84. M o n h y s te ra p ro p in q u a n. sp.
(Taf. II, F ig . io— 12.)
D er Körper ist gegen beide Enden verjüngt, hinter der A fteröffnung aber weif stärker,
als vor dem hintern Ende des Oesophagus, um die Mundöffnung nur so dick, daß der
Durchmesser ein Drittel des größten Körperdurchmessers nicht erreicht, und um die Hälfte
kürzer, als der Körperdurchmesser am hintern Ende des Oesophagus (Taf. II, F ig . io. i i ).
Alle Kutikularschichten sind sehr dünn und glatt, tragen nirgends Borsten und haben
keine Seitenlinie, dagegen zeigt sich am A n fan g des Oesophagus an beiden Seiten je eine
kleine, seitenorganartige runde Vertiefung (Taf. II, F ig. i i ) .
Am freien Rande der Mundöffnung stehen sechs papillenartige kleine V.orsprünge.
In der Oesophagushöhle, bezw. am vordem Ende des Oesophagus sind zwei, schwäch bo gige
Kutikularstäbchen, die mit ihrem innern Ende sich gegeneinanderbeugen, bezw. so liegen,
daß sie einen trichterförmigen Raum umschließen (Taf. II, Fig. io. i i ).
Der Oesophagus ist nur wenig länger als ein Sechstel der ganzen Körperlänge, das;!
vordere-Ende ist etwas aufgetrieben, gegen das hintere Ende-kaum merklich verdickt, bildet
keinen Bulbus, zwischen ihn und den Magen sind Drüsenzellen eingekeilt (Taf. II, F ig . io. 11).
Die -W an d u n g des Darmkanals zeigt keine ¿ firn is s e von. Zellen und scheint nur aiäsT
granuliertem Protoplasma zu bestehen.
Das weibliche Genitalorgan ist unpaar und im Verhältnis sehr lang, insofern es am
hintern Ende des Oesophagus, bezw. nahe am Anfang des Magens beginnt und ungefähr
im hintern Körperdrittel, in der Genitalöffnung endigt (Taf. II, F ig . - i i) .
Der Schwanz ist von der Afteröffnung an plötzlich verjüngt,'f.etwas länger als ein
Fünftel der ganzen Körperlänge, und endigt mit einer kleinen Keule, im Innern vermochte
ich dis .Umrisse einer g roßen Drüse wahrzunehmen (Taf. II, Fig. I2|g§§
Männchen fanden sich nicht vor.
E s la g mir b loß ein vollständig geschlechtsreifes Weibchen vor, die Größenverhält-
msse desselben-.sind folgende: Ganze Körperlänge i , i mm; Oesophaguslänge 0,16 mm;
Schwanzlänge 0,23 mm; g rößter Durchmesser 0,04 mm.
Fundort: C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationspfütze des Paraguayflüss^s.- r;
Diese A r t steht am nächsten zu Monhystera papuana Dad., welcher sie jedoch bloß
durch die Kutikularstäbchen in der Oesophagushöhle einigermaßen ähnlich ist, sich indessen
von derselben dadurch unterscheidet, daß sie gegen die Mundöffnung stark verjüngt und am
Mundrande papillenartige Erhöhungen vorhanden sind, — ferner unterscheidet sie sich durch
die seitenorganförmigen Seitenvertiefungen, sowie durch alle Größenverhältnisse.
85. M o n h y s te ra a n n u life ra n. sp.
(Taf. II, F ig . !3— ijjjpjpj
. D e r Körper ist geg en beide Enden verjüngt, von der A fteröffnung an jedoch weit
stärker, als von dem Oesophagusende; der Durchmesser der Mundöffnung ist nur halb so
gro ß als der Körper am Oesophagusende (Taf. II, F ig. 13. 14).'
D ie äußere Kutikularschicht ist dünn und glatt, die übrigen Schichten ■ dagegen sind
granuliert; eine Seitenlinie ist nicht vorhanden, dagegen zeigt sich unweit der Mundöffnung
je ein kreisförmiges Seitenorgan (Taf. II, F ig. 15).
Der Mundrand ist glatt und erheben sich an beiden Seiten sehr feine Borsten. In
der Mundhöhle ist bloß ein querliegender, wahrscheinlich aus mehreren Kutikularkörperchen
gebildeter Ring, der die vordere Spitze des Oesophagus zu begrenzen scheint (Taf. II, F ig. 15).
D er Oesophagus ist nur wenig länger, als ein Sechstel der Körperlänge, nach hinten
allmählich verdickt, das hintere Ende gerundet, bulbusartig, und hier hängen daran zwei,
gestreckten Schläuchen gleiche Drüsen herab, welche gleichsam das vordere Ende des
Magens bedecken (Taf. II, F ig . 15. 16).
Das weibliche Genitalorgan ist unpaar; das Ovarium lie g t in nur ganz geringer Entfernung
von dem A nfan g des Darmkanals, bezw. des Magens; die Genitalöffnung befindet
sich vor dem Körperdrittel, der Afteröffnung um das Doppelte näher als zum hintern Oesophagusende
(Taf. II, Fig. 13); im Uterus sah ich ein großes Ei.
Der Hoden liegt vor der Körpermitte, das Vas deferens ist daher ziemlich lang.
D er Schwanz hat bei beiden Geschlechtern dieselbe Struktur, ist von der Afteröffnung
an allmählich und stark verjüngt, am Ende keulenartig erweitert, und trägt einen keg e lförmigen,
kleinen Ausführungsanhang; im Innern vermochte ich bloß granuliertes Protoplasma
wahrzunehmen (Taf. II, F ig. 13. 14). Das Männchen besitzt eine praeanale Papille, die
indessen ziemlich entfernt von der Afteröffnung liegt (Taf. II, F ig. 14).
Die Spicula sind sichelförmig gekrümmt, an beiden Enden spitz, in der Mitte, am
Bauchrand etwas ausgehöhlt; Nebenspicula sind nicht vorhanden (Taf. II, Fig. 17).
E s la g mir ein Männchen und ein Weibchen vor; die Größenverhältnisse derselben
sind folgende:
Weibchen Männchen
Körperlänge 0,98 mm !, .0,92 mm
0 esophaguslänge 0,15 mm 0,16 mm
Schwanzlänge 0,19 mm • V 0,16 mm
Größter Durchmesser 0,05 mm 0,03 mm.
Fundort: A s u n c i o n , Straßengraben bei der V illa Morra, Calle Laureles.
Diese A r t unterscheidet sich von den bisher bekannten durch den Kutikularing und
die Oesophagushöhle, durch die Struktur der Spicula und hauptsächlich durch die prae-
analen Papillen.
Genus Trilobus Bast.
Trilobus, J. G. de Man, 5, p. 7.
Trotzdem von diesem Genus bisher b loß sieben Arten bekannt waren, konnte dasselbe
dennoch als ziemlich allgemein verbreitet betrachtet werden, denn je eine A r t ist aus Asien,
Nordamerika und Neu-Guinea> vier (mit der einen auch in Asien vorkommenden A r t fünf)
Arten sind aus Europa beschrieben worden. Aus Südamerika war indessen bis jetzt keine
A r t bekannt; demnach sind die nachstehend beschriebenen zwei Arten nicht nur für die
Fauna von Paraguay, sondern für die von Südamerika überhaupt neu.