schmal, viel länger als dick (Fig. 56 d). Cerci kurz, aus circa 10 Gliedern bestehend, T e r minalfilum
länger, I2gliedrig. Styli in 3 Paaren vorhanden (Ventr. V I I— IX). Lippentasterendglied
länglich oval, relativ s e h r s c h m a l (Fig. 56c). — Ovipositor kurz und massig, v e n t
r a l e s K l a p p e n p a a r v i e l k ü r z e r u n d f l a c h e r a l s d a s d o r s a l e , welches beinahe
winklig erweitert ist (das erstere Paar bildet gewissermaßen den Deck el über das letztere).
Län g e : 3 mm. Breite: 1,05 mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Brasilien (Coxipö).
E t h o l o g i e : Lebt bei Termiten. S i l v e s t r i (01) teilt folgende Beobachtungen mit:
„ In der Königszelle von Anoj)lotermes tenebrosus fand ich mit dem König und der Königin
verschiedene Exemplare von Timepa r th en us (Coleopt.) und 3 Exemplare der Grassiella
(A te lu ra ) , welche ruhig unter den Arbeitern herumliefen. Ich setzte nun das Königspaar,
einige Arbeiter und die drei Grassiellen zusammen in ein Glasröhrchen, und konstatierte, daß
die letzteren in vollkommenster Harmonie mit den Termiten leben, ohne von diesen jemals,
verfolgt zu werden. Einmal beobachtete ich auch eine Grassiella auf dem Rücken der K ö nigin,
während der Kopf einer Arbeiterin, welche letztere gerade reinigte, ganz nahe dem
Kopf von jener war. — Vielleicht stehlen diese Thysanuren den Termiten auch Nahrung,
wie es ändere bei Ameisen lebende Arten machen. — W ir haben also einen „Termitofilo
synoicoxeno“ ( S y n o e k e n ) vor uns, da die Termiten ihn weder liebkosen noch auch verfolgen,
sondern ihn lediglich dulden.“ A u ße r bei der obigen Termitenart fand S i l v e s t r i
unsere Atelura auch noch bei Amite rm es amifer.
11. A. syn o e k e ta Silv.
(Fig. 57 a - b.)
1901. Grassiella s., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 235.
D ie kleinste der Ateluren! Färbung weißlichgelb bis g e lb ; Körperform länglich oval,
hinten etwas zugespitzt. Abdomen vom Tho rax kaum abgesetzt; T e rg . X an der Spitze nur
a b
Fig. 57. Fühler (a) u. Hinterende des Abdom. (b) von Atelura synoeltela Silv. (Nach S i lv e s t r i . )
ganz wenig ausgeschnitten (Fig. 57 b). A lle Segmente am Rücken mit je einer Reihe kräftiger
Borsten. Fühler sehr kurz, iogliedrig, die letzten Glieder kurz eiförmig, kaum länger als
breit. Cerci kurz und plump; -Terminalfilum schlanker und etwa 2mal so lang als die Cerci.
Styli in 3 Paaren (Ventr. V I I— IX).
Län g e : 1,6 mm. Breite: 0,96 mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Ist bis jetzt nur aus Brasilien bekannt.
E t h o l o g i e : S i l v e s t r i entdeckte diese winzige Atelura in den Nestern von EutermeS
microsoma Silv. E r gibt folgende näheren Angaben über die Beziehungen derselben zu den
Termiten: „ In den Gallerien von EuteTW.es wicrosowa sah ich mitten unter den Arbeitern,
Soldaten und Larven drei Grassiellen herumlaufen, welche ich fing und zusammen mit ihren
Wirten in eine Glastube setzte. Sie spazierten überall mitten unter den Termiten herum,
einigemal trafen sie auch mit ihnen Kopf gegen Kopf zusammen, ohne jedoch den geringsten
Eindruck aufeinander zu machen. Ich sah auch in solche Gallerien, in welchen Termiten
waren, eine Grassielle hineinlaufen und auf der anderen Seite dieselben unversehrt wieder
verlassen. Niemals sah ich eine Eutermes eine Grassiella verfolgen oder umgekehrt, weshalb
es sich auch bei dieser A r t um einen „Termitofilo synoicoxeno“ handelt.“
2. G a t tu n g : L e p id O S p O P a n. g.
(Fig. 58 und Taf. II F ig. 15 und 24.)
Diese Gattung stellt gewissermaßen ein Verbindungsglied zwischen A te lu ra und Nico-
le tia dar, indem sie von beiden Gattungen einige Charaktere aufweist.
Die K ö r p e r f o rm ist mehr Nicoletia-Ähnlich, langgestreckt, nach hinten nur wenig
verengt; T h o r a x kurz, kaum halb so lang als das Abdomen, lose gegliedert, die einzelnen
c dasselbe (seitliche Ansicht), d Fühlerbasis, e Labialtaster.
Segmente an den Seiten deutlich voneinander abgesetzt, ziemlich breit und kurz, beinahe
2mal s‘o breit als lang, nur der Metathorax ein wenig länger. — A b d om e n an der Basis
nur wenig schmäler als der Thorax, sehr lang, nach hinten nur ganz allmählich sich verjüngend,
Terg . X ziemlich lang, trapezförmig, an der Spitze ventralwärts gebogen und ziemlich
tief winklig ausgeschnitten, an den Seitenrändern ventral mit einer Reihe Chitinzapfen
besetzt, Kopf kurz und breit, merklich breiter als lang, vom Prothorax nur undeutlich
abgesetzt, Augen fehlen.
Ober- und Unterseite mit S c h u p p e n besetzt, wie bei A te lu ra . — B e b o r s t u n g aus
langen und kräftigen Borsten bestehend; Seiten des Kopfes und des Thorax mit langen,
schräg abstehenden Borsten besetzt, ferner die einzelnen Segmente am Hinterrand mit symmetrisch
angeordneten „Dorsalsetae“ , und zwar auf den Thorakalsegmenten jederseits je 2,