte
und im Vergleich zu den übrigen Fühlergliedern etwas verdickte 3. und 4. Glied
zusammengenommen. Kopf vorne abgerundet, nicht zugespitzt, wie bei der N . phytophila.
Behaarung des Körpers und der Anhänge fast farblos.“
Darnach scheint das Hauptcharakteristikum dieser Art in der Fühlerbildung (Knickung)
zu liegen, und da geknickte Fühler in der Gattung N ico le tia (wie überhaupt in der ganzen
Familie der Lepismatiden) sonst nicht mehr beobachtet sind, so nimmt die J o s e p h sehe Art,
wenn anders sie überhaupt zu den Lepismatiden gehört, eine ganz isolierte Stellung ein.
E s dürfte aus diesem Grunde auch sehr fraglich sein, ob die Stellung derselben zur Gattung
N ico letia gerechtfertigt ist.
Die A r t wurde von J o s e p h in verschiedenen Tropfsteinhöhlen Krains an P i l z -
k ö d e r gefangen.
7. N. anop hthalma Bilimek.
1867. Lepisma a., Bilimek in: Verh. zool. bot. Ges. Wien v. 17 p. 905.
„Dilute flavescens, subtiliter pilosa. Oculis deficientibus. Long. 8— n mm sine ab-
dominis setis.“
Leicht citronengelb. A u g en fehlen; Fühler so lan g wie der Körper, behaart; die zwei
Wurzelglieder verdickt; F reßzangen etwas bräunlich an der Spitze; Kopf etwas schmäler
als die drei Brustringe, welche fein behaart sind, wie die 9 Flinterleibssegmente.
„D ie 3 Hinterleibsborsten fast gleichlang, behaart, um 2 mm kürzer als der Leib.“
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Mexiko.
E t h o l o g i e : „U n te r Steinen auf feuchter E rde schnell herumlaufend in der Höhle
Cacahuamilpa.“
D er Mangel der Augen, die verdickten ersten zwei Fühlerglieder, die Behaarung
des T h o ra x und Abdomens etc. lassen es als zweifellos erscheinen, daß die B i l im e k s c h e
A r t zur Gattung N ico le tia zu stellen ist.
4. G a t tu n g : T r in em op h o ra C. Schaffer.
1897. Tr., C. Schaffer in: Hamb. Magalh. Sammelreise p. 29 t. 3 f. 87— 98.
Diese Gattung steht der vorhergehenden sehr nahe, und unterscheidet sich hauptsächlich
durch folgende Merkmale von ih r :
1) S t y l i sind nur in 2 Paaren vorhanden und Ventralsäckchen fehlen ganz; 2) das
E n d g l i e d d e r L i p p e n t a s t e r ist nicht breiter als das vorletzte Glied an der Spitze,
und von diesem nicht abgesetzt, so daß beide bei oberflächlicher Betrachtung wie 1 Glied
erscheinen; 3) der lange, beinahe fadenförmige O v ip o s i t o r ist an der Basis nur vom
einfachen Ventr. V I I bedeckt, eine Deckfalte fehlt, und 4) die P a r a m e r e n sind klappenförmig,
auf den einander zugekehrten Seiten ausgehöhlt und gegen die Basis zu konvergierend,
so daß sie sich hier berühren.
Das Verhalten der Parameren ist besonders auffallend und ist bis jetzt bei keiner anderen
Lepismatide beobachtet. Denn für gewöhnlich
sind die Parameren, wo sie überhaupt vorhanden,
durch den zwischen ihnen liegenden Penis mehr
oder weniger weit voneinander getrennt. Über
die Verbindung der Parameren mit den Gono-
coxiten und über den Penis, vor allem über
seine Beziehung und Lagerung zu den Parameren
konnte ich leider keinen Aufschluß mir
♦ verschaffen, da mir nur sehr dürftiges Material
vorlag.
Fig. 64. ä Genitalsegmenfc des Q, b Genifalsegmente des £?> c Labialtaster von Trinemophora michaclseni Schaff.
C. S c h ä f f e r erblickte in der geringen Zahl der Styli und dem Fehlen der Ventralsäckchen
den hauptsächlichsten Unterschied seiner Gattung von Nicoletia. Diese Merkmale
allein dürften jedoch meiner Ansicht zur Aufstellung einer besonderen Gattung n i c h t
berechtigen und zwar im Plinblick darauf, daß die Zahl der Styli und das Vorkommen
von Ventralsäckchen auch innerhalb verschiedener anderer sonst sehr homogener Lepis-
matidengattungen mehr oder weniger großen Schwankungen unterworfen ist, am meisten
wohl bei der Gattung A te lu ra , in welcher die Zahl der Styli von 8— 2 Paare (mit verschiedenen
Übergangsstufen) schwankt.