G. 0 . S a r s , den chilenischen von W . V ä v r a 'u n d meinen paraguayischen Exemplaren
keinerlei solche Verschiedenheit zu entdecken vermochte, welche zwischen den bisher g e sondert
gehaltenen drei A rten eine scharfe Grenze-* zöge,r iso l halte iisfi es : für motiviert, dieselben
zu vereinigen. Die gemeinschaftlichen Merkmale der drei synonymen A rten sind fo lgende:
D e r gerade Verlauf des Baiiühranööfjiiüs Kopfes und damit im Anschluß die: fast
rechtwinkelig endigende Stirn, die an «$br Stirn stehenden :^ ~ 5 kleinen Dornen, der lanzettförmige,
ziemlich kurze Pigmentfleck (Taf. X I I I , F ig. 0 ) und die im V e rh ä ltn is lange, dünne,
fast gerade, an der Außenseite fein behaarte Endkralle (Taf. X I I I , F ig. 24).
Die mir vorliegenden Exemplare sind insgesamt Weibchen, deren Kö rp erlän^izw ischen
' mm schwankte. Hinsichtlich der allgemeinen Körperform stimmen:-übrigens; die paraguayischen
Exemplare am besten, zü W . V ä v r ä s Exemplaren, bilden aber zugleich auch!
einen Übergang von diesen zu den afrikanischen und südamerikanischen Exemplaren !§§n
G. O. Sars>::(Taf. X I I I , Fig. 29).
Bezüglich des Postabdomens bemerke ich nur, daß das selb e: b M den paraguayischen
Exemplaren an beiden Seiten und vom distalen Ende des analen Teiles j bis zur Basis ¡SLr
Abdominalborsten mit sehr kleinen Borsten bedeckt ist, die-ent weder unregelmäßig zerstreut,
oder aber hier und da je drei zu Bündeln vereinigt: sind.
Fundorte: A r e g .u a , Inundationen eines Baches, welcher den W e g zu d e rW ä gu n e
Ipacarai kreuzt; zwischen A r e g u a und p u g u a , Inundationen des;:. Y uguariflusses.,lind
Tümpel an der Eisenbahn; A s u n c i o n , mit .halbtrockener Camalote bedeckte "Sandbänke
m den Flußarmen; Insel (Bafico) im I’araguavflussej C a e a r a p a , ständiger T ü m p e l S a -
p u c a y , Arroyo Ponä und mit Pflanzen bewachsener fera-ben an der Eisenbahn.
276. Sim o cep h a lu s v e tu lu s (O. F. M.W ■-
Simocephalm vetulus ‘Lilljeb org, W. 13, p. lf>6, Taf. XXIV, Fig. 8—18; Taf. XXV, Fig.
Diejenige A r t der Gattung, welche die g rö ß te gebgraphisBie Verbreitung hat und mit
Ausnahme von Australien äjis,tallen Weltteilen bekannt ist. A us Südamerika wurde;.is||: zuerst
von s. E k m a n 1900 von patagonischen Fundorten verzeichnet-.-fas piäi§ä Ta f. I I fc ;
F ig. .lg. 13), sodann von E . v. D a d a y 1902 .gleichfalls aus Patagonien enumeriert,,(4. p. 2^9)^,
Bei meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich sie in dem Material von -folgenden Fundorten
angetroffen: Zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u s s e , Inundationen r.e.jnes
Baches,; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune. Ich habe bloß einige Weibchen gefunden.
Die mir vorliegenden Exemplare,,-¡sind den europäischen bezyv. den von W „ .L i 11 j e b
o r g beschriebenen durchaus gleich und, sind an dran langgestreckten spindelförmigen Pig-.
mentfleck auf den ersten B lick zu erkennen.
Gen. Daphnia O. F. M.
Den ersten Repräsentanten dieser echt kosmopolitischen Gattung h a t i f . L u b b o c k
1858 unter dem Namen Daphnia brasiliensis beschrieben (14.); Alle späteren Forscher
haben eine oder mehrere Arten derselben Verzeichnet, so daß zur Zeit <:£.& südamerikanische
Daphnia-Arten bekannt sind, deren Mehrzahl auch in anderen Weltteilen vorkommt. Bei
meinen Untersuchungen habe ich nachstehende drei Arten bezw. Varietäten gefunden.
277. D a p h n ia p u lex (de Geer).
Daphnia pulex Richard, J., 21, p. 232, Taf. XXI, Fig. 6, 10; Taf. XXII, Fig. 11, 13.
Diese A r t ist so ziemlich aus allen Weltteilen bekannt. Nach der Ansicht von E . v.
D a d a y ist J. L u b b o c k s D a p hn ia brasiliensis bloß ein Synonym von D a p hn ia pulex,
somit ist diese A r t seit 1.855 aus Südamerika bekannt (4.). Von den späteren Forschern hat
sie A . W i e r z e j s k i 1892 aus Argentinien und E . v. D a d a y 1902 aus Patagonien nachgewiesen
(4. 33 Ä Bei meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich diese Art bloß an folgenden
Fundorten angetroffen: G o u r a l e s , ständiger Tümpel; S a p u c a y , Regenpfütze und mit
Limnanthemum bewachsene Pfützen; A s u n c i o n , Calle San Miguel, Tümpel.
278. D ap h n ia o b tu s a Kurz.
(Taf. X I I I , Fig. 25. 26.) ,,
Daphnia obtusa Richard, J., 21, p. 257» Taf. XXI, Fig. 12; Taf. XXV, Fig. 9, 11 et Fig. 1, 2.
Die typische A r t selbst hat aus Südamerika bisher bloß W . V ä v r a 1900 aus Chile,
Süd-Patagonien, Süd-Feuerland, Argentinien und Uruguay verzeichnet (31.). Die Varietät lati-
pa lp a Mon. dagegen hat J. R i c h a r d 1897 von argentinischen und chilenischen Fundorten
nachgewiesen (23.).
Bei meinen Untersuchungen habe ich die A r t an folgenden Fundorten angetroffen:
A s u n c i o n , Campo Grande, Calle de la Cañada, von Quellen gebildete Tümpel und Gräben;
zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d , Pfützen im Eisenbahngraben. Die mir vorliegenden
Exemplare gehören zu derjenigen Varietät, die G. O. S a r s aus Südafrika unter dem Namen
D a p hn ia propinqua als selbständige Art beschrieben hat (24a. p. 9. T a f. II, Fig. 1 8). Die
paraguayischen Exemplare weichen ein wenig ab von den südafrikanischen, insofern die A usbuchtung
an der Grenze des Kopfes und Rumpfes etwas stärker, das Rostrum etwas länger,
der Fornixlappen zweigespitzt und der hintere Dornfortsatz der Schale viel kürzer und an
der Basis dicker ist (Taf. X I I I , F ig. 25). Ich halte diese Verschiedenheit jedoch nicht für
wichtig genug, um die Sonderstellung der paraguayischen Exemplare für notwendig zu erachten.
Unter den vollständig entwickelten Weibchen fand ich auch Junge, bei welchen
zwischen dem Kopf und Rumpf sich eine kleine höckerartige Erhöhung zeigt. Der Fornixlappen
ist einfach gerundet und mit feinen Börsten bedeckt. Der hintere Dornfortsatz der
Schale geht ober der Mittellinie des Körpers aus, ist im Verhältnis lang, nach hinten g e richtet
(Taf. X I I I , F ig. 26).
279. D ap h n ia c u rv iro s tris Eyl.
(Taf. X I I I , F ig. 27— 29.)
Daphnia curvirostris Richard, J., 21, p. 264, Taf. XXV, Fig. 7. 15— 17*
Die Stammform dieser A rt, sowie die Varietät insulana Mon. ist bisher bloß aus
Europa und Kleinasien, die Varietät W h itm a n i Ishikawa. aber aus . Japan bekannt. Bei